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# taz.de -- Gewalt in Myanmar: Mindestens 33 Tote bei Protesten
> Unvermindert halten die Demonstrationen gegen den Militärputsch in
> Myanmar an. Erneut gehen Einsatzkräfte gewaltsam gegen die
> Protestierenden vor.
Bild: Flucht vor Tränengas am Mittwoch in Mandalay – auch mit scharfer Munit…
Naypyidaw dpa/ap | Bei Protesten in Myanmar haben Sicherheitskräfte am
Mittwoch offenbar so viele Menschen getötet wie noch nie seit dem Putsch
vom 1. Februar. Die Auswertung lokaler Medienberichte und von Mitteilungen
auf Facebook habe eine Zahl von 33 Toten ergeben, erklärte ein Datensammler
in Rangun. Allein dort seien 18 Menschen getötet worden. Die
Nachrichtenagentur AP konnte sich die meisten Berichte nicht von
unabhängiger Seite bestätigen lassen.
Das Vorgehen der Sicherheitskräfte galt als Anzeichen dafür, dass die
Behörden ihr hartes Durchgreifen gegen Demonstranten verschärfen, die
landesweit gegen den Militärputsch protestieren. Der professionelle
Datensammler bat darum, anonym zu bleiben – aus Furcht vor Repressionen,
wie er sagte. Viele seiner Angaben enthielten Namen, Alter und Heimatstadt
der Getöteten sowie die Art ihres Todes.
Die bislang höchste Zahl von Toten nach dem Putsch hatte das
UN-Menschenrechtsbüro am Sonntag gemeldet, nämlich 18 Personen. Videos vom
Mittwoch zeigten, wie Sicherheitskräfte mit Steinschleudern auf
Demonstranten schossen, ihnen hinterher hetzten und brutal auf eine
Krankenwagenbesatzung einschlugen.
## UN-Sicherheitsrat berät am Freitag
[1][Die Massenproteste gegen die Militärjunta] gehen trotz der massiven
Polizeigewalt unvermindert weiter. Es war bereits der 30. Tag des
Widerstands. Die Sicherheitskräfte setzten auch wieder Tränengas,
Blendgranaten und Gummigeschosse ein, wie das Portal Eleven Myanmar
schrieb.
Angesichts der anhaltenden Gewalt soll der UN-Sicherheitsrat erneut über
die Krise beraten. Wie mehrere Diplomaten übereinstimmend berichteten,
beantragte Großbritannien für Freitag dazu eine Sitzung hinter
verschlossenen Türen in New York. Auch am Mittwoch gab es in sozialen
Netzwerken wieder Appelle an die Vereinten Nationen, dem Land zu helfen.
Immer häufiger bezeichnen Augenzeugen das frühere Birma als „Kriegsgebiet�…
Das Militär hatte Anfang Februar gegen [2][die faktische Regierungschefin
Aung San Suu Kyi] geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im
November mit klarem Vorsprung gewonnen. Sie sitzt seither im Hausarrest und
muss sich wegen verschiedener Vorwürfe vor Gericht verantworten. Die
Demonstranten fordern die Wiedereinsetzung der früheren Freiheitsikone.
3 Mar 2021
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