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# taz.de -- Vor dem Start der Bundesliga: Die Nummer 10 muss gehen
> Zu Messi ist noch nicht alles gesagt – jedenfalls nicht von jedem. Und:
> Die Bundesliga könnte diesmal interessanter werden.
Bild: Sollte eigentlich die 40 tragen: Die neuen Messi-Trikots sind da!
Die Messe ist gesungen, die Tränen getrocknet, T-Shirt und Trikot
gewechselt: Zu Lionel Messi und seinem Wechsel nach Paris ist alles gesagt.
Gut, noch nicht von allen. Von mir zum Beispiel nicht. Dafür zum Beispiel
von „Mental Coaches“ weiblichen Geschlechts, die finden, dass die Tränen
des Messi beim Abschied in Barcelona schon echt waren und die anschließende
Freude auf dem Pariser Flughafen nur zeigte, „[1][wie Erfolg zu einem
kommt]“.
Ein Abgesang auf die Blüte des Fußballs wird auch irgendwo erschienen sein,
man konnte ja nicht alles lesen, was so zu dem Superwechsel des Superstars
veröffentlicht wurde, inklusive der Mutmaßung, dass Corona auch hier im
hyperrealen Superfußball nicht das Ende des Geschäfts, sondern höchstens
eine Delle und eine „Krise als Chance im ausgehenden Krisenkapitalismus“
(so ähnlich könnte man es als Naomi-Kleinianerin formulieren) darstellt.
Statt 100 Millionen im Jahr oder wenigstens 50 gibt es fortan nur noch 40
Millionen jährlich für den kleinen Racker; und der ruhmreiche FCB wird sich
in den Schwanz beißen, seinen Superstar nicht schon im letzten Jahr
irgendwohin verkauft zu haben. Die französischen Steuerfahnder sollten sich
jedenfalls schon mal bereit machen, es sei denn, sie sind schon vorsorglich
geschmiert, aber das nur am Rande, etwas Schmutz muss schließlich sein.
Eine etwas andere, nicht weniger interessante Betrachtung des Fußballzirkus
kam aus Österreich. Hans Krankl, der Altinternationale und Schrecken von
Córdoba, genannt „Goleador“, auch ehemaliger Barca-Spieler, ist über das
Ende der Ära Messi in Barcelona „erschüttert“ und findet, für ein
Engagement in Frankreich sei Messi „viel zu gut.“
Hm, interessante These, denn trotz scheinbarer Übermacht von PSG wirkt die
Ligue 1 doch ausgeglichener als das Clásico-plus-1-Szenario, das seit
gefühlten fünfzig Jahren in Spanien herrscht. Und ist es nicht die
Champions League, die hier gekauft werden soll – oder doch sogar die Super
League, an der in den Hinterstübchen weiter gezimmert wird? CL kaufen, das
hat bislang allerdings nicht so recht geklappt. Aber, [2][wie die spanische
AS fantasiert], nächstes Jahr könnte CR7 ablösefrei nach Paris nachkommen,
und dann hätte man dort ein veritables Older-All-Star-Team zusammen, eine
Mischung aus blauen Galaktischen und überbezahlten Globetrottern.
Der Zirkus geht also weiter, das Karussell dreht sich, nur etwas weniger
schnell als zuletzt. Wie jetzt den Bogen zur altehrwürdig quietschenden
Bundesliga spannen? Auch in Dortmund musste man wegen Corona einen Star
verkaufen, um am Ende einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen zu dürfen.
Aber noch ist Sancho kein Messi, wird er vielleicht auch nie werden, so wie
aus Dembélé auch nicht mehr geworden ist als ein Lukébakio in besser. Und
dennoch – solange Haaland gehalten wird, hat der BVB ein konkurrenzfähiges
Team, während man sich unten in München nach einer vergleichslosen
Niederlagenserie in der Vorbereitung verwundert umguckt.
Man darf gespannt sein, ob die 10 einfach fallen und der BFC-Dynamo-Rekord
von den Bayern eingestellt wird oder vielleicht doch ein temporärer Wechsel
an der Schale passiert. Nagelsmann jedenfalls hat bislang noch gar nichts
gewonnen.
Aber das Wesentliche spielt sich mittlerweile eh im Unterhaus ab.
13 Aug 2021
## LINKS
[1] https://www.unternehmercoach.com/coach-unternehmer-buch-oliver-kahn-ich-erf…
[2] https://www.oe24.at/sport/fussball/international/fussball-ligen/nach-messi-…
## AUTOREN
René Hamann
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