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# taz.de -- Eltern kennenlernen: Am besten gleich die ganze Familie
> Das erste Treffen der Eltern eines neuen Partners kann nervenaufreibend
> sein. Besser man macht ein Speed-Dating mit der ganzen Familie daraus.
Bild: Läuft’s mit den Eltern eher schleppend, kann man sein Glück mit Onkel…
Was ist besser? Wenn das Treffen Wochen vorher geplant ist und alle wissen,
worauf sie sich einlassen, oder wenn es ganz spontan stattfindet? Die Rede
ist nicht von einem Dreier, sondern von einem ersten Treffen [1][mit der
Familie eines Partners]. Eine nichtempirische, inoffizielle „Studie“ in
meinem Freundeskreis hat gezeigt: Hier gehen die Meinungen weit auseinander
– ähnlich wie bei der Frage, ob Ananas auf eine Pizza gehört oder nicht.
Viele werden jetzt wahrscheinlich sagen, dass ein solches Treffen natürlich
Wochen voraus geplant sein müsse. Es ist klar, wer dabei ist: Das Paar, die
Eltern und vielleicht noch Geschwister.
Meist werden die Eltern besucht oder sie besuchen das Paar in der Großstadt
und gehen zusammen essen. So weit die Klischees. Es werden Blumen,
vielleicht Pralinen mitgebracht („Ist das spießig?“ „Mag deine Mutter Mon
Chéri?“ „Nein! Welcher Mensch mag Mon Chéri?“ „Soll ich eine Stoffhose
anziehen?“) Das war’s. Wenn die Geschwister dabei sind, ist die Dynamik
eine ganz andere. Wenn es nur Eltern und Paar sind, dann hat das Ganze
starke Double-Date- und Elternsprechtag-Vibes. Und zwar gleichzeitig.
Ein Spannungsverhältnis, das vielleicht das Kennenlernen nicht so
begünstigt. „Sei einfach du selbst“ – ist kein guter Rat. [2][Weder für…
Double Date] noch für den Elternsprechtag. Ich bin hier, um eine Lanze zu
brechen für Familienfeiern. Ich weiß, was Sie und ihr jetzt möglicherweise
denkt: Das ist doch viel zu unübersichtlich und chaotisch. Nicht ideal, um
sich wirklich kennenzulernen. Darum muss es aber doch beim ersten Treffen
gar nicht gehen, finde ich. Hier geht’s erst mal um einen oberflächlichen,
ersten Eindruck. Und dafür sind Familienfeiern wie geschaffen. Es ist wie
Speed Dating mit der ganzen Familie. Hmm, das klingt komisch. Aber ich
meine, dass man die Gelegenheit hat, die Familie bei Häppchen häppchenweise
kennenzulernen. Entschuldigt bitte das schlechte Wortspiel.
## Geheimwaffe: Kinder
Zurück zur Familienfeier: Läuft’s mit den Eltern eher schleppend, kann man
sein Glück mit Onkel und Tante versuchen. Oder mit den Großeltern. Oder –
und das ist die Geheimwaffe – mit den anwesenden Kindern spielen. 1.:
Kinder sind erwiesenermaßen die cooleren Menschen und 2.: Wenn du die
Kinder für dich gewinnen kannst, dann hast du die meisten Erwachsenen auf
deiner Seite.
Zwischendurch werden Getränke gereicht und man spricht über alle möglichen
Banalitäten. Dagegen fühlt sich ein Double-Date-Kennenlernen mit den Eltern
an wie ein Verhör. Du kannst den Fragen nicht entkommen, und im Restaurant
gibt es keinen Grill, an den man alibimäßig gehen kann, wenn einem die
Gesprächsthemen ausgehen.
Also, sobald es Miss Rona erlaubt, rate ich Ihnen und euch, beim nächsten
Kennenlernen direkt die ganze Familie kennenzulernen. Am besten auf einer
Hochzeit.
25 Aug 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Anna Dushime
## TAGS
Kolumne Bei aller Liebe
Familie
Liebe
deutsche Literatur
psychische Gesundheit
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