Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Antiqueere Gewalt in Berlin: Erstmals meldeten auch Heteras
> L-Support meldet mehr Fälle von Lesbenfeindlichkeit als in den Jahren
> zuvor. Das Projekt vermutet ein Dunkelfeld von 90 Prozent.
Bild: Täter:innen üben antiqueere Gewalt häufig dort aus, wo queeres Leben b…
Berlin taz | 33 Fälle von antiqueerer Gewalt wurden dem lesbisch-queeren
Antigewaltprojekt L-Support im Jahr 2020 gemeldet. Das sind vier mehr als
im Jahr davor. Es ist nicht aussagekräftig über die tatsächliche antiqueere
Gewalt: „Wir sind bekannter geworden, daran liegt es vermutlich“, sagt
Projektleiterin von L-Support Sabine Beck bei der Pressekonferenz zur
Veröffentlichung der Fallzahlen.
Die meisten Fälle betreffen Beleidigungen, aber auch körperliche Angriffe
wurden gemeldet. L-Support geht von einem [1][Dunkelfeld von 90 Prozent]
aus. „Das liegt daran, dass viele Frauen, die Gewalt bagatellisieren. Sie
sagen: Dass war nur ein blöder Spruch.“ L-Support ermutigt, bei ihnen auch
antiqueere Beleidigungen zu melden, weil es ernsthafte Gewalttaten sind,
die die Betroffenen im Alltag verfolgen. Die meisten von ihnen finden dort
statt, wo queeres Leben besonders sichtbar ist: auf dem Weg zum
Dyke*-Marsch oder am Rande des Christopher Street Days.
[2][L-Support e.V.] wurde 2015 gegründet, um Gewaltbetroffenen
professionell zu helfen. Gewaltbetroffene, die lesbisch, bi, nicht-binär
und/oder queer sind, können [3][auf der Homepage und telefonisch Vorfälle
von Gewalt melden]. Neben der statistischen Erfassung von Gewalt
unterstützt L-Support Betroffene von Gewalt telefonisch und im persönlichen
Gespräch.
Im vergangenen Jahr wurden erstmals Vorfälle gemeldet, bei denen hetero
Frauen lesbenfeindliche Gewalt erlebten. Also Fälle, in denen
Täter:innen fälschlicherweise davon ausgingen, dass die betroffenen
Frauen queer oder lesbisch sind. Nicht alle Fälle, die bei L-Support
gemeldet werden, werden auch der Polizei gemeldet. Im Jahr 2020 waren es
von den 33 bei L-Support gemeldeten Fällen 11, die auch polizeilich erfasst
wurden.
Die Fallzahlen aus dem Jahr 2020 veröffentlicht der Verein anlässlich des
[4][Tags der lesbischen Sichtbarkeit] am 26. April. Laut Projektleiterin
Sabine Beck ist die fehlende Sichtbarkeit Teil des Problems: „Es muss
geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in den Medien, in der Politik und in
der Bildung stärker repräsentiert werden, um Vorurteilen entgegenzuwirken.“
Dazu brauche es bessere Sicherheitskonzepte für den öffentlichen Raum, wie
beispielsweise Schulungen von Sicherheitspersonal.
23 Apr 2021
## LINKS
[1] /Gewalt-gegen-LGBTIQ-Community/!5738694
[2] https://l-support.net/l-support
[3] /Gewalt-gegen-Lesben/!5645203
[4] https://www.lsvd.de/de/ct/2285-Tag-der-lesbischen-Sichtbarkeit
## AUTOREN
Nicole Opitz
## TAGS
Queer
Lesben
Gewalt
Prävention
Lesestück Recherche und Reportage
Schwerpunkt Abtreibung
Homophobie
Antje Kapek
## ARTIKEL ZUM THEMA
Stadtteilrundgang im Regenbogenkiez: Désirée Nick gibt den Ton an
In Tempelhof-Schöneberg ist man sich einig: Das Projekt „Nachtlichter“ muss
bleiben. So sieht das auch eine prominente Entertainerin.
Gewalt gegen LGBTIQ*-Community: Dunkelfeld im Regenbogen
Auch queere Frauen erleben viel Diskriminierung – und zeigen sie selten an.
Das zeigte das bundesweit erste Monitoring zu antiqueerer Gewalt.
Reproduktive Rechte: Als Mutter pro choice
Die gebürtige Australierin Kate Cahoon kämpft für sexuelle
Selbstbestimmung. Den „Marsch für das Leben“ hält sie für organisierten
Antifeminismus.
Gewalt gegen Lesben: Angriffe sichtbar machen
Gewaltvorfälle gegen lesbische, bisexuelle und queere Frauen werden oft
nicht gemeldet. Mit einem Clip macht L-Support nun aufmerksam.
Lesbische Sichtbarkeit in Berlin: Mehr Kohle für die Lesben*
Am Freitag demonstrieren Dykes* für mehr lesbische Sichtbarkeit. Tags zuvor
fühlen grüne Abgeordnete den Puls der Berliner Community.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.