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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Debatte um Impfung für J�…
> Die Bundesregierung hält trotz Vakzinknappheit und geplanter Impfung von
> Jugendlichen am Impfziel fest. Nur die Hälfte der Familien will ihre
> Kinder impfen lassen.
Bild: Biontech schützt auch Kinder zwischen 12 und 15 Jahren sicher vor einer …
## Regierung hält an Impfziel fest, Kritik von der FDP
Die Bundesregierung hält trotz der Impfstoffknappheit und der geplanten
Einbindung von Jugendlichen in die Impfkampagne an ihren zeitlichen Zielen
fest. Ziel sei weiter, dass im Sommer jeder ein Impfangebot erhalte, sagte
Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) im ARD-“Morgenmagazin“. „Das halten
wir weiter für realistisch“, auch unter Einschluss der Jugendlichen ab
zwölf Jahren, für die nun zusätzlich eine Zulassung erwartet werde. „Mitte
September wollen wir durch sein, dass alle geimpft sind.“
Die FDP kritisierte die Entscheidung von Bund und Ländern, Kindern und
Jugendlichen ohne entsprechende Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
ab dem 7. Juni Impfungen anzubieten. Insbesondere CDU-Gesundheitsminister
Jens Spahn dürfe nicht einfach über Einwände der Impfkommission
hinweggehen, sagte der stellvertretende Fraktionschef Michael Theurer der
Augsburger Allgemeinen. Politische Entscheidungsträger „dürfen sich nicht
über die Wissenschaft hinwegsetzen und mit vorschnellen Entscheidungen
Fakten schaffen“, so Theurer. „Angesichts des kurzen Erfahrungszeitraums
der Anwendung der Corona-Impfstoffe bei Erwachsenen ist hinsichtlich der
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen größte und höchste Sorgfalt
erforderlich.“
Nur die [1][Hälfte der Familien in Deutschland] will ihre Kinder gegen
Corona impfen lassen. Laut einer repräsentativen Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeinen
laut Vorabbericht lehnen 40 Prozent der Erziehungsberechtigten derzeit eine
Corona-Schutzimpfung für ihre Kinder ab. 51 Prozent der Befragten seien für
die Impfung, der Rest unentschieden. (rtr)
## Gemischte Reaktionen von Ärzten und Lehrern
Der Deutsche Hausärzteverband fordert nach dem Impfgipfel von Bund und
Ländern, die Rückkehr zum gesellschaftlichen Leben von Kindern und
Jugendlichen nicht von den Impfungen abhängig zu machen. „Es waren die
Kinder und Jugendlichen, die ihre Freiheiten über ein Jahr für den Schutz
der Älteren zurückgestellt haben,“ sagte Ulrich Weigeldt, der Vorsitzende
des Hausärzteverbands, der Rheinischen Post. „Nun liegt es an den
Erwachsenen, Solidarität zu zeigen und alles daran zu setzen, ihnen
schnellstmöglich ihre Rechte zurückzugeben.“ Zugleich kritisierte er die
vorsorgliche Zurückhaltung von Impfdosen für Kinder und Jugendliche.
„Aktuell fehlt für diese Altersgruppe sowohl die Zulassung als auch die
Empfehlung. Unter diesem Gesichtspunkt ist es völlig absurd, Impfdosen
zurückzuhalten, anstatt sie sofort zu verimpfen.“
Deutschlands Intensivmediziner sprechen sich indes gegen eine vorrangige
Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen aus. „Kinder erkranken häufig
asymptomatisch oder im Verlauf harmlos und haben deshalb derzeit bei
knappen Impfstoffkapazitäten keine dringliche Indikation für eine Impfung“,
sagte der Generalsekretär der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin, Florian Hoffmann, der Funke Mediengruppe.
Derzeit plant die Politik, allen Kindern und Jugendlichen über 12 Jahren
bis Ende August ein Impfangebot zu machen. Dies setzt eine Zulassung für
diese Altersgruppe des Biontech/Pfizer-Vakzins durch die Europäische
Arzneimittelbehörde EMA voraus. Die Behörde will an diesem Freitag über
eine EU-weite Zulassung beraten. Bisher ist dieser Impfstoff ab 16 Jahren
zugelassen.
Der Deutsche Lehrerverband hat enttäuscht auf den Beschluss von Bund und
Ländern zur Öffnung der Impfung für ab Zwölfjährige reagiert, ohne dies mit
einer Priorisierung und einer Impfkampagne speziell für Jugendliche zu
verbinden. „Der Deutsche Lehrerverband bezweifelt, ob die auf dem
Impfgipfel vorgestellten Beschlüsse nennenswerte positive Auswirkungen für
den Schulbetrieb im nächsten Schuljahr haben werden“, sagte Verbandschef
Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Die wohl in
nächster Zeit nicht erfolgende allgemeine [2][Impfempfehlung der StiKo]
wird viele, wenn nicht sogar die Mehrheit der Eltern davon abhalten, dieses
Impfangebot für ihre Kinder wahrzunehmen, kritisierte der
Lehrerverbandschef. Offensichtlich glaube ja auch die Bundesregierung nicht
an den schnellen Erfolg ihres Impffahrplans, sonst hätte sie dazu eine
umfassende Impfkampagne gestartet, sagte Meidinger. (rtr)
## Aktuelle Zahlen in Deutschland und der Welt
Das Robert-Koch-Institut (RKI) registriert 7.380 Neuinfektionen binnen 24
Stunden. Das sind 1.389 Fälle weniger als eine Woche zuvor. 192 weitere
Menschen starben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf
39,8. Am Tag zuvor betrug der Wert 41,0. Insgesamt wurden bislang knapp
3,67 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 88.187
Menschen starben.
Weltweit haben sich mehr als 168,73 Millionen Menschen nachweislich mit dem
Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage
offizieller Daten. Danach starben mehr als 3,65 Millionen Menschen in
Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im
chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Nach den USA weist Brasilien mit
mehr als 454.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden mehr als 16,2
Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weltweit ist das der dritthöchste
Wert nach den USA und Indien. (rtr)
28 May 2021
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