# taz.de -- Wahl in Burkina Faso: Präsident Kaboré im Amt bestätigt | |
> Auf den 63-Jährigen entfallen bei den Wahlen in Burkina Faso knapp 58 | |
> Prozent der Stimmen. Doch Kaboré hat einige Unterstützer*innen verloren. | |
Bild: Präsident von Burkina Faso bleibt Roch Marc Christian Kaboré, hier beim… | |
Cotonou taz | In Burkina Faso bleibt der 63-jährige Präsident Roch Marc | |
Christian Kaboré an der Macht. [1][Nach tagelangem Warten] gab die | |
Wahlkommission am Donnerstagnachmittag endlich das vorläufige Ergebnis | |
bekannt: 57,87 Prozent der Stimmen für den Amtsinhaber; Zweiter wurde | |
Newcomer Eddie Komboïgo (15,47 Prozent) und Dritter der | |
[2][Oppositionsführer Zéphirin Diabré] (12,46 Prozent), der vor fünf Jahren | |
noch mehr als doppelt so viele Stimmen erhalten hatte. | |
Unmittelbar nach der Bekanntgabe jubelten Kaborés Anhänger*innen, dass die | |
Wiederwahl wie erhofft bereits im ersten Wahlgang geglückt war. Dieses Ziel | |
war vor dem Urnengang am Sonntag oft kritisiert worden, weil es Gerüchte | |
über einen möglichen Betrug angeheizt hatte. Davon hatten auch Teile der | |
Opposition um Diabré gesprochen. | |
Es liegen zwar keine repräsentativen Umfragen dazu vor – aber in Gesprächen | |
in der Hauptstadt Ouagadougou klang im Vorfeld außerdem in Gesprächen stets | |
durch, dass viele Bewohner*innen mit Kaborés Antiterrorkampf nicht | |
einverstanden sind. Bei mehr als einer Million Binnenflüchtlingen, | |
Strecken, die nur mit geschützten Konvois passiert werden können, und einer | |
steigenden Zahl an gefallenen Soldaten ist die rein militärische Bekämpfung | |
der Extremisten bisher nicht erfolgreich gewesen. Daher war die Forderung | |
nach einem Dialog groß – dies war Kernthema das Wahlkampfs, wofür sich | |
viele der zwölf Oppositionspolitiker*innen ausgesprochen hatten. Doch | |
bleibt der Wiedergewählte bei seiner Linie, wird das weiterhin nicht | |
geschehen. | |
Ohnehin hat Kaboré an Unterstützung verloren. Er erhielt rund 13.000 | |
Wähler*innenstimmen weniger als noch vor fünf Jahren. Aufgrund der | |
schlechten Sicherheitslage – mehr als 1300 Wahllokale öffneten gar nicht | |
erst – rutschte die Wahlbeteiligung von 60 auf gerade einmal 50 Prozent. | |
Hunderttausenden Menschen fehlten die Wähler*innenkarten oder sie hatten | |
Angst vor Anschlägen und sind deshalb am Sonntag lieber nicht zur | |
Stimmabgabe gegangen. | |
26 Nov 2020 | |
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## AUTOREN | |
Katrin Gänsler | |
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