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# taz.de -- Senat diskutiert sinkende Corona-Zahlen: Freibad statt Mittelmeer
> Regierungschef Müller (SPD) stellt die Öffnung der Außengastronomie in
> Aussicht. Kinder dürfen in den Ferien voraussichtlich umsonst baden.
Bild: Biergärten können bei weiter sinkenden Coronazahlen hoffen, an Pfingste…
Berlin taz | Lockerungen ja, aber sehr vorsichtig. Mit dieser Grundhaltung
ist der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag aus der
Sitzung der Landesregierung gekommen. In der anschließenden Pressekonferenz
stellte er allen möglichen Erleichterungen der Coronaregeln einen Aufruf
voran: „Bleiben Sie besonnen!“ Nicht etwa die gestiegene Impfquote, sondern
vorwiegend die geringere Mobilität der vergangenen Wochen mit weniger
Begegnungen hätten für weniger Neuinfektionen gesorgt.
Dennoch kündigte Müller an: Wenn die Entwicklung so bleibe, „dann können
wir auch bei uns außengastronomische Angebote machen“. Das soll den Senat
nächsten Dienstag beschäftigen und parallel mit Brandenburg erfolgen, das
eine solche Öffnung für Pfingsten erwägt. Müller erwähnte auch Kultur und
Sport unter freiem Himmel.
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen war
zuletzt parallel zu weiteren eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten merklich
gesunken, von 136,5 vor einer Woche auf 111,2 am Dienstag laut
[1][Corona-Lagebericht der Senatskanzlei]. Sinkt dieser Wert unter 100 und
bleibt dort fünf Tage lang, greift die Bundesnotbremse mit nächtlicher
Ausgangssperre nicht mehr. Müller ging am Dienstag davon aus, dass Berlin
diese Schwelle in den nächsten Tagen unterschreitet.
In Brandenburg hat die dortige SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke
schon am Montag angekündigt: „Unter der Voraussetzung, dass sich dieser
Trend in den nächsten zwei Wochen fortsetzt, besteht die gute Chance, zu
Pfingsten die Außengastronomie zu öffnen.“ Müller sagte dazu: „Wir werden
uns selbstverständlich mit Brandenburg abstimmen.“
## Freier Eintritt im Bad
Mit Blick auf die Sommerferien, in die Berlin und Brandenburg bereits am
24. Juni mit als erste unter den 16 Bundesländern starten, äußerte sich
Berlins Regierungschef zurückhaltend: „Ich bin da derzeit verhalten
optimistisch.“ Er verwies darauf, dass Bayern bereits touristische Angebote
für Landkreise mit einer Corona-Inzidenz unter 100 in Aussicht gestellt
habe. „Da wird es sicherlich einen Abstimmungsprozess [unter den
Ministerpräsidenten, d. taz] geben müssen“, sagte er.
Müller kündigte zugleich einen gewissen Ausgleich für jene an, die nicht in
den Urlaub fahren können: freier Eintritt in die Freibäder. „Ich habe heute
darum gebeten, dass wir prüfen, ob wir nicht insbesondere für die Kinder in
den großen Ferien ein Angebot machen können, dass sie über die gesamten
sechs Wochen freien Eintritt haben.“ Das solle „ein weiterer Baustein“ zur
Normalität und zur Entlastung der Familien sein. Wann die Bäder genau
aufmachen, ließ Müller offen: Sportsenator Andreas Geisel (SPD) bereite das
derzeit mit den Bäderbetrieben vor. „Es wird zwei, drei Wochen dauern, bis
ein entsprechendes Angebot gemacht wird.“
Zum Thema Impfen kündigte Müller an, dass 10.000 Dosen Impfstoff gezielt
über Stadtteilzentren in soziale Brennpunkte oder Quartiere mit schwierigen
Wohnsituationen gehen sollen. Mehrere Sozialverbände hatten das gefordert,
weil dort lebende Menschen wegen beengter Wohnverhältnisse von der Pandemie
besonders betroffen seien.
In den Pflegeheimen soll es laut Müller deutliche Erleichterungen für
geimpfte Menschen geben. Dort sollen Zusammenkünfte von bis zu 20 Menschen
möglich sein; außerdem soll in abgeschlossenen Wohnbereichen die
Maskenpflicht wegfallen. Anders als bisher sollen zudem Kinder und Enkel
ihre Angehörigen gemeinsam besuchen dürfen. Voraussetzung dafür ist
allerdings, dass in dem Pflegeheim mindestens 90 Prozent geimpft sind.
4 May 2021
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/corona/lagebericht/
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
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