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# taz.de -- Nach der Niederlage gegen Paris: FC Bayern ohne Dusel
> München verliert 2:3 gegen Paris in der Champions League. Dem
> Titelverteidiger droht das Aus, und der Konflikt mit Hansi Flick geht
> weiter.
Bild: Spaß am Job sieht anders aus: Bayern-Trainer Hansi Flick am Mittwochaben…
München taz | Thomas Müller tat erst einmal, was hygienisch betrachtet eher
zu vermeiden ist in diesen Pandemiezeiten. Man müsse sich „an die eigene
Nase fassen“, sagte der Offensivspieler des FC Bayern und beschrieb auch
gleich den nächsten Arbeitsschritt. „Jetzt abputzen“, hieß seine knappe
Anweisung am Ende eines Champions-League-Abends, der nicht nur wegen des
Ergebnisses ungewöhnlich war.
Das 2:3 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain war die erste
Niederlage für die Münchner in der Königsklasse seit mehr als zwei Jahren.
Damals hatten sie [1][gegen den FC Liverpool] im Achtelfinale verloren und
waren aus dem Wettbewerb ausgeschieden, ehe sie in der Saison darauf ihren
europäischen Triumphzug starteten, der nun aber jäh enden könnte.
Es gehört zum Geschäft, nach Niederlagen, zumal so einer knappen wie sie
der FC Bayern am Mittwoch hinnehmen musste, zu klappern und Optimismus zu
verbreiten. Die Ausgangsposition ist zwar nicht die beste, um im Rückspiel
am kommenden Dienstag noch das Halbfinale zu erreichen, aber eben auch
nicht ganz schlecht.
„Es ist noch nicht vorbei“, sagte Eric Maxim Choupo-Moting. Alphonso Davies
versprach: „Wir werden das nächste Woche drehen.“ Und Oliver Kahn ließ in
einem Instagram-Video wissen. „Wir sind Bayern München.“ Die Mannschaft,
die, wie ihr Trainer Hansi Flick sagt, „sich nie aufgibt“ und dies als
„einen großen Pluspunkt“ sieht für das zweite Duell mit den Franzosen. Es
klingt alles nach einer Warnung für den Gegner.
## Nicht noch weitere Verletzte
Aber nicht nur diese Siegermentalität stimmt den Trainer hoffnungsfroh,
sondern auch die Leistung seiner Mannschaft. „Wenn man heute unser Spiel
gesehen hat“, sagt er, „kann man da schon positiv nach Paris schauen.“
Allerdings muss er da – wie auch in der Bundesliga am Samstag gegen Union
Berlin – womöglich neben Leon Gorentzka und Niklas Süle, die beide wegen
muskulärer Probleme früh rausgingen, auf zwei weitere Spieler aus dem
Stammkader verzichten. „Es dürfen sich jetzt nicht noch mal drei Spieler
wehtun“, sagte Müller angesichts der schon prekären Personalsituation.
Dennoch waren die Bayern trotz der frühen Umstellungen am Mittwochabend das
bessere Team, das dominantere, das kreativere, aber sie gaben ihre
Kernkompetenz, die Effizienz, ab. Man sei „nicht so entschlossen vor dem
Tor“ gewesen wie sonst, gab Flick zu. 31 Torschüsse zählten die
Statistiker, aber nur zwei Treffer sprangen heraus, das 1:2 von
Choupo-Moting und das 2:2 von Müller. PSG reichten in dieser Neuauflage des
letztjährigen Finales sechs Schüsse aufs Tor für die beiden Treffer von
Kylian Mbappé und dem zwischenzeitlichen 2:0 von Marquinhos. „Unser Plan
ist aufgegangen“, sagte Trainer Mauricio Pochettino, gibt aber zu: „Wir
hatten auch das nötige Quäntchen Glück.“
Jenes, das den Bayern dieses Mal eben fehlte. Flick steht vor ein paar
unruhigen Tagen. Allerdings dürfte der Ausgang des Rückspiels keinen
Einfluss auf seine Zukunft in München haben. Die scheint rund um den
Rekordmeister derzeit fast mehr zu beschäftigen als der sportliche Erfolg.
Dass die Diskussionen nicht enden wollen, liegt aber auch an den
Verantwortlichen, die fast alle klare Aussagen vermeiden. Lediglich der
Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge hatte den DFB zuletzt noch
einmal wissen lassen, sich besser nach einem anderen Kandidaten für die
Nachfolge von Joachim Löw umzuschauen.
Sportvorstand Hasan Salihamidžić wand sich hingegen wie ein Aal, als es vor
der Partie nicht ganz überraschend im Sky-Interview wieder um Flick und
auch den – offiziell befriedeten – [2][Konflikt] zwischen den beiden ging.
Und der Trainer selbst nährte die Spekulation mit einem rätselhaften
Kommentar. Die Frage, ob der Zeitpunkt der Nachricht von Boatengs Abschied
so kurz vor diesem wichtigen Spiel nicht unpassend gewesen sei, müsse er
nicht beantworten, „weil ich es auch nicht möchte“, sagte er. Er müsse �…
bisschen schauspielern, das gehört auch dazu zum Trainerjob“. Genauso wie
das Verbreiten von Zuversicht für das Rückspiel gegen Paris.
8 Apr 2021
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## AUTOREN
Elisabeth Schlammerl
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