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# taz.de -- Werder Bremen verliert gegen Wolfsburg: Schmale Chance verpasst
> Die Frauen von Werder Bremen verlieren im zweiten Saisonspiel 0:2 gegen
> den VfL Wolfsburg. Sie schöpfen aber Mut für die nächsten Spiele.
Bild: Am Ende hat alle Anstrengung nicht gereicht: Die Werder-Frauen verlieren
Bremen taz | Nach 45 Minuten war es geschafft: Im 9. Bundesliga-Spiel gegen
den VfL Wolfsburg ging [1][die Frauenmannschaft von Werder Bremen] das
erste Mal nach einer Halbzeit ohne Gegentreffer in die Kabine. Da sich die
Bremerinnen in der zweiten Halbzeit sogar noch etwas steigerten und bis
kurz vor Schluss eine faustdicke Überraschung möglich schien, konnte dieser
Teilerfolg nach dem Spiel niemand auf Seiten der Grün-Weißen mehr trösten.
Entsprechend bedient äußerte sich Werder-Trainer Thomas Horsch nach dem
Spiel: „Das ist absolut ärgerlich“, sagte er der taz. „Klar können wir …
dem Spiel eine Menge für den weiteren Verlauf der Saison ziehen. Aber im
Moment überwiegt der Ärger, weil wir uns gegen eine internationale
Top-Mannschaft aufgeopfert haben und nur so viel gefehlt hat“, ergänzte er
und ließ nur eine winzige Lücke zwischen Daumen und Zeigefinger.
Diese Lücke hatte die Werder-Abwehr in der 78. Minute aufgemacht und hinein
traf Nationalspielerin Kathrin Hendrich den Ball mit einem Schuss in den
Tor-Winkel. Darin entlud sich der ganze Frust über die bis dahin
vergeblichen Angriffsbemühungen [2][des haushohen Favoriten] genauso wie in
den Erleichterungsschreien des Wolfsburger Anhangs auf der Tribüne.
[3][Nach dem 0:8 beim Deutschen Meister Bayern München] im ersten
Saisonspiel waren schon Befürchtungen laut geworden, dass die Bremerinnen
nicht nur mit zwei einkalkulierten Niederlagen, sondern zwei
demotivierenden Packungen in den Teil der Saison starten, in dem
Gegnerinnen warten, denen sie auf Augenhöhe begegnen können.
## Wolfsburg befindet sich im Wandel
Aber Horsch hatte sich gegen die Wolfsburgerinnen Chancen ausgerechnet. Am
Mittwoch waren die noch in der Champions League gegen Girondins de Bordeaux
(3:2) angetreten und müssen schon kommenden Mittwoch das Rückspiel
bestreiten. „Wenn der Gegner in so einer Situation die Tür einen kleinen
Spalt weit aufmacht und man eine tadellose Leistung an den Tag legt, hat
man eine kleine Chance. Die hatten wir heute, aber wir sind nicht
durchgegangen.“
Zu dieser Mini-Chance trug auch das unterschiedliche Entwicklungsstadium
der beiden Clubs bei. Während Werder nach dem Klassenerhalt mit dem
weitgehend gleichen Kader in die Saison geht, befindet sich der Vizemeister
im Umbruch. So ist unter anderem das komplette Trainerteam um Cheftrainer
Tommy Stroot neu.
Gegenüber der Anfangsformation in der Champions League ließ er mit Lena
Lattwein, Tabea Waßmuth, Ewa Pajor und der Ex-Bremerin Pia-Sophie-Wolter
gleich vier Nationalspielerinnen aus der Anfangsformation gegen Bordeaux
auf der Bank. Erwartungsgemäß waren sie dennoch von Beginn an klar
überlegen, zu Chancen kamen sie aber meist nur über Standardsituationen
oder die schnelle Flügelspielerin Shanice van de Sanden, gegen die Bremens
Neuzugang Emilie Bernhardt einen schweren Stand hatte.
## Die Bremer Defensive stand sicher
Die Bremer Defensive brach nicht ein, da Torfrau Lena Pauels und die
Innenverteidigerinnen Katharina Schiechtl und Michelle Ulbrich sehr sicher
standen. Davor machte das lauf- und kampfstarke Mittelfeld die Räume eng.
Dafür fehlte es dann bei den wenigen Gegenangriffen an der nötigen Ruhe am
Ball, um die quirlige Sturmspitze Jasmin Sehan besser ans Spiel zu bringen.
In der zweiten Hälfte wurden die Angriffe etwas zwingender, als Sehan ins
Mittelfeld wechselte.
Zu einer Torchance kamen die Bremerinnen allerdings erst nach dem
Rückstand, als Schiechtl ins Sturmzentrum ging und dort Räume schuf. Tuana
Shahnis Keles scheiterte, stattdessen lief die eingewechselte Pajor der in
der 90. Minute aufgerückten Bremer Abwehr davon und schob zum 2:0 ein.
Das änderte nichts mehr daran, dass ihre Leistung den Werderanerinnen Mut
machen kann, den nächsten Entwicklungsschritt zu gehen. Der kann nur darin
bestehen, den Anschluss an das Mittelfeld der Liga zu schaffen und nicht
mehr bis zum Schluss um den Klassenerhalt zu bangen.
5 Sep 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Ralf Lorenzen
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