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# taz.de -- Kündigungsportale im Test: Besser selbst kündigen
> Verbraucherschützer:innen haben Anbieter untersucht, die
> Vertragskündigungen übernehmen. Und sind dabei auf so manche
> Schwachstelle gestoßen.
Bild: Selbst ist die Frau: Expert:innen raten aus finanzieller Sicht von Kündi…
Berlin taz | Dienstleister, die Verbraucher:innen das fristgerechte
Kündigen von Verträgen abnehmen sollen, übermitteln häufig persönliche
Daten der Nutzer:innen in die USA. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
[1][Untersuchung der Zeitschrift Finanztest.] Auch sonst zeigten sich bei
fünf von sieben getesteten Dienstleistern für den deutschsprachigen Raum
Datenschutzprobleme: Einige setzten [2][Cookies] ohne die erforderliche
Erlaubnis, teilweise wies die Datenschutzerklärung Mängel auf.
Kündigungsdienstleister werben damit, Verbraucher:innen das
fristgerechte Beenden eines Vertrages abzunehmen. Unter Zuhilfenahme der
persönlichen und der Vertragsdaten überwachen sie, wann ein Vertrag für
Mobilfunk, Internet oder Bahncard gekündigt werden muss, damit die Kundin
nicht unfreiwillig mehr oder länger zahlt. Denn häufig – gerade bei
Mobilfunk oder Internet – steigen die monatlich zu zahlenden Beträge nach
einer festgelegten Laufzeit. Bei Fitnessstudios ist oft vereinbart, dass
sich der Vertrag ohne Kündigung um ein Jahr verlängert.
Die gute Nachricht: Die getesteten Dienstleister kündigten die 42 für den
Test abgeschlossenen Verträge zuverlässig. Die Kosten dafür, je nach
Dienstleister und Kündigungsart – ob also etwa ein Einschreiben oder nur
eine E-Mail verschickt wird: bis zu knapp 15 Euro. Am besten schnitten
aboalarm.de und volders.de ab, sie bekamen bei allen untersuchten Punkten
mindestens ein „gut“.
Sind diese Dienstleister nun empfehlenswert oder eher nicht? Christoph
Herrmann, Rechtsexperte bei der Stiftung Warentest, sagt: „Kündigen kann
man eigentlich auch selbst ganz gut.“ Für Verträge, die ab Oktober 2016
abgeschlossen wurden, gilt: Die Kündigung muss nicht mehr per Brief
geschickt werden, E-Mail oder Fax reicht.
Herrmann rät: Gerade bei potenziell problematischen Vertragspartnern sei es
ohnehin besser, eine Kündigung selbst zu übernehmen. Dann könne man, falls
sie ignoriert werde, weitere Schritte einleiten, etwa die Zustellung per
Gerichtsvollzieher. Hilfreich könnten die Dienstleister bei
Verbraucher:innen sein, die viele Verträge haben oder häufig Probe-Abos
abschließen. Allerdings berechnen die Dienstleister die Preise in der Regel
pro Kündigung. Das könnte also dazu führen, dass Verbraucher:innen ein
kostenloses Probe-Abo kostenpflichtig kündigen.
[3][Die Expert:innen vom Portal Finanztip raten aus finanzieller Sicht
grundsätzlich von der Nutzung von Kündigungsdienstleistern ab]. „Eine Mail
ist so leicht zu schreiben, das ist den Preis nicht wert“, sagt Arne
Düsterhöft. Finanztip zufolge gab es in der Vergangenheit vereinzelte
Fälle, in denen Unternehmen die Kündigung durch Dienstleister abgelehnt
hätten. Kund:innen sollten daher darauf achten, dass Dienstleister in
solchen Fällen entstehende Folgekosten übernehmen.
14 Jun 2021
## LINKS
[1] https://www.test.de/Online-Kuendigung-Dienste-im-Test-5758077-0/
[2] /Tracking-im-Netz/!5771643
[3] https://www.finanztip.de/kuendigungsdienste/
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Verbraucherschutz
Digitalisierung
Finanzen
Kündigung
Geht's noch?
Schwerpunkt Meta
Musterfeststellungsklage
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