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# taz.de -- Bedrohtes Jugendzentrum in Berlin: Potse mit neuer Gnadenfrist
> Entscheidung in (fast) letzter Minute: Die Potse in Schöneberg wird
> vorerst nicht geräumt.
Bild: Zeichen des Protests: Transparente an den besetzten Räumen der Potse in …
Berlin taz | Jubel auf einer Pressekonferenz ist selten. Am Montagvormittag
aber gab es spontanen Applaus, als eine Vertreterin des [1][Jugendclubs
Potse] in Schöneberg mitteilte, dass die für diesen Mittwoch terminierte
Räumung abgesagt ist. Das Potse-Kollektiv musste dafür eine
Sicherheitsgarantie von 10.000 Euro hinterlegen, die mit Hilfe von
zivilgesellschaftlichen Gruppen zusammengekommen ist. Zurück gibt es das
Geld nur, wenn die Räume fristgerecht verlassen werden.
Rechtsanwalt Lukas Theune, der den Jugendclub vertritt, betonte, dass die
Räumung nur um zwei Monate verschoben wurde. In dieser Zeit müsse der Senat
eine Baugenehmigung für die Alte Zollgarage im ehemaligen Flughafen
Tempelhof auf den Weg bringen. Seit Wochen laufen die Verhandlungen über
diese Location. Sollten die notwendigen baulichen Umgestaltungen fertig
werden, könnte neben der Potse auch der Drugstore in die Zollgarage
einziehen.
Anders als die Potse hatte der Drugstore Ende 2018 die Potsdamer Straße 180
verlassen, um drohende Repressalien zu verhindern. Der ihnen versprochene
Ausweichort ist allerdings nicht bezugsfertig.
Die Aussicht auf eine mögliche Lösung für beide bedrohte Jugendzentren war
die gute Nachricht auf der Pressekonferenz des Bündnisses Mietenwahnsinn.
Der eigentliche Anlass war die Vorstellung der für Sonntag geplanten
Demonstration unter dem Motto „Gegen Mietenwahnsinn – Jetzt erst recht“.
Diese ist eine Reaktion auf das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum
Mietendeckel.
Kim Meyer vom Mietenwahnsinnsbündnis rechnet mit bis zu zehntausend
TeilnehmerInnen, die sich ab 13 Uhr am Potsdamer Platz einfinden sollen.
Schließlich waren schon wenige Stunden nachdem der Mietendeckel gekippt
wurde über 15.000 Menschen in Kreuzberg auf die Straße.
## Auch AktivistInnen aus anderen Städten kommen
Zur Demonstration am Pfingstsonntag werden auch MietaktivistInnen aus
anderen Städten anreisen. Dabei ist auch die Initiative Deutsche Wohnen &
Co. enteignen, die über Pfingsten zu einem Aktionscamp lädt. Gemeinsam
sollen Unterschriften gesammelt, über mietenpolitische Fragen diskutiert
und demonstriert werden.
Das Camp ist coronagerecht zweigeteilt. Ein Teil wird zwischen Kottbusser
Tor und Admiralstraße, der andere im Haus der Statistik Platz finden. Dort
ist am Samstag auch eine Diskussion zwischen KlimaaktivistInnen und
MietrebellInnen geplant.
17 May 2021
## LINKS
[1] /Raeumungstermin-fuer-die-Potse/!5768706
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Potse
Zwangsräumung
Linke Szene
Potse
Deutsche Wohnen & Co enteignen
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Potse
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