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# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Am Ende des langen Tunnels
> Es ist Frühling, die ertsen Winterlinge kommen raus. Außerdem dürfen in
> Berlin am Montag die kleinsten Kinder wieder in die Schule.
Bild: So sehen sie aus, die tapferen Winterlinge
Der Tunnel war sehr lang. Doch nun, wo plötzlich Frühling ist, die ersten
gelben Winterlinge und weißen Schneeglöckchen ihre Köpfe in die Sonne
strecken, zeichnet sich doch so etwas wie zarte Hoffnung ab. Da passt es
sehr gut, dass trotz aktuell wieder steigender Inzidenzzahlen und Angst vor
einer dritten Coronawelle in Berlin die Bibliotheken ihren Leihbetrieb
wieder aufnehmen und wenigstens die allerkleinsten Kinder ab Montag wieder
im Wechselunterricht in die Grundschule dürfen.
Man kann es Menschen, die keine Kinder haben, schlecht [1][nahebringen].
Vielleicht so: Im Grunde fühlt man sich nach zwei Monaten mit Homeoffice
und Homeschooling wie ins erste Elternjahr nach der Geburt zurückgeworfen.
Nichts als Grieß im Kopf: Und wenn wider Erwarten doch mal irgendwo ein
dünner, roter Faden aufblitzt, verliert man ihn kurz darauf auch schon
wieder wegen mannigfaltiger Forderungen von frischem Kakao bis wiederholter
Erklärung des Dreisatzes, den man selbst kaum je vollständig durchdrungen
hat.
Aber auch jenseits von Pandemiebekämpfung und der Frage, ob Kita- und
Grundschulbeschäftigte damit rechnen dürfen, bei der Corona-Impfung
schneller an die Reihe zu kommen als bisher geplant, und auch trotz der
neuen Freiheit für die Eltern, die sich derzeit wirklich groß anfühlt,
passiert diese Woche Interessantes in dieser Stadt.
## 2.000 Wohnungen
Am Montagabend beispielsweise findet ein digitales Bürgerforum statt, wo
sechs Entwürfe für den lang anvisierten Bau des Pankower Tors diskutiert
werden – jenem Gebiet am S-Bahnhof Pankow also, dessen Eigentümer der
Möbelhausbesitzer Kurt Krieger ist. Nicht nur sollen hier stolze 2.000
Wohnungen entstehen, sondern auch Läden, Kitas, eine Schule, Büros und
Werkstätten, Grünflächen und eine neue Tramlinie nebst Radschnellweg. Die
Bebauung wird wohl sehr dicht werden, das Gebiet autofrei – es dürfte also
spannend werden.
Während es am Montag folglich um den Ausbau unserer Stadt geht, dreht sich
am Dienstag alles um ihren Rückbau. Zwölf Jahre nach dem Ende vom Flughafen
Tempelhof und drei Monate nach dem von Tegel verabschiedet sich Berlin nun
auch vom einstigen Zentralflughafen der DDR in Schönefeld. „Wenn es gut
läuft, machen wir wieder auf“, sagt ein Flughafensprecher zwar. Doch ob je
wieder so viele Leute in Flugzeuge steigen werden wie vor Corona, das weiß
niemand. Um Geld zu sparen, machen die klammen Betreiber das Terminal erst
mal für ein Jahr dicht.
Wem das noch nicht Anlass genug ist, sich mal wieder ein bisschen in
Ostalgie zu üben, der kann sich übrigens am Donnerstag auch über den 75.
Geburtstag des allseits beliebten Berliner Schauspielers Jaecki Schwarz
freuen, einem der meistgebuchten Defa-Darsteller und dem Gesicht von
Hauptkommissar Schmücke im Polizeiruf 110.
Das Wetter bleibt warm, ein Flughafen schließt, gute Leute haben
Geburtstag: Es gab schon schlimmere Wochen in diesem Winter.
22 Feb 2021
## LINKS
[1] /Homeschooling-mit-Homeoffice/!5738199
## AUTOREN
Susanne Messmer
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Frühling
Schwerpunkt Coronavirus
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Kolumne Berlin viral
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