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# taz.de -- Immo-Firma Akelius plant Verkäufe: Teure Rosinen zu verkaufen
> Akelius plant nach eigenen Angaben den Verkauf von Immobilien in
> Deutschland, Schweden und Dänemark. Wie viele Häuser betroffen sind, ist
> noch unklar.
Bild: Akelius-Mieter*innen bei Mietenprotesten vergangenen März
Berlin taz | Nun auch offiziell: Die Immobilienfirma Akelius, die für eine
besonders aggressive Aufwertungsstrategie berüchtigt ist, erwägt den
Verkauf von Bestandteilen ihress [1][Portfolios] in Deutschland, Schweden
und Dänemark. Betroffen dürften zumindest Teile der Bestände in Berlin
(14.000 Wohnungen) und Hamburg (3.600 Wohnungen) sein, wo Akelius seit 2006
investiert. Laut einer [2][Mitteilung des Konzerns] vom Mittwoch hat der
Vorstand den Verkauf von älteren Beständen diskutiert. Allerdings gebe es
noch keine Verhandlungen mit möglichen Käufern. Ebenso sei über die
Veräußerungen noch nicht final entschieden.
Das Geschäftsmodell von Akelius ist [3][laut eigenem Jahresbericht]:
„Cherry picking“ (sinngemäß Rosinen rauspicken) in der Innenstadt, gefolgt
von Aufwertung des Wohnstandards, Steigerungen der Einnahmen und Werte
sowie schließlich dem Abverkauf „im richtigen Moment“ oder eine
langfristige Eigentümerschaft. In der Kritik steht der Konzern wegen
mutmaßlich illegaler [4][Steuersparmodelle] und Verflechtungen bis in die
Bahamas. Für viele aufgewertete Häuser könnte nun aus Sicht von Akelius
offenbar der richtige Zeitpunkt zum Verkauf gekommen sein.
[5][Mieter*innen] hatten sich bereits Ende des Jahres über
Umstrukturierungen und die Gründung neuer Unterfirmen für ihre Häuser
gewundert. Betroffen waren in Berlin rund 100 Adressen, in Hamburg weitere
50. Bei vorsichtiger Schätzung von 15 Wohneinheiten pro Mehrfamilienhaus
würde man auf 3.000 Wohnungen kommen.
Beobachter hatten vermutet, dass die Umstrukturierungen Teil eines
Steuervermeidungsmodells sein könnten – etwa um Wertsteigerungen verbuchen
zu können und mit alten Verlusten und Abschreibungen zu verrechnen und so
nur auf einen Teil der Wertsteigerungen Steuern zahlen zu müssen ([6][taz
berichtete)].
## Deal im Wert von 5 Milliarden Euro?
Ob diese Immobilien jedoch nun diejenigen sind, über deren Verkauf Akelius
nachdenkt, ist derzeit noch unklar. Ebenfalls, wie viele Häuser Akelius
konkret verkaufen will. Auf taz-Nachfrage wollte sich der Konzern nicht
weiter äußern. Laut einem [7][amerikanischen Branchenportal] soll Akelius
sogar planen, Bestände im Wert von über 5 Milliarden Euro zu verkaufen.
Dabei soll demnach die Immobilien-Dienstleistungsgesellschaft CBRS
behilflich sein. Weltweit besitzt Akelius nach eigenen Angaben Immobilien
im Wert von 12 Milliarden Euro.
Mieter*innen haben sich vor allem in Berlin gegen die Immobilienfirma
organisiert und kritisieren ausdauernd dessen komplexes Firmengeflecht bis
auf die Bahamas, das aus ihrer Sicht als Steuersparmodell fungiert. Ebenso
hatte die Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe (SPD) Akelius bei der
Steuerfahndung angezeigt, weil bei mehreren Immo-Deals in Berlin illegale
Share Deals zum Einsatz gekommen sein sollen.
Von der Gruppe von Akelius-Mieter*innen in Berlin hieß es zum offenbar
bevorstehenden Deal [8][auf Twitter]: „Wir sind vorbereitet und gut
organisiert! Wir werden ausschließlich die Übernahme unserer Häuser in
gemeinwohlorientierte Strukturen akzeptieren.“
Update, 24.06.2021: Der Artikel wurde um das Statement der Berliner
Mieter*innen-Vernetzung ergänzt.
23 Jun 2021
## LINKS
[1] http://(https://mb.cision.com/Main/3302/3308020/1388096.pdf
[2] https://mb.cision.com/Main/3302/3372020/1436016.pdf
[3] http://mb.cision.com/Main/3302/2484026/813082.pdf
[4] /Share-Deals-bei-Immobilienfirma/!5712416
[5] https://twitter.com/StoppAkeliusB
[6] /Akelius-auf-dem-Immobilienmarkt-Berlin/!5747051
[7] https://www.costar.com/article/1540786886/global-resi-giant-akelius-said-to…
[8] https://twitter.com/StoppAkeliusB/status/1407741052077940740
## AUTOREN
Gareth Joswig
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