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# taz.de -- Kundgebung in Berlin: Denken an Oury Jalloh
> In Polizeigewahrsam starb vor 16 Jahren Oury Jalloh. Am Donnerstag
> gedachten 350 Menschen seiner und weiterer Fälle von rassistischer
> Gewalt.
Bild: Gedenken an Oury Jalloh: Auch im Juni 2020 wurde in Berlin der Opfer von …
Berlin taz | Als Putztruppe betätigte sich die Polizei am Donnerstag gegen
Mittag in der Berliner Luisenstraße. Dort hatten Unbekannte ein
Straßenschild mit den Schriftzug Oury-Jalloh-Straße übersprüht. Während die
Polizei das Straßenschild säuberte, bereiteten ganz in der Nähe Initiativen
und Aktivist*innen vor der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt ihre
Kundgebung vor. Sie erinnerten an den Todestag von [1][Oury Jalloh], der am
7. Januar 2005 in einer Zelle des Dessauer Polizeireviers verbrannte.
Die Polizei sprach von Selbstverbrennung des Geflüchteten. Doch diese
Version wurde von mehreren Gutachten erschüttert, die die Initiative Oury
Jalloh auf eigene Kosten erstellten ließ. Sein Todestag ist seit Jahren ein
antirassistischer Protesttag, an dem auch andere ungeklärte Todesfälle mit
mit mutmaßlich rassistischen Hintergrund thematisiert werden.
So wurde die Kundgebung in Berlin von der „Initiative zur Aufklärung des
Mordes an Burak Bektaş“ vorbereitet. Der Berliner mit Migrationshintergrund
war am Abend des 5. April 2012 auf Offener Straße in Neukölln von einen
Unbekannten erschossen wurden. Der Tathergang, der von den Journalisten
Philip Meinhold in [2][einer Serie von Podcasts für den RBB] akribisch
nachgezeichnet wurden, macht einen rassistischen Hintergrund
wahrscheinlich.
„Wir sind in den vergangenen Jahren am 7. Januar in Dessau fürdie
Aufklärung des Mordes an Oury Jalloh auf die Straße gegangen. Da das in
diesem Jahr nicht möglich schien, haben wir uns entschieden, die Aufklärung
vor der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt zu fordern“, erklärte [3][Helga
Seyb] von der Burak-Initiative gegenüber der Taz. Einige Protestierende
trugen Buchstaben mit der Parole „Oury Jalloh – das war Mord“, die auch
mehrmals skandiert wurde. In Redebeiträgen ging die [4][Migrantifa], eine
von MigrantInnen gegründete Antifagruppe, sowie der Neuköllner Politiker
der Linkspartei Ferat Kocak auf die Serie rechter Gewalt in dem Stadtteil
ein. Kocak war selber [5][mehrmals davon betroffen] (taz berichtete).
„Für viele war es ein Bedürfnis, zum Jahrestag des Todes von Oury Jalloh
auch im Lockdown antirassistischen Protest zu artikulieren“, erklärte Helga
Seyb mit Verweis auf die ca. 350 KundgebungsteilnehmerInnen. Unverständnis
äußerte Seyb, dass die Polizei mitten im Corona-Winter Festnahmen androhte,
weil einige KundgebungsteilnehmerInnen zu wenig Gesicht zeigten.
7 Jan 2021
## LINKS
[1] /Todestag-von-Oury-Jalloh/!5738264
[2] https://www.rbb-online.de/rbbkultur/podcasts/wer-hat-burak-erschossen.html
[3] /Abschiebung-nach-rassistischem-Angriff/!5735157
[4] /Migrantifa-ueber-Rassismus/!5696177
[5] /Rechte-Terrorserie-in-Neukoelln/!5722614
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Burak Bektas
Schwerpunkt Rassismus
Polizeigewalt
Haftbedingungen
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