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# taz.de -- Holstein Kiel verpatzt Saisonstart: Störche am Boden
> Holstein Kiel verliert auch das zweite Spiel in der Zweiten
> Fußball-Bundesliga mit 0:3. Offenbar wiegen die Abgänge von drei
> Leistungsträgern schwer.
Bild: Zwischenmenschlich erfreulich: Schalkes Torwart Michael Langer tröstet K…
Kiel taz | Bonjour tristesse! Holstein Kiel, die Überflieger der
vergangenen Saison, sind im Tabellenkeller der Zweiten Fußball-Bundesliga
angekommen. Kein Tor, null Punkte, Schlusslicht – so liest sich die Bilanz
nach den beiden 0:3-Schlappen beim FC St. Pauli vor Wochenfrist und gegen
den Bundesliga-Absteiger Schalke 04 am Sonntag.
4.100 Zuschauer im ausverkauften Holsteinstadion waren ob der Vorführung
ihrer Störche gegen effektive, aber keineswegs glanzvolle Schalker
desillusioniert, ob der eklatanten Schwächen vor dem eigenen und angesichts
der eigenen Chancen vor dem gegnerischen Tor gar entsetzt. War das wirklich
jene Boyband, die 2021 bis ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen war,
die trotz doppelter Corona-Mannschafts-Quarantäne im April erst auf den
letzten Metern den Bundesliga-Aufstieg aus der Hand gegeben hatte?
Immerhin standen gegen die Königsblauen erneut acht Akteure aus dem
Stammpersonal des abgelaufenen Spieljahres zu Beginn auf dem Rasen. Die
erkennbare Steigerung gegenüber der Darbietung der Vorwoche verkam aufgrund
der individuellen Schwächen allenfalls zu einem Hoffnungsschimmer.
„Zwischen den Strafräumen haben wir heute vieles richtig gemacht. Aber in
den Strafräumen hat es an Qualität gefehlt“, fasste KSV-Cheftrainer Ole
Werner das Geschehen treffend zusammen.
Der 33-Jährige führte dazu den noch andauernden „Entwicklungsprozess“ ins
Feld, den seine Mannschaft nach der kurzen Vorbereitungszeit von nur
viereinhalb Wochen durchlaufe. Eine branchenübliche Formulierung im Falle
von anfänglichen Misserfolgen.
## Ein Abstieg wäre teuer
Holstein-Sportchef Uwe Stöver hatte derweil vor der Partie gegen die
Gelsenkirchener „volles Vertrauen in den Kader“. Doch was nutzt des beste
Gerüst, wenn die tragenden Säulen fehlen? Die Verluste der offensiven
Leistungsträger Janni Serra (Bielefeld) und Jae-Sung Lee (Mainz 05/beide
ablösefrei) sowie des Mittelfeld-Taktgebers Jonas Meffert (für 500.000 Euro
zum HSV) sind nicht zu verkraften.
Weder Patrick Erras (kam für 200.000 Euro von Werder Bremen), der
ablösefreie Ex-Schalker Steven Skrzybski als erhoffter Spielgestalter noch
das einstige Angriffstalent Fiete Arp (für 50.000 Euro Leihgebühr vom FC
Bayern verpflichtet) konnten bislang die Erwartungen auch nur im Ansatz
erfüllen. Der baumlange Mittelstürmer Holmbert Aron Fridjonsson (Brescia
Calcio) kämpft dazu derzeit eher mit seinen Verletzungen als mit
gegnerischen Abwehrkräften.
Dank der rund fünf Millionen Euro, die die Störche im DFB-Pokal eingenommen
haben, kann Stöver trotz der durch die Pandemie entstandenen Verluste wie
zu Beginn der Vorsaison mit einem Personaletat in Höhe von elf Millionen
Euro planen. Die grundsätzliche Ausrichtung, nicht mehr Geld ausgeben zu
wollen, als vorhanden ist, ehrt die Kieler Verantwortlichen mit Blick auf
das teils grob unseriöse Geschäftsgebaren der Konkurrenz. Ein Abstieg indes
ist deutlich teurer als von Einfallsreichtum geprägte Investitionen während
der bis zum 1. September laufenden Transferperiode. Und neue Spieler
brauchen die Störche. Nur neun Wochen nach dem 1:5 gegen den 1. FC Köln im
Relegations-Rückspiel dringender denn je.
2 Aug 2021
## AUTOREN
Andreas Geidel
## TAGS
Schalke 04
Holstein Kiel
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Holstein Kiel
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