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# taz.de -- Flutkatastrophe in Deutschland: Zwei weitere Tote im Kreis Ahrweiler
> Die Zahl der Menschen, die bei dem Hochwasser vor zwei Wochen ums Leben
> gekommen sind, steigt in Rheinland-Pfalz auf 134. In NRW wird niemand
> mehr vermisst.
Bild: Zwei Tage, nachdem die Ahr über die Ufer getreten ist
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Düsseldorf afp | Zwei Wochen nach der
[1][Flutkatastrophe in Deutschland] hat sich die Zahl der Todesopfer in
Rheinland-Pfalz auf 134 erhöht. Das teilte ein Polizeisprecher am Mittwoch
in Bad Neuenahr-Ahrweiler bei einer Pressekonferenz der Einsatzleitung mit.
Demnach wurden inzwischen zwei weitere Tote in der vom Hochwasser
getroffenen Regionen rund um das Ahrtal entdeckt. Weiterhin galten demnach
noch 73 Menschen als vermisst. Ihr Aufenthaltsort ist bislang unklar.
Die Zahl der Verletzten lag nach Angaben des Sprechers bei mehr als 766. In
dem Katastrophengebiet waren laut Behörden auch am Mittwoch weiter tausende
Helfer im Einsatz. Schwerpunkte lagen unter anderem auf der Versorgung der
Bevölkerung mit Wasser und Essen, der Beseitigung von Müll und Trümmern
sowie Reparaturen an der zerstörten Infrastruktur. In ersten Gemeinden
können die akuten Noteinsätze laut Einsatzleitung inzwischen beendet
werden.
In NRW hingegen werden keine Menschen mehr vermisst. Das sagte
Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf in einer
Sitzung des Landtagsinnenausschusses. Bei dem verheerenden Hochwasser
starben in der vorvergangenen Woche demnach in Nordrhein-Westfalen
insgesamt 47 Menschen, darunter vier Retter der Feuerwehr. Im
Katastrophengebiet seien weiterhin weit mehr als 3.000 Helfer verschiedener
Organisationen im Einsatz, so Reul.
In den zerstörten Gebieten waren laut Lagebericht des Ministers trotz
fortschreitender Reparatur- und Räumarbeiten weiter 5.000 bis 6.000
Menschen ohne funktionierende Stromversorgung, auch die reguläre
Trinkwasserversorgung konnte teilweise noch nicht wieder hergestellt
werden. Wegen der Zerstörungen durch das Wasser waren ferner noch tausende
Mobiltelefonnummern und Festnetzanschlüsse nicht erreichbar. Reul warb um
Verständnis. Die noch bestehenden Probleme etwa bei der Stromversorgung
ließen sich schwer beheben.
## Innenminister Reul verteidigt das Warnsystem
Reul gab in der Sondersitzung des Düsseldorfer Innenausschusses zugleich
Details zu den Todesumständen der Hochwasseropfer in seinem Bundesland
bekannt. Demnach wurden 23 Menschen im Freien vom Wasser mitgerissen, 23
starben in Wohnhäusern oder Kellern. Bei einem Toten waren die näheren
Umstände noch unbekannt.
Der Innenminister betonte zugleich erneut die [2][Notwendigkeit einer
umfassenden Aufarbeitung der Ereignisse] und sämtlicher Strukturen im
Katastrophenschutz. Bei 47 Toten könne schlichtweg „nicht alles richtig
gelaufen“ sein, auch wenn es sich um die „größte Naturkatastrophe in der
Geschichte unseres Landes“ gehandelt habe. Zugleich verteidigte er die
generelle föderale und lokale Organisation des Katastrophenschutzes in
Deutschland.
Auch das Warnsystem nahm Reul in Schutz. Städte und Kreise in
Nordrhein-Westfalen hätten allein während der kritischen akuten
Katastrophenzeit zwischen Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen 41
Warnmeldungen herausgegeben, darunter neun der allerhöchsten Kategorie.
Diese seien auch per Warn-Apps verschickt worden. Bei Wettergefahren seien
Warnungen für einen bestimmten Ort unter anderem aber oft erst eine Stunde
vorher möglich, fügte er an.
28 Jul 2021
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