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# taz.de -- „Die Sendung mit der Maus“ wird 50: Und Erwachsene ebenso
> Die „Lach- und Sachgeschichten“ in der ARD erklären seit einem halben
> Jahrhundert nicht nur Kindern die Welt. Glücklicherweise ist kein Ende in
> Sicht.
Bild: Die Kultmaus wird 50. Und ist damit nur leicht älter als ihre durchschni…
Berlin taz | Eine gemeine Hausmaus lebt etwa zwei bis drei Jahre. Die
orange Kultmaus des WDR kann da nur kichern: Sie wird diese Woche 50 – und
ist damit nur leicht älter als ihre durchschnittliche Zuschauerschaft. Denn
die „Sendung mit der Maus“ wird zwar seit 1971 für Kinder gemacht, im
Schnitt ist das Publikum aber etwa 40 Jahre alt.
Klar, die Erwachsenen gucken mit. Die Sendung mit der Maus ist ein bisschen
Nostalgie am Sonntagmorgen. Von der Herstellung eines Bleistifts bis hin zu
der eines Airbus: In den „[1][Sachgeschichten]“ wird alles erklärt, sogar
das Mysterium mit den Löchern im Käse. Und die „Lachgeschichten“, also die
kurzen Trickfilme, haben schon so manchem Co-Star der Maus Ruhm und Ehre
beschert.
Der blaue Elefant, der 1975 seinen ersten Auftritt hatte, hat mittlerweile
mit der „Sendung mit dem Elefanten“ sogar sein eigenes Spin-off, speziell
für Vorschulkinder. Auf eine eigene Show muss die gelbe Ente wohl noch eine
Weile warten. Erst seit 1987 ist sie die Dritte im Bunde. Das Trio kommt
nicht nur in Deutschland gut an, die Sendung wurde auch im Ausland
ausgestrahlt und international ausgezeichnet.
Als die Maus am 7. März 1971 das erste Mal über den Bildschirm flimmerte,
hieß die Sendung noch „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“ und
war ein Experiment, wie der Miterfinder Armin Maiwald kürzlich dem Spiegel
erzählt hat: „Wir wollten das Studio verlassen und Kindern die Welt zeigen,
in der sie leben. Nicht wie beim damaligen Kinderfernsehen üblich die
Tante, die etwas vorliest, und auch nicht der Onkel, der etwas bastelt.“
## Wiedererkennungswert: 100 Prozent
Über 2.300 Folgen später ist „Die Sendung mit der Maus“ eine echte Marke.
Der launische Ton, in dem Maiwald die „Sachgeschichten“ kommentiert, das
Kastagnetten-Augenklimpern der Maus in den animierten Spots, der bilinguale
Vorspann: Wiedererkennungswert 100 Prozent. Und die Maus steht nicht still.
Nach Jahrzehnten, in denen die Sendung von Männern präsentiert wurde, sind
seit 2008 auch Frauen im Moderationsteam. Seit 2014 werden außerdem
einzelne Folgen online auf Arabisch, Kurdisch und Dari angeboten. Die
„[2][Maus International]“ richtet sich an Kinder von Geflüchteten.
Zum Geburtstag wird die Maus nun beschenkt: eine 20-Euro-Sammlermünze, eine
Jubiläumsbriefmarke und ein neuer Song, diesmal nicht von Stefan Raab, wie
vor 25 Jahren, sondern von Mark Forster. Fans spendeten mehr als 1.500
Zukunfts-Geschichten, sieben davon hat der WDR als Hörspiele umgesetzt.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lud die Jubiläumsnagerin und
Moderator Ralph Caspers in der vergangenen Sendung ins Schloss Bellevue
ein.
Am nächsten Wochenende wird die Maus dann von ARD und Kika mit mehreren
Sondersendungen gleich zwei Tage lang gefeiert. Eine echte Sause also,
trotz Corona. Oder gerade wegen der Pandemie. Denn im Lockdown sind die
Einschaltquoten noch mal gestiegen. Die aktuelle Folge erreichte einen
Marktanteil von 12,7 Prozent. Mehr als die „Tagesschau“ an diesem Abend. Da
darf zu Recht gratuliert werden. Herzlichen Glückwunsch! Tanti auguri! Das
war: Italienisch.
6 Mar 2021
## LINKS
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## AUTOREN
Maxie Römhild
## TAGS
Sendung mit der Maus
Geburtstag
Bildung
Sendung mit der Maus
Kolumne Flimmern und Rauschen
Schule und Corona
Kika
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