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# taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: In Israel geht es voran
> Daten aus Israel bestätigen die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von
> Biontech. In Deutschland steigt die Zahl die Sieben-Tage-Inzidenz.
Bild: Einkaufstraße im Jerusalem am 21. Februar 2021: Israel hebt den Lockdown…
## Daten aus Israel zum Biontech-Impfstoff geben Hoffnung
Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer verhindert laut Angaben des
israelischen Gesundheitsministeriums nach der zweiten Impfung zu rund 99
Prozent schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle. Das geht aus Daten
hervor, die das Ministerium am Sonntag veröffentlichte. Israel [1][hatte am
19. Dezember begonnen, den Impfstoff] zu verabreichen. Die Daten reichen
bis zum 13. Februar.
Demnach wurde eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent verhindert, zu 98
Prozent das Auftreten von Symptomen wie Fieber und Atembeschwerden und zu
rund 99 Prozent Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod.
Gemessen wurde der Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs 14 Tage nach der
zweiten Impfung. Das Ministerium verglich die Erkrankungs- und Sterberaten
zwischen denen, die geimpft worden waren und jenen, die nicht geimpft
wurden.
Israels Coronabeauftragter Nachman Asch sagte dem Armeesender am Sonntag,
die Daten seien mit Vorsicht zu genießen: „Wir wissen noch nicht genug über
Infektionen, das ist der große Unbekannte.“ Es sei klar, dass die Impfung
schwere Krankheitsverläufe verhindere. „Ich weiß aber nicht, in wieweit sie
verhindert, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben.“ Er
hoffe, dass man in den kommenden Wochen mehr darüber herausfinden werde.
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy,
sagte, die Daten zeigten einen signifikanten Rückgang der Krankheits- und
Todesfälle. „Wir sind das erste Land der Welt, das die Wirkung des
Corona-Impfstoffs in der realen klinischen Welt nachweisen konnte.“
Pfizer empfiehlt einen Impfabstand von drei bis vier Wochen. Frühere
Analysen hatten dem Impfstoff eine hohe Wirksamkeit von 95 Prozent
hinsichtlich der Verhinderung symptomatischer Infektionen eine Woche nach
der zweiten Impfung bescheinigt. Das bedeutet, dass unter den Probanden der
geimpften Gruppe 95 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen
einer Kontrollgruppe.
Die Impfkampagne in Israel ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr weit
fortgeschritten. Das Land mit seinen 9,3 Millionen Einwohnern gilt als
Vorreiter. Die Regierung will bis Ende März allen Bewohnern des Landes eine
Impfung anbieten, die älter als 16 Jahre sind. (dpa)
## Weltgrößter Impfstoffhersteller: Erst Indien, dann der Rest
Der weltgrößte Impfstoffhersteller [2][Serum Institute of India] (SII)
stellt bei Lieferungen ausländische Abnehmer hintan. Das Unternehmen, das
das von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Vakzin in Lizenz
produziert, bittet seine internationalen Kunden um Geduld. Indien habe das
Unternehmen angewiesen, vorrangig für den heimischen Bedarf zu produzieren,
twittert SII-Chef Adar Poonawalla. Zu den Abnehmern des SII zählen
Brasilien, Bangladesch und Kanada. Auch Großbritannien hält sich eine
Bestellung beim SII offen. (rtr)
## Bundesregierung berät am Montag über Grenzkontrollen
Die Bundesregierung berät am Montag einem Zeitungsbericht zufolge über eine
höhere Warnstufe für die an das Saarland grenzende Region in Frankreich und
über eine Verlängerung der Grenzkontrollen an den Übergängen von Tschechien
und Tirol. Während Frankreich bisher als „Risikogebiet“ gelte, könnte das
Departement Moselle als „Hochinzidenzgebiet“ oder „Virusvariantengebiet“
eingestuft werden, berichtete die Funke Mediengruppe. Zudem wolle
Innenminister Horst Seehofer eine Verlängerung der [3][Kontrollen an den
Grenzen nach Tschechien und Tirol] bis 3. März erreichen. Diese laufen
bisher in der Nacht zum Mittwoch aus. (rtr)
Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Deutschland
In Deutschland steigt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz weiter auf 60,2
(Vortag: 57,8), wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Der Wert gibt
an, wie viele von 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche rechnerisch neu
positiv getestet werden. Bund und Länder streben zunächst eine Inzidenz von
50 an. Öffnungen etwa des Einzelhandels werden aber erst in Aussicht
gestellt, wenn der Wert 35 erreicht wird. Laut RKI wurden in 7676 neuen
Fällen Menschen positiv auf Corona getestet. Außerdem werden 145 weitere
Fälle gemeldet, in denen Menschen starben, die positiv getestet wurden.
## Forschungsinstitut IAB erwartet mehr Insolvenzen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet nach dem
zweiten Lockdown in Deutschland „keine Pleitewelle“. Es könne jedoch „im
Laufe des Jahres zu einer Zunahme bei Insolvenzen und Betriebsschließungen
kommen“, sagt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger den Zeitungen der Funke
Mediengruppe. Der Leiter des Forschungsinstituts der Bundesagentur für
Arbeit (BA) verweist auf eine neue Betriebsbefragung, wonach „knapp ein
Viertel der Betriebe angegeben, dass ihre liquiden Mittel nur noch bis zu
vier Wochen reichen“. Bei einem weiteren Viertel der Betriebe genügten sie
lediglich für zwei Monate. Den Arbeitsmarkt bezeichnet er als
widerstandsfähig: Während die Anträge auf Kurzarbeit in den letzten Monaten
deutlich zugenommen hätten, vor allem im Gastgewerbe und in der
Reisebranche, sei die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt zuletzt leicht
gesunken, da die Unternehmen an ihren Fachkräften festhielten. (rtr)
## Australischer Premier mit Biontech-Impfstoff geimpft
Der australische Regierungschef Scott Morrison hat sich in einem
Impfzentrum in Sydney die erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer und
Biontech verabreichen lassen. Außerdem gehörte Personal von Krankenhäusern
und Pflegeheimen zu den ersten Empfängern des Vakzins. Die Impfkampagne auf
dem südlichen Kontinent begann damit einen Tag früher als geplant. Bis zu
vier Millionen Menschen – etwa ein Sechstel der australischen Bevölkerung –
sollen noch bis März eine erste Impfung erhalten können. Die überwiegende
Mehrheit der Bevölkerung soll bis Ende Oktober den Impfstoff von
Astrazeneca gespritzt bekommen. (rtr)
## In UK sollen bis Ende Juli alle die erste Impfung erhalten
Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen in Großbritannien einen Impftermin
für die erste Dosis angeboten bekommen. Dies kündigt der Premierminister
Boris Johnson im Vorfeld abschließender Beratungen an diesem Sonntag über
die Lockerung des dritten landesweiten Lockdowns an. Der genannte Termin
ermögliche es, Risikogruppen früher zu schützen und Coronamaßnahmen früher
abzuschwächen, sagt Johnson. Ursprünglich war als Stichtag dafür der 1.
September vorgesehen. Bis 15. April – und nicht wie erst geplant bis Mai –
solle allen Personen ab 50 Jahren die Möglichkeit gegeben werden, sich
impfen zu lassen. Am Montag will Johnson einen umfassenden Strategieplan
vorlegen. Über 17 Millionen Menschen wurden seit Dezember im Vereinigten
Königreich geimpft, das eine Bevölkerung von 67 Millionen hat. (rtr)
## Karl Lauterbach hofft auf Herdenimmunität
Der [4][SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach] äußert die Hoffnung, dass
sich mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech eine Herdenimmunität
erreichen lässt. Lauterbach verweist im Gespräch mit der Zeitung Bild am
Sonntag auf Ergebnisse einer Studie des israelischen
Gesundheitsministeriums und von Pfizer. „Diese Auswertungen sind von großer
Bedeutung. Sie sind der erste klare Hinweis darauf, dass man sich nach der
Impfung nicht ansteckt und auch nicht ansteckend ist“, führt er aus. Damit
würde die Impfung eine Herdenimmunität tatsächlich ermöglichen – „und d…
Rückkehr zum normalen Leben möglich machen“. (rtr)
21 Feb 2021
## LINKS
[1] /Bekaempfung-von-Corona-in-Israel/!5753387
[2] /Impfkampagne-gegen-Corona/!5745304
[3] /Grenzschliessungen-in-der-EU/!5747091
[4] /Corona-Politiker-Karl-Lauterbach-im-Portraet/!5727184
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