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# taz.de -- Solidarität mit Myanmar: Unterstützung aus Deutschland
> Auch hierzulande gibt es Möglichkeiten, sich gegen den Militärputsch in
> Myanmar zu engagieren. Erste Proteste hat es schon gegeben.
Bild: Protest vor der Dienstvilla von Myanmars Militärattachés am 11. Februar…
Berlin taz | „Aung Kyaw Moe, go home, go home!“ rufen 30
Demonstrant:innen vor einer Villa an der Berliner Clayallee im Bezirk
Steglitz-Zehlendorf. Dazu schlagen sie auf [1][Töpfe] wie bei den
Protesten, die seit dem Putsch in Myanmars größter Stadt Yangon
allabendlich um 20 Uhr für Lärm sorgen.
In der Villa, die noch ein deutsches Firmenschild trägt und nicht als
diplomatische Adresse zu erkennen ist, hat Myanmars Militärattaché Aung
Kyaw Moe seinen Wohn- und Dienstsitz. Nach den Recherchen der
Organisator:innen des Protests residiert der Brigadegeneral hier mit
sechs weiteren Soldaten aus Myanmar.
Einer von ihnen fotografiert die Demonstrant:innen vor dem Haus mit
einem Teleobjektiv erst aus einem Fenster, dann aus der Dachluke heraus.
Die Demonstrant:innen, je zur Hälfte Birmesen und Deutsche, sind wegen
ihrer Masken gegen Corona und der Mützen gegen die Kälte ohnehin kaum zu
identifizieren. Sie filmen mit ihren Handys zurück. Mit Abstand schaut eine
Handvoll Polizisten zu, von denen der eine mit den Ohrenstöpseln besonders
entspannt wirkt.
Es ist bereits die zweite friedliche Protestaktion in Berlin seit dem
[2][Putsch vom 1. Februar in Myanmar]. Schon am 4. Februar hatten 150
Menschen vor dem Auswärtigen Amt in Mitte gegen die Machtübernahme der
Militärs in Myanmar demonstriert.
## Kampagne zur Ausweisung des Militärattachés
Unmittelbar nach dem Coup d’Etat hatten ehemalige Mitarbeiter:inen des
zivilen Friedensdienstes bei Facebook eine Gruppe namens „[3][German
Solidarity with Myanmar Democracy]“ gegründet. Sie haben sich inzwischen
mit in Deutschland lebenden birmesischen Studierenden vernetzt.
Die Facebookgruppe wuchs innerhalb von zwei Wochen auf 290 Mitglieder an,
tauscht tägliche Informationen aus und mobilisiert gerade für eine
[4][Kampagne zur Ausweisung des myanmarischen Militärattachés].
Trotz jahrzehntelanger Diktatur ist Myanmar kein Land der klassischen
Solidaritätsarbeit in Südostasien wie etwa die Philippinen, wo dies durch
kirchliche Verbindungen entstand.
Die birmesische Diaspora verstand es zudem schon nach dem letzten Putsch
1988, mit ihren notorischen Fraktionskämpfen und gegenseitigem Missstrauen
manch wohlmeinende Deutsche zu verprellen.
## Informations- und Projektarbeit
Die [5][Burma-Initiative der Stiftung Asienhaus] in Köln konzentriert sich
auf Informationsvermittlung und eine kritische Begleitung der deutschen und
europäischen Politik gegenüber dem Land. Schon seit dem Jahr 2000 für ein
ganz konkretes Projekt engagiert sich der [6][Förderverein Myanmar] in
Saarbrücken. Er unterstützt mit seinen 500 Mitgliedern in Mandalay eine
buddhistische Klosterschule.
Sie bietet Kindern aus benachteiligten Schichten Bildungsmöglichkeiten von
der Kita bis zum Abi und ist mittlerweile sogar die größte Schule des
Landes. Sie ist offen für Kinder anderer Religionen und mit ihrer Betonung
von Aufklärung, Pluralismus und modernen Lehrmethoden inzwischen eine
Modellschule.
Es verwundert deshalb nicht, dass sich auch Schüler:innen dieser
Klosterschule an den Protesten gegen die Militärherrschaft beteiligen, wie
der deutsche Förderverein auf seiner Webseite berichtet.
19 Feb 2021
## LINKS
[1] /Reaktion-auf-den-Putsch-in-Myanmar/!5744978
[2] /Staatssteich-in-Myanmar/!5744873
[3] https://web.facebook.com/groups/176348834286464/?multi_permalinks=186249616…
[4] https://www.change.org/p/bundesau%C3%9Fenminister-heiko-maas-reaktion-auf-m…
[5] http://www.asienhaus.de/burma
[6] http://www.help-myanmar.net
## AUTOREN
Sven Hansen
## TAGS
Schwerpunkt Myanmar
Militärputsch
Solidarität
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