# taz.de -- Deutsches Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer: „Sea-Eye 4“ … | |
> Nun teilt sie das Los anderer deutscher Rettungsschiffe. Der „Sea-Eye 4“ | |
> fehle die nötige Klassifizierung, begründen die italienischen Behörden | |
> ihren Schritt. | |
Bild: Das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ beim Aufbruch zu seinem Einsatz … | |
PALERMO dpa | Die italienischen Behörden haben das Schiff der deutschen | |
Seenotrettungsorganisation Sea-Eye im Hafen der sizilianischen Stadt | |
Palermo festgesetzt. Man wisse nicht, für wie lange die „Sea-Eye 4“ dort | |
bleiben müsse, sagte der Sprecher der Organisation, Gorden Isler, am | |
Samstag. Als Grund hatten die Behörden ihm zufolge unter anderem angeführt, | |
dass zu viele Menschen auf dem Schiff transportiert wurden. | |
Die Behörden betonten laut Isler, dass das Schiff nicht als Rettungsschiff | |
klassifiziert ist und deshalb andere Regeln zum Beispiel beim | |
Abwassersystem oder der erlaubten Zahl von Menschen an Bord gelten. | |
Der Kapitän der „Sea-Eye 4“ sei jedoch „der Pflicht zur Seenotrettung | |
vorbildlich nachgekommen“, so Isler. „Er hat Seenotfälle gesehen und eine | |
sichere Rettung durchgeführt.“ Das Problem für die Organisation sei, dass | |
es unter der deutschen Flagge die von den italienischen Behörden verlangte | |
Rettungsschiff-Klassifizierung nicht gebe. Sea-Eye fordert deshalb | |
Unterstützung aus Deutschland. | |
[1][Die „Sea-Eye 4“ hatte bei ihrem zurückliegenden Einsatz im Mai] nach | |
eigenen Angaben 408 Bootsmigranten, darunter 150 Kinder, aus dem zentralen | |
Mittelmeer gerettet [2][und sie nach Pozzallo auf Sizilien gebracht]. Von | |
dort setzte die Crew der privaten Organisation für die Zeit der Quarantäne | |
und zur Wartung des Schiffes später nach Palermo über. Der Bürgermeister | |
der Stadt ernannte die Schiffscrew am Freitagabend wegen ihres Engagements | |
zu Ehrenbürgern. | |
Das Schiff ist den Angaben zufolge das vierte Rettungsschiff unter | |
deutscher Flagge, das von Italien festgesetzt wurde. Betroffen sind demnach | |
noch die „Alan Kurdi“ sowie die [3][„Sea-Watch 3“] und „Sea-Watch 4�… | |
Seit Januar haben nach Angaben des Innenministeriums in Rom bereits | |
tausende Menschen Italien über das Mittelmeer erreicht. Die meisten Boote | |
starten aus Libyen und Tunesien. Mindestens 760 Menschen sind laut der UNO | |
seit Januar bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ertrunken. | |
5 Jun 2021 | |
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