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# taz.de -- Alternatives Jugendzentrum Potse: Kein Potse-Punk im Rockhaus
> Die Potse bleibt besetzt. Alternativräume hat das Jugendkollektiv aus
> Berlin-Schöneberg abgesagt. Nun droht die Räumung.
Bild: Das Jugendkollektiv Potse hält seine Räume in Schöneberg besetzt und i…
Berlin taz | Das besetzte Jugendzentrum Potse in Schöneberg hat dem
Jugendstadtrat Oliver Schworck (SPD) eine Absage erteilt. Ein vom Bezirk
angebotener Ersatzraum im Rockhaus Lichtenberg entspräche nicht den
Ansprüchen des Jugendprojekts, heißt es in einer [1][Mitteilung von
Mittwoch]. Die Potse ist seit Längerem auf der Suche nach Räumen, in denen
Punkkonzerte und Jugendarbeit möglich sind. Dem vorgeschlagenen Ersatzraum
[2][fehlt es laut Potse an separaten Räumen], in denen man unter anderem
einen Awarenessraum einrichten könne.
Die Jugendlichen halten seit über einem Jahr ihre Räume in der Potsdamer
Straße 180 besetzt, nachdem der bezirkliche Mietvertrag endete. Das
benachbarte Jugendprojekt Drugstore gab in der gleichen Situation seine
Schlüssel mit Aussicht auf Ersatzräume ab und ist seither ohne Raum. Das
Drugstore hatte sich bereits dafür ausgesprochen, vorübergehend den
Konzertsaal im Rockhaus Lichtenberg zu beziehen.
In diesem Zusammenhang warfen die Jugendlichen von der Potse dem Jugendamt
Erpressung vor. Demnach sollten auch dem Drugstore die Räumlichkeiten
verwehrt werden, wenn die Potse nicht ihre besetzten Räume freigibt.
Gleichzeitig forderte das Kollektiv den Bezirk Tempelhof-Schöneberg auf,
die drohende Räumung auszusetzen. Man hoffe weiter auf Ersatzräume infolge
von Prüfungen auf Landesebene und der Bezirksverordnetenversammlung.
Nachdem Stadtrat Schworck zuletzt den Alternativraum in Lichtenberg
angeboten hatte, hatte er der Potse ein Ultimatum gestellt: Entweder das
Jugendkollektiv nutze die Räume im Rockhaus, oder es werde geräumt – und
dann gebe es auch künftig keine Ersatzräume.
## Drugstore will Rockhaus nutzen
Der taz sagte Schworck am Mittwoch, dass die Absage der Potse keinerlei
Auswirkungen auf das Drugstore habe. „Wir haben die Potse nicht erpresst
und auch nicht das Drugstore da mit reingezogen“, sagte Schworck. Das
Drugstore könne unabhängig von der Potse den Konzertsaal im Rockhaus
nutzen. Das im Exil befindliche Drugstore bestätigte der taz, dass man den
Raum nutzen wolle.
Das Räumungsverfahren läuft laut Schworck weiter. Auf lange Sicht plane der
Bezirk, weil Räume für Jugendarbeit fehlen, ein Haus der Jugend. Dort werde
die Potse allerdings nach einer Räumung eher nicht unterkommen, wie
Schworck sagte: „Wenn sie jetzt geräumt werden müssen, wird es dem Bezirk
schwerfallen, ein großzügiges Angebot zu machen.“
3 Feb 2021
## LINKS
[1] https://twitter.com/Potse_Berlin/status/1356933868453056514/photo/1
[2] /Jugendzentrum-Potse-und-Drugstore/!5741971
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Potse
Jugendarbeit
Tempelhof-Schöneberg
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Potse
Sebastian Scheel
Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
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