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# taz.de -- Diskussion um Kita- und Schulöffnungen: Happy Homeschooling!
> Vor dem Bund-Länder-Gipfel formiert sich ein breiter Konsens für einen
> verlängerten Kita- und Schullockdown. Digitaler Lernraum Berlin macht
> Probleme.
Bild: Hier tanzen nur noch die Stühle auf den Tischen: Leeres Klassenzimmer in…
Berlin taz | Berliner Eltern können sich darauf einstellen, den Nachwuchs
noch mindestens eine Woche länger zu Hause betreuen zu dürfen. Auch wenn
man in der Bildungsverwaltung den Beratungen auf Bund-Länder-Ebene am
heutigen Dienstag zu einer wahrscheinlichen Verlängerung des
Coronalockdowns offiziell „nicht vorgreifen“ möchte, wie es auf taz-Anfrage
heißt: Am Rande des Treffens der KultusministerInnen formierte sich am
Montag ein immer breiterer Konsens dafür, die Schulen und Kitas frühestens
am 18. Januar teilweise wieder zu öffnen.
In Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Hamburg äußerten sich am Montag
die Länder- oder RessortchefInnen entsprechend, in Berlin war
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) bereits vergangene Woche auf dieses
Szenario eingeschwenkt. Am Montagnachmittag beschlossen die
KultusministerInnen denn auch einen „Stufenplan“, der zunächst
GrundschülerInnen und Abschlussklassen wieder in die Schulen holen will –
diese womöglich sogar auch schon ab dem 10. Januar. Details würden aber
erst am Dienstag beschlossen.
An den Schulen hat man sich indes bereits auf das fortgesetzte
Homeschooling eingestellt: „Ich rechne damit, dass wir mindestens bis zum
17. Januar mit dem schulisch angeleiteten Lernen zu Hause arbeiten werden“,
sagt Wolfgang Gerhardt, Schulleiter am Neuköllner Albert-Einstein-Gymnasium
und stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung der Berliner
Oberstudiendirektoren. Dann allerdings sei es wichtig, dass man in einem
Wechselmodell aus [1][geteilten Klassen mit Unterricht abwechselnd zu Hause
und in der Schule] die Kinder wieder zurückhole, um „den Kontakt nicht zu
verlieren“ – zumindest für die Abschlussjahrgänge sei das „wünschenswe…
Inwiefern die Berliner Abiturprüfungen in diesem Jahr von einem möglichen
verlängerten Schullockdown betroffen sind, ist noch unklar. Die
Bildungsverwaltung hält bisher laut Terminkalender am ersten Termin Ende
März für die mündlichen Prüfungen fest.
## Von den Zugriffszahlen überfordert
Eher „frustrierend“, sagt Schulleiter Gerhardt, seien die jüngsten
Erfahrungen mit dem digitalen Lernraum Berlin, wo es nach den Ferien am
Montag wiederholt zu Verzögerungen bei der Anmeldung kam, weil die Software
offenbar von den Zugriffszahlen nach wie vor überfordert ist – trotz eines
technischen Check-ups, den es laut Bildungsverwaltung am Sonntagnachmittag
gegeben hatte. „Das bedeutet für meine Schülerinnen und Schüler einen Tag
länger Ferien“, sagt Gerhardt.
Aus Elternsicht wünscht man sich im neuen Jahr vor allem ein wenig mehr
Planungshorizont und klarere Entscheidungen. Der Landeselternschuss
plädierte in einem Beschlusspapier vom 30. Dezember nach dem Lockdown für
einen Schulbetrieb „mit höchstens halben Klassenstärken“ im Wechselmodell,
sobald die Inzidenz über 50 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen
steigt (Berlin hat aktuell einen Inzidenzwert von 134). Bisher wurde jede
einzelne Schule vom jeweiligen Bezirk jede Woche gesondert angeschaut. Da
wünscht man sich seitens des Landeselternausschusses zwecks mehr
Planungssicherheit zudem „mindestens zweiwöchige Schritte“.
Unklar ist auch noch, wie konkret eine schrittweise Öffnung der Kitas
aussehen könnte. [2][Corinna Balkow vom Landeselternausschuss Kita] sagte
gegenüber der taz, man müsse auch darüber nachdenken, „die ganze Strecke
bis zu den Winterferien in den Blick zu nehmen“, die Kitas also erst am 8.
Februar wieder stundenweise zu öffnen. „Dafür bräuchte es aber eine
arbeitsrechtliche Absicherung für die Eltern – und die Arbeitgeber
bräuchten entsprechende Hilfen, um Ausfälle kompensieren zu können.“
Beim Berliner Dachverband der Kinder- und Schülerläden will man hingegen
schon ab dem 11. Januar „möglichst wieder ein reduziertes, aber
verlässliches Betreuungsangebot für alle“, sagt der Vorsitzende Roland Kern
der taz. „Wenn viele möglichst zu Hause betreuen, bekommen wir den Spagat
hin, dass wir die Beschäftigten schützen, bei den Eltern den Druck
rausnehmen – und für die alleinerziehende Krankenschwester auch eine
8-Stunden-Betreuung hinkriegen.“
4 Jan 2021
## LINKS
[1] /Berlins-Umgang-mit-den-Schulen/!5729476
[2] /Kitas-im-Notbetrieb/!5739380
## AUTOREN
Anna Klöpper
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