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# taz.de -- Mutmaßlicher Rechtsterrorist vor Gericht: Teilgeständnis von Fran…
> Franco A. räumt den Besitz einer Pistole, von über tausend Patronen
> Bundeswehrmunition und Sprengkörper ein. Erstmals spricht er auch über
> sich.
Bild: Franco A. vor Prozessbeginn im Landgericht Frankfurt
Frankfurt am Main taz | Der wegen Rechtsterror vor Gericht stehende
[1][Bundeswehroffizier Franco A.] hat am Freitag ein Teilgeständnis
abgelegt. „Eingeräumt wird der Besitz der Pistole M.A.P.F., von 1.090
Patronen Munition sowie der 51 Knallkörper“, sagte er. Der heute 32-Jährige
war im Februar 2017 erwischt worden, als er die Pistole samt sieben
Patronen aus einem Versteck im Wiener Flughafen holen wollte.
Die Munition stammt aus Bundeswehrbeständen und fällt teilweise unter das
Kriegswaffenkontrollgesetz, bei den als „Knallkörper“ bezeichneten
Gegenständen handelt es sich unter anderem um Nebel- und
Übungshandgranaten. Er räumte auch formal ein, dass er sich als syrischer
Flüchtling ausgegeben und auf diese Weise widerrechtlich Sozialleistungen
kassiert hat.
Sein Motiv habe aber nicht darin bestanden, „diese Mittel tatsächlich für
mich zu verwenden“, sagte Franco A. Er könne heute nachvollziehen, dass die
Ermittler bei Betrachtung der Situation damals Verdachtsmomente gehegt
hätten. Er stellt das geheime Doppelleben als Flüchtling als eine Art
investigatives Projekt dar, um sich selbst ein Bild von der Lage in
Flüchtlingsunterkünften zu machen. Der Generalbundesanwalt ist überzeugt
davon, dass er als Flüchtling getarnt Anschläge auf Personen des
öffentlichen Lebens verüben wollte, die er für einen in seinen Augen zu
starken Flüchtlingszuzug verantwortlich machte. Das Ganze habe er aus einer
völkisch-nationalistischen Gesinnung heraus getan.
Dem Vorwurf der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat widersprach
Franco A. erneut, er habe niemandem etwas zu Leide tun wollen. „Ihr
Teilgeständnis wird Nachfragen mit sich bringen“, sagte der Vorsitzende
Richter Christoph Koller. Nicht alle Nachfragen, die am Freitag bereits
gestellt wurden, wollte Franco A. beantworten. So wollte er sich
ausdrücklich nicht dazu äußern, wie die Bundeswehrmunition in seinen Keller
gelangte. Sprich: Ob und wo er sie möglicherweise geklaut hat. Er sagte
auch nichts zu den weiteren Waffen, die er besessen haben soll, darunter
ein Sturmgewehr G3.
[2][Anders als bisher] hat sich der Angeklagte nun auch zu seiner Person
eingelassen und relativ ausführlich seinen persönlichen und beruflichen
Werdegang geschildert. Das Gericht interessierte sich besonders dafür,
welche militärischen Fähigkeiten er in seiner Ausbildung erlangte. Franco
A. schilderte, dass auch ein Kommandolehrgang Teil der Ausbildung war, bei
dem Nahkampffähigkeiten vermittelt werden und bei dem man lernt, wie man
Hinterhalte plant.
Der Prozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main soll am 8. Juni
fortgesetzt werden.
28 May 2021
## LINKS
[1] /Franco-A-und-seine-Verbindungen/!5772294
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## AUTOREN
Sebastian Erb
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