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# taz.de -- Supercup-Finale in Budapest: Ungewisse Ungarnreise
> Der FC Bayern kann gegen Sevilla den vierten Titel aufs Triple packen.
> Fans und Funktionäre des Rekordmeisters werden aber nicht hinfahren.
Bild: Flicks Werk: Der Bayern-Trainer will trotz Coronakrise den vierten Titel …
Eigentlich sind die Reisen zu internationalen Spielen beim FC Bayern
oftmals wie Betriebsausflüge. Vorstand, Präsidium, Aufsichtsrat sind
natürlich dabei, dazu ehemalige Verantwortliche und Botschafter, Sponsoren
sowie natürlich all diejenigen, die berufsbedingt gebraucht werden.
Schon beim Champions-League-Turnier im August in Lissabon war die
Delegation deutlich kleiner als gewohnt, und nun, beim umstrittenen Trip
nach Budapest zum Supercup, ist es „eine absolute Minimalbesetzung“, wie
Präsident Herbert Hainer erklärte. „Maximal 30 Leute“ seien dabei. Er
selbst verzichtet.
In den vergangenen Tagen war viel diskutiert worden, ob es zu verantworten
ist, ein Spiel mit Zuschauern in einem Corona-Hotspot abzuhalten. Am Ende
hat die Uefa, wie erwartet, entschieden, dass nichts dagegen spräche. Eine
Absage oder Spielverlegung wäre „nicht einfach“ gewesen, sagte Hainer.
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge versprach einen „seriösen und
disziplinierten Umgang“ mit dem Coronathema in der ungarischen Hauptstadt.
„Wir haben jegliches Interesse, dass dort wirklich kein Ischgl
stattfindet“, sagte er. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte am Tag
zuvor vor einem [1][„Fußball-Ischgl“] in Budapest gewarnt.
## Mit Lewandowski und Martinez
Trainer Hansi Flick hatte seine Meinung über die Reise nach Ungarn bereits
nach dem Bundesligaauftakt gegen Schalke kundgetan. Aber er beschäftigt
sich ja grundsätzlich nur mit Angelegenheiten, die er auch beeinflussen
kann. Und die Wahl des Spielortes gehört nicht dazu, also kümmerte er sich
in den vergangenen Tagen wieder um das, was sein Job ist.
Er bereitete seine Mannschaft auf die Partie gegen den FC Sevilla am
heutigen Donnerstagabend vor – und darauf, den vierten Titel in diesem Jahr
zu gewinnen. Zum 23-köpfigen Kader für den Supercup gehören nach seiner
Sprunggelenksblessur Robert Lewandowski und Javi Martinez, der kurz vor
einem Wechsel zu Athletic Bilbao steht.
Und weil es eben auch zu Flicks Aufgaben gehört, einen starken Kader in die
Saison zu schicken, hat er zuletzt angeblich selbst Kontakt zu einem
Spieler aufgenommen. [2][Sportbild] berichtete von einem Telefonat Flicks
mit Mario Götze, der nach seinem Abschied aus Dortmund ablösefrei wäre.
Allerdings sollen Rummenigge und Sportvorstand Hasan Salihamidzic die
Idee von der Rückkehr des Weltmeisters „bisher ablehnen“.
Ob es sich um eine der in dieser Branche üblichen Aufgeregtheiten handelt
oder einen ernsthaften Plan von Flick, wird wohl erst nach der
Budapest-Reise feststehen. In diesen Tagen gibt es anderen Themen.
## Falsches Signal der Uefa
Die Bayern stecken jedenfalls rund um den Supercup im Dilemma. Das sind zum
einen das Sportliche und die Chance, das zu tun, worauf sie seit März
verzichten mussten: Endlich einmal wieder vor Zuschauern spielen,
wenngleich nicht einmal halbvolle Ränge geplant waren. Auf der anderen
Seite kann man die negativen Begleitumstände eben nicht ignorieren Zwar
sind Spieler und Trainerteam gut abgeschottet, bewegen sich nur zwischen
dem Hotel und der Puskás-Arena.
Aber es ist eben ein falsches Signal der Uefa, und so sehen es mittlerweile
auch viele der zunächst reisewilligen Fans, abgesehen von der erhöhten
Ansteckungsgefahr. Rummenigge rechnet deshalb nur noch mit „unter 1000
Fans“. Aus Sevilla haben sich gar nur 500 Anhänger angekündigt. Ein großer
Teil der Tickets wurden bis zum Vortag zurückgegeben.
Egal wie viele kommen, die Bayern haben in den vergangenen Monaten
bewiesen, dass sie mit Geisteratmosphäre bestens umgehen können. Der
zweite Supercup nach 2013 ist nicht unrealistisch.
24 Sep 2020
## LINKS
[1] https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/markus-soeder-nennt-supercup-mit…
[2] https://sportbild.bild.de/bundesliga/vereine/bayern-muenchen/fc-bayern-mari…
## AUTOREN
Elisabeth Schlammerl
## TAGS
Supercup
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