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# taz.de -- Aktuelle Entwicklungen in der Coronakrise: Neue Coronavariante in N…
> Das RKI meldet über 32.000 Neuinfektionen. In Nigeria ist eine neue
> Variante des Virus aufgetreten. Österreich öffnet Ski-Pisten trotz
> Corona.
Bild: Trotz Weihnachten: Corona
## Offenbar weitere neue Coronavirus-Variante in Nigeria
In Nigeria scheint eine weitere neue Variante des Coronavirus aufgetaucht
zu sein. Das sagte der Chef der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa
CDC, John Nkengasong, am Donnerstag. Weitere Untersuchungen seien aber
nötig. „Es ist eine Linie, die separat von Großbritannien und Südafrika
ist“, sagte er. In diesen beiden Ländern waren in den vergangenen Tagen
neue Varianten des Virus entdeckt worden, weswegen viele Staaten rasch für
Personen von dort Einreisebeschränkungen verhängten.
Gesundheitseinrichtungen in Nigeria würden weitere Proben untersuchen,
sagte Nkengasong. Die Warnung vor der offenkundig neuen Variante des Virus
basiere auf zwei oder drei Gensequenzen. Die Variante wurde in zwei
Patientenproben entdeckt, die am 3. August und am 9. Oktober in der
nigerianischen Region Osun entnommen worden waren, wie aus dem Entwurf für
einen wissenschaftlichen Aufsatz hervor geht. „Wir haben keine Beweise, die
darauf hindeuten, dass die Variante P681H zu einer verstärkten Verbreitung
des Virus in Nigeria beiträgt“, heißt es in dem Aufsatz.
Die in Großbritannien aufgetauchte Mutation des Virus gilt als wesentlich
ansteckender als die bislang bekannte. Auch die südafrikanische Variante
breitet sich rasch aus und ist laut Nkengasong nun die dominierende
Variante in dem Land. Mehr als 14.000 neue Coronafälle innerhalb eines
Tages wurden am Mittwoch in dem Land bekannt gegeben.
Die Infektionen auf dem afrikanischen Kontinent seien in den vergangenen
Wochen um 10,9 Prozent gestiegen, sagte Nkengasong. In Nigeria hätten sie
um 52 Prozent zugenommen, in Südafrika um 40 Prozent. (ap)
## RKI meldet über 32.000 Neuinfektionen und 802 weitere Todesfälle
Trotz Lockdown bleiben die Corona-Zahlen in Deutschland auf hohem Niveau.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 32.195 Neuinfektionen.
Das ist der zweithöchste Wert, nachdem am vergangenen Freitag ein Rekord
von 33.777 neuen Fällen binnen 24 Stunden verzeichnet worden war. Zudem
sind es rund 5.300 Fälle mehr als vor einer Woche, allerdings waren damals
etwa 3.500 Fälle aus Baden-Württemberg aus technischen Gründen zu wenig
übermittelt worden. Weitere 802 Menschen starben an oder mit dem Virus.
Erst am Vortag hatte es mit 962 Todesfällen einen neuen Höchstwert gegeben.
Insgesamt sind nun 1.587.115 Ansteckungen und 28.770 Todesfälle bestätigt.
Als genesen gelten rund 1.184.400 Menschen. Die sogenannte
Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder auf 196,2 von zuletzt 195,1. Der Wert
gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen
positiv getestet wurden. Bund und Länder streben zur Eindämmung des Virus
einen Wert von 50 an. Am Sonntag soll mit ersten Impfungen gegen das Virus
begonnen werden. (rts)
## Österreich öffnet Ski-Pisten
Trotz der Coronapandemie haben in Österreich an Heiligabend die mehr als
400 Ski-Stationen des Landes wieder geöffnet. Wie zu Monatsbeginn von der
Regierung angekündigt, durfte der Ski-Betrieb am Donnerstag wieder
aufgenommen werden – und das obwohl in zwei Tagen ein dritter landesweiter
Corona-Lockdown in Kraft tritt.
Die österreichische Regierung argumentiert, als Sport im Freien sei
Skifahren ohne Ansteckungsgefahren möglich, wenn die notwendigen
Vorsichtsmaßnahmen ergriffen würden. Da nicht nur Bars und Restaurants,
sondern auch Hotels geschlossen bleiben müssen, bleibt das Ski-Vergnügen
praktisch der örtlichen Bevölkerung vorbehalten – und das ohne Après-Ski.
Besucher aus Deutschland müssen in Österreich zuerst zehn Tage lang in
Quarantäne, so dass Skiausflüge in das Nachbarland unrealistisch sind.
Die Ski-Industrie macht drei Prozent des österreichischen
Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus und ist in der Politik des Landes gut
vernetzt. Viele Wintersportorte kritisieren, dass sich der Betrieb von
Pisten und Liften ohne Touristen nicht lohne.
Die deutschen Pisten und Lifte bleiben zunächst bis zum 10. Januar
geschlossen. (afp)
## Steinmeier: Auch dieses Weihnachten ist Fest der Hoffnung
In seiner Weihnachtsansprache dankt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
den Bürgern für die Entbehrungen in der Corona-Pandemie und ruft zu
Zuversicht für das kommende Jahr auf. Auch dieses Weihnachten sei ein Fest
der Hoffnung, sagt Steinmeier in seiner Ansprache, die am ersten
Weihnachtsfeiertag ausgestrahlt wird. Die allermeisten Menschen im Land
verhielten sich rücksichtsvoll und solidarisch. Zudem verwies er auf den
bevorstehenden Start der Corona-Impfungen am 27. Dezember. „Wir haben allen
Grund zur Zuversicht“, sagte er.
„Vor uns liegt noch ein längerer, auch beschwerlicher Weg. Aber wir sehen
das lang ersehnte Licht am Ende des Tunnels heller werden“, sagt das
Staatsoberhaupt. Man werde dem Ausgang aus der Krise „jetzt Schritt für
Schritt näherkommen“.
Neben den vielen dunklen dürfe man die hellen Seiten dieses Jahres nicht
vergessen, sagt Steinmeier laut vorab verbreiteten Redemanuskript. Das Land
sei stark, „weil so viele Menschen für andere da sind und in der Krise über
sich hinauswachsen“. Dabei dankt der Bundespräsident denen, „die im Kampf
gegen das Virus in der ersten Reihe stehen“, und nannte dabei exemplarisch
Ärztinnen, Pfleger, Erzieherinnen, Wissenschaftler und Busfahrer.
Steinmeier erinnert an diejenigen, die an oder mit dem Coronavirus
gestorben sind sowie an jene, die derzeit mit einer Erkrankung ringen.
Zudem verweist er auf Unternehmer, die durch Schließungen um die Existenz
bangen. Unbeschwert Weihnachten zu feiern, falle schwer, sagte er.
Zugleich forderte Steinmeier Solidarität mit der jungen Generation. „Die
Pandemie hat viele junge Menschen ausgebremst, junge Menschen, die in den
Beruf einsteigen, eine Ausbildung oder ein Studium beginnen wollen“, sagte
er. Man müsse nun dafür sorgen, dass sie in eine bessere Zukunft aufbrechen
können.
Am Ende der Ansprache äußert sich das Staatsoberhaupt optimistisch, was das
Weihnachtsfest im kommenden Jahr angeht: „Wir dürfen uns darauf freuen,
dass wir das nächste Weihnachten wieder so feiern, wie wir es lieben: im
großen Kreis der Familie, mit unseren Freunden, mit Umarmungen und Gesang.“
Die Vorfreude darauf könne die „außergewöhnlichen Feiertage“ in diesem J…
verschönern helfen, sagt er. (epd)
## Fallende Zahlen in Indien
Indien meldet 24.712 Coronavirus-Neuinfektionen. Damit hält der
Abwärtstrend in dem südasiatischen Land an, nachdem im September eine
Tageshöchstwert von fast 98.000 verzeichnet worden war. Die Gesamtzahl der
bestätigten Ansteckungen steigt auf 10,12 Millionen, wie das
Gesundheitsministerium mitteilt. 312 weitere Menschen starben im
Zusammenhang mit einer Virus-Infektion, insgesamt sind es nun 146,756
Todesfälle. Indien weist nach den USA die meisten Corona-Infektionen auf.
(rts)
## Dritter Teil-Lockdown in Israel von Sonntag an
Angesichts erneut steigender Corona-Zahlen in Israel soll von Sonntag an
ein dritter Teil-Lockdown in dem Land verhängt werden. Die Regierung
beschloss in der Nacht zum Donnerstag grundsätzlich, die Maßnahme solle am
Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr (16.00 Uhr MEZ) in Kraft treten und zunächst
für zwei Wochen gelten. Sollten die täglichen Neuinfektionen dann nicht
unter 1.000 am Tag sinken, könnte der Teil-Lockdown um weitere zwei Wochen
verlängert werden.
Von Sonntag an ist es unter anderem verboten, sich in Häusern anderer
Menschen aufzuhalten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Es gilt ein
Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und
20 Personen im Freien. Die Menschen dürfen sich nur noch in Ausnahmefällen
mehr als 1000 Meter von ihren Wohnorten entfernen.
Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen sollen komplett geschlossen
werden. Restaurants dürfen nur noch mit Bringdienst arbeiten. Öffentliche
Verkehrsmittel sollen nur noch zu 50 Prozent im Einsatz sein. Einzelne
dürfen im Freien ohne Einschränkung Sport treiben. Schulen und Kindergärten
sollen nur eingeschränkt geöffnet bleiben.
Die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hatte am Dienstag erstmals
seit Oktober wieder 3.500 überstiegen. Israel hatte angesichts der
Ausbreitung einer neuen, möglicherweise besonders ansteckenden Variante des
Coronavirus seine Einreisebeschränkungen verschärft. (dpa)
## Mutante in Singapur angekommen
Die ansteckendere, zuerst in Großbritannien aufgetauchte Variante des
Coronavirus ist nun auch in Singapur nachgewiesen worden. Das
Gesundheitsministerium berichtet von elf bekannten Fällen. (rts)
24 Dec 2020
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