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# taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: 852 neue Todesopfer geme…
> Die Coronazahlen bleiben hoch. Mehr als 40.000 Impfungen fanden an den
> ersten beiden Tagen statt. Heimbesuche sind in Hamburg nur noch mit einem
> Attest möglich.
Bild: Intensivstation in Greifswald
## Heimbesuche nur mit Negativ-Attestat
Wegen der hohen Zahl an Corona-Infizierten in Pflegeheimen dürfen Besucher
alle Einrichtungen dieser Art in Hamburg ab sofort nur noch mit einem
negativen Corona-Test betreten. „Besucher müssen künftig nachweisen, dass
bei ihnen keine Sars-CoV-2-Infektion besteht“, erklärte die
Gesundheitsbehörde am Dienstag. (dpa)
## Laschet fordert: Winterberg meiden
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat an die
Bürger appelliert, derzeit auf Ausflüge in den beliebten Sauerland-Ort
Winterberg zu verzichten. „Große Menschenansammlungen erhöhen das Risiko
einer weiteren Ausbreitung der Pandemie“, mahnte er am Dienstag in
Düsseldorf. „Mein Appell lautet daher: Bleiben Sie zu Hause!“
Die Stadt Winterberg hatte zuvor ebenfalls an Tagesausflügler appelliert,
nicht zu kommen. „Bitte überlege, ob eine Anreise wirklich erforderlich
ist“, schrieb der beliebte Wintersportort auf seiner Internetseite.
Bei Winterberg liegt der Kahle Asten, der mit 842 Metern zweithöchste Berg
des Bundeslandes. Aktuell liegt in der Gegend Schnee. Zahlreiche
Tagesausflügler hatten schon am Sonntag und Montag für ein Verkehrschaos
mit überfüllten Parkplätzen und kilometerlangen Staus rund um die 13
000-Einwohner-Stadt gesorgt. (dpa/taz)
## Katastrophenalarm in Thüringen Landkreis
Der Thüringer Landkreis Sonneberg hat am Dienstag pandemiebedingt den
Katastrophenfall ausgerufen. Hauptgrund sei die angespannte Lage in
mehreren Pflege- und Betreuungseinrichtungen, dem Rettungswesen sowie den
örtlichen Krankenhäusern, erklärte Landrat Hans-Peter Schmitz (parteilos).
All das ergebe sich aus Personalengpässen, die auf die Corona-Pandemie
zurückzuführen seien.
Es gehe nun vor allem darum, einen rechtlichen Rahmen für den Einsatz von
ehrenamtlichen Kräften zu schaffen, „um die Bewältigung der diffusen
pandemischen Lage in wesentlichen Bereichen der Daseinsvorsorge zu
gewährleisten“.
Ziel sei es, die zur Verfügung stehenden Kräfte unter einer einheitlichen
Leitung zu bündeln und im Bedarfsfall umgehend einsetzen zu können, hieß
es. Zur Koordinierung sei eine Sanitätseinsatzleitung gebildet worden.
Außerdem wurde der Katastrophenschutzzug des Landkreises in
Alarmbereitschaft versetzt. (dpa)
## Quote der positiven Tests steigt
Der Anteil der posotiv ausgefallenen Coronatest ist über die
Weihnachtsfeiertage weiter gestiegen. Er beträgt nun 13,2 Prozent. Das geht
[1][aus aktuellen Zahlen des Verbandes der akkreditierten Laboren in der
Medizin] hervor. Ob die steigende Positivquote eine reale Verschlechterung
der Situtation zeigt, sei jedoch unklar, [2][schreibt dazu taz-Experte
Malte Kreutzfeldt auf Twitter]. Es sei auch möglich, dass der Anstieg an
den Schnelltests lag, die vor Weihnachten vermehrt durchgeführt wurden.
(taz)
## Russland plant Onlinevermerk für Geimpfte
Russland will einen Impfpass für Menschen einführen, die sich gegen das
Coronavirus geimpft haben. Das sei für Januar geplant, sagte
Gesundheitsminister Michail Muraschko am Dienstag in Moskau der Agentur
Interfax zufolge. Vorgesehen ist demnach ein entsprechender Vermerk in
einem staatlichen Internetportal. Viele Russen haben dort ein Konto mit
allen persönlichen Daten. Darüber können etwa staatliche Dienstleistungen
abgewickelt werden. In dem Portal solle der Impfpass hinterlegt werden,
sagte Muraschko. (dpa)
## Schon über 40.000 geimpft
In Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bereits über
40.000 Menschen die erste Dosis des Coronaimpfstoffs erhalten. Geimpft
wurden nach RKI-Angaben vom Dienstagmorgen bis einschließlich Montag 41.962
Menschen, der Anstieg im Vergleich zum Vortag betrug 19.084 Impfungen. Das
ist allerdings nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften,
sondern kann auch Nachmeldung einschließen, wie das RKI schreibt. Die
Impfungen hatten am Sonntag begonnen.
Erfasst werden derzeit Impfungen mit der ersten Impfdosis. Eine zweite
Impfung ist etwa drei Wochen nach der ersten fällig, um einen vollständigen
Impfschutz zu erzielen. Es ist somit nicht davon auszugehen, dass alle
Geimpften bereits vor der Erkrankung Covid-19 geschützt sind. „Manche
Menschen bauen bereits nach der ersten Impfung einen ausreichenden
Immunschutz auf, andere aber nicht. Man stellt mit der Auffrischungsimpfung
sicher, dass die Impfwilligen tatsächlich vernünftig geschützt sind“, hatte
Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie,
Virologie und Hygiene an der Uni Rostock kürzlich erläutert. (dpa/taz)
## Britische Kliniken stärker belegt als im April
Die Zahl der Covid-19-Patienten in englischen Krankenhäusern hat einen
neuen Höchststand erreicht. Mittlerweile würden mehrCorona-Patienten
stationär behandelt als während des Höhepunkts der ersten Infektionswelle
im April, teilte der britische Gesundheitsdienst NHS am Dienstag mit. „Wir
sind zurück im Auge des Sturms“, sagte der NHS-Chef in England, Simon
Stevens.
Derzeit werden den Angaben zufolge 20.426 Menschen mit Covid-19 in
englischen Krankenhäusern behandelt. Im April waren es auf dem Höhepunkt
der ersten Infektionswelle 18.974. Der Anstieg könnte mit einer Mutation
des Virus zusammenhängen, die den Erreger nach Experteneinschätzungen
offenbar ansteckender macht als die bisher bekannte Variante.
Auch die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien binnen eines Tages
erreichte am Montag mit 41.385 einen neuen Höchstwert – und das, obwohl
Schottland und Nordirland über die Weihnachtsfeiertage die Weitermeldung
von Fällen ausgesetzt hatten. Seit Beginn der Pandemie wurden in
Großbritannien 71.109 Corona-Tote gezählt. (afp)
## Lockdown über den 10. Januar hinaus?
Trotz aktuell leicht sinkender Infektionszahlen könnte der Shutdown nach
Einschätzung von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller nach dem
10. Januar in die Verlängerung gehen. „Ich gehe fest davon aus, dass wir
weiterhin mit Einschränkungen leben müssen. Ob das so umfassend ist, wie
wir das jetzt erleben, das muss man dann eben an Hand der Zahlen bewerten“,
sagt der Vorsitzende der Ministerpräsidenten-Konferenz im ZDF.
Derzeit stagnierten die Zahlen auf hohem Niveau oder gingen im besten Fall
leicht zurück. Daher müssten die Ministerpräsidenten und die
Bundeskanzlerin, die am 5. Januar zusammenkommen, schauen, wie sich die
Zahlen weiter entwickeln. Die Infektionszahlen sind derzeit aber nur
bedingt mit den Vorwochen vergleichbar, weil über Weihnachten und zum
Jahreswechsel weniger getestet und gemeldet wird. (rtr)
## Weiter viele Tote in Deutschland
In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 12.800 Neuinfektionen
mit dem [3][Coronavirus] verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut
(RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter
mitteilte, wurden weitere 12.892 Ansteckungsfälle erfasst. Über die
Weihnachtsfeiertage und die Zeit vor Silvester verzögern sich die Meldungen
vieler Gesundheitsämter, die Zahlen zeigen deshalb vermutlich nicht die
tatsächliche Coronalage in Deutschland.
[4][Ein realistischeres Bild dürften die Lage in den Intensivstationen
liefern]. Hier stieg die Zahl der CoronapatientInnen auch über die
Weihnachtsfeiertage kontinuierlich an. Es werden laut RKI-Bericht vom
Montag aktuell 5.597 CoronapatientInnen behandelt, gut 8 Prozent mehr als
noch vor einer Woche.
Nach Angaben des Instituts wurden ferner 852 Todesopfer der Pandemie
innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten
Coronatoten in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 30.978.
Am vergangenen Mittwoch hatte das RKI ein Rekordhoch von 962 Todesfällen
bekanntgegeben.
Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz betrug am Dienstag 149,2. Am Vortag
hatte sie noch bei 157,8 gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein
wesentlicher Maßstab für die Verhängung und Lockerung von Maßnahmen gegen
die Ausbreitung des neuartigen Virus. Ziel der Bundesregierung ist es, die
Inzidenz auf unter 50 zu drücken.
Seit dem 16. Dezember gilt in ganz Deutschland ein harter Lockdown. Ein
Großteil der Geschäfte ist geschlossen. Auch die Schulen und Kitas machten
weitgehend dicht. Die Maßnahmen sind vorerst bis zum 10. Januar befristet.
Voraussichtlich am 5. Januar wollen Bund und Länder über das weitere
Vorgehen beraten. (afp/taz)
Spanien kündigt Register für Impf-Verweigerer an
Spanien will alle Bürger, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen,
in einem Register erfassen. Das kündigte Gesundheitsminister Salvador Illa
[5][in einem Interview mit dem Fernsehsender La Sexta] am Montag an. Jeder
Bürger werde entsprechend des Impfplanes eine Einladung zu einem Impftermin
erhalten. Die Impfung sei zwar freiwillig, aber wer der Einladung nicht
folge, werde registriert. Das Register sei nicht öffentlich und der
Datenschutz werde rigoros sein, aber die Daten würden „europäischen
Partnern“ zur Verfügung gestellt, betonte der Minister. (dpa)
## Mehr als 1.700 weitere Tote in den USA
In den USA steigt die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion
weiter an. Am Montag meldeten die Behörden 1.718 Tote, wie aus Daten der
Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ)
hervorging. Zudem gab es demnach am selben Tag 168.817 Neuinfektionen. Über
das lange Weihnachtswochenende waren jedoch Testzentren vielerorts
geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet. (dpa)
## Intensivmediziner:innen fürchten Personalmangel
Der Mangel an Pflegekräften in Krankenhäusern infolge der Corona-Pandemie
könnte sich noch verstärken. „Wir befürchten durch die monatelangen
Belastungen, die die Pflegekräfte jetzt mitgemacht haben auf den
Intensivstationen, dass wir Anfang kommenden Jahres Leute haben werden, die
unter der Last zusammenbrechen“, sagte der Chef der
Intensivmediziner:innen-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens. „Die Lage auf den
Intensivstationen ist nach wie vor wirklich sehr angespannt.“ Man kämpfe
weiter mit den Folgen der hohen Infektionszahlen der vergangenen Wochen.
Janssens mahnte ein einheitliches Gesamtkonzept der Politik an. Es müsse
mit einer Stimme gesprochen werden, und es müssten Ziele weit für das Jahr
2021 formuliert werden. Den Zielwert etwa von 50 Neuinfektionen auf 100.000
Einwohner:innen in sieben Tagen nannte Janssens „ein wenig zu hoch
gesteckt“. Niedrige Ziele wären für die Medizin und die Belastung des
Gesundheitssystems „sehr, sehr wichtig“.
Mit Blick auf die Impfbereitschaft unter medizinischem Fachpersonal sprach
Janssens von einer „gewissen Impfskepsis“. Auch die Beschäftigten im
Medizinbereich müssten mitgenommen und überzeugt werden, sich impfen zu
lassen – für sich selbst, aber auch für die Allgemeinheit. Das sei eine der
wichtigsten Aufgaben. Die ersten [6][Ergebnisse der Impfung] seien „sehr,
sehr ermutigend“. (dpa)
29 Dec 2020
## LINKS
[1] https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1343880074949492736
[2] https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1343880077554184192
[3] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746
[4] https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1343185525126082560
[5] https://www.lasexta.com/programas/al-rojo-vivo/entrevistas/illa-confirma-qu…
[6] /Erste-Impfungen-in-Berlin/!5736162
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letzteren Fall würde eine Unterscheidung Sinn ergeben, aber auch spalten.
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