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# taz.de -- In Restaurants, Imbissen und Cafés: Mehrweg-Pflicht ab 2023
> Weniger Plastik- und Pappmüll: Der Bundestag beschließt eine
> Mehrweg-Pflicht für Gastronomen. Umweltschützer sind skeptisch.
Bild: Soll weniger werden: Papp- und Plastikmüll
Berlin taz | Restaurants, Imbisse und Cafés müssen ihren Kunden beim
Straßenverkauf künftig [1][neben Einwegverpackungen auch alternativ eine
Mehrwegvariante] anbieten. [2][Eine entsprechende Verpflichtung, die ab dem
Jahr 2023 gelten wird, hat der Bundestag am Donnerstagabend beschlossen.]
Ausnahmen gelten allerdings für kleinere Gastronomiebetriebe, die maximal
80 Quadratmeter groß sind und nicht mehr als fünf Beschäftigte haben.
Gleichzeitig erweiterten die Abgeordneten die Pfandpflicht auf alle
Einwegplastikflaschen und Getränkedosen. Bislang gibt es noch immer
Getränke – etwa Fruchtsäfte ohne Kohlensäure – auf deren Verpackung kein
Pfand erhoben wird.
Derartige Ausnahmeregelungen fallen ab dem Jahr 2022 weg; nur bei Milch und
Milcherzeugnissen gibt es eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2024. Darüber
hinaus wird für die Herstellung von PET-Flaschen ein Mindestanteil an
recyceltem Kunststoff eingeführt.
Durch diese Maßnahmen soll der Verpackungsmüll in Deutschland reduziert
werden. „Mit mehr Mehrwegverpackungen werden wir die Verpackungsflut vor
allem im To-Go-Bereich wirksam eindämmen“, sagte Umweltministerin Svenja
Schulze (SPD).
## Kritik von Umweltschützern und aus Branche
Umweltschützern gehen die Neuregelungen allerdings nicht weit genug. In der
Kritik stehen vor allem die Ausnahmen von der Mehrwegpflicht. Auch
ExpertInnen aus der Entsorgungsbranche halten die Regelung für wenig
ambitioniert. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband befürchtet dagegen
eine finanzielle Mehrbelastung, der Handelsverband HDE fordert zumindest
längere Übergangsfristen.
Aus Sicht der deutschen Stadtreiniger dagegen setzt das Gesetz wichtige
Impulse für einen nachhaltigeren Umgang mit Verpackungsabfällen. Gerade die
kommunalen Stadtreinigungsbetriebe seien die Leidtragenden des To-Go-Booms,
hieß es beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Die Entfernung der
Abfälle aus dem öffentlichen Raum koste rund 700 Millionen Euro pro Jahr.
7 May 2021
## LINKS
[1] /Neues-Verpackungsgesetz-im-Bundestag/!5769001
[2] https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/293/1929385.pdf
## TAGS
Plastikmüll
Entsorgung
Mehrweg
Schwerpunkt Klimawandel
Müll
Verpackungen
EU-Haushalt
Naturschutz
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