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# taz.de -- Nach der US-Präsidentschaftswahl: Trump-Fans protestieren in D.C.
> Tausende Anhänger fordern in Washington eine zweite Amtszeit für den
> amtierenden US-Präsidenten. Der winkt ihnen nur kurz aus dem Auto zu.
Bild: „Vier Jahre mehr!“ – Tausende Trump-Anhänger erkennen den Wahlsieg…
Washington dpa | Mehrere tausend Anhänger von US-Präsident Donald Trump
haben sich am Samstag im Zentrum von Washington versammelt, um ihm den
Rücken zu stärken. Sie riefen Parolen wie „Vier Jahre mehr!“ und „Wir
wollen Trump!“. Der scheidende Präsident, der nach wie vor seine
Wahlniederlage nicht anerkennt, winkte ihnen auf dem Weg zum Golf-Club aus
einem gepanzerten Fahrzeug zu. Er hatte am Vortag in Aussicht gestellt,
dass er bei den Demonstranten vorbeischauen und seine Fans begrüßen könnte.
Nach der Demo kam es vereinzelt zu [1][Schlägereien zwischen Anhängern und
Gegnern] des Präsidenten. Eine Person wurde durch Messerstiche verletzt,
wie der TV-Sender Fox unter Berufung auf das Bürgermeisteramt berichtete.
Auch zwei Polizisten seien verletzt worden und es habe 20 Festnahmen
gegeben.
Die Veranstaltung hieß „Million MAGA March“, in Anlehnung auf Trumps
Wahlkampfmotto „Make America Great Again“. Seine Sprecherin Kayleigh
McEnany sprach dann bei Twitter auch von einer Million Teilnehmer,
Einschätzungen von Beobachtern und Medien reichten dagegen von einigen
Tausend bis gut 10.000. Trump selbst verkündete, es seien Hunderttausende
gewesen. Die Trump-Regierung hatte bereits ihre Amtszeit mit der
Übertreibung der Teilnehmerzahl bei seiner Amtseinführung im Januar 2017
begonnen.
Vor einer Woche feierten deutlich mehr Menschen in den Straßen von
Washington, als der [2][Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl]
verkündet wurde.
## Corona außer Kontrolle
Redner bei der Demonstration auf der Freedom Plaza unweit des Weißen Hauses
hielten sich an Trumps Darstellung, dass ihm der Sieg durch massiven
Wahlbetrug genommen worden sei. Sie versprachen, weiterzukämpfen, und
beschimpften Medien, die zu Unrecht Biden zum Wahlgewinner erklärt hätten.
„Fox News sind Feinde des Volkes!“, rief einer der Redner in die Menge. Der
[3][Kanal aus dem Medienimperium] von Rupert Murdoch war lange der
Haussender von Trump – rückte zuletzt aber merklich von ihm ab. Der
Präsident hatte Medien wiederholt als „Feinde des Volkes“ bezeichnet.
Der Demokrat Biden hat die Präsidentenwahl nach Berechnungen von US-Medien
klar gewonnen. Er kommt demnach auf 306 Stimmen von Wahlleuten, 270 sind
für den Sieg nötig. Bei seinem Sieg 2016 konnte Trump ebenfalls genau 306
Wahlleute auf seine Seite ziehen. In den USA wird der Präsident nicht
direkt gewählt, sondern von den Wahlleuten, die dem Wahlergebnis in ihren
Bundesstaaten folgen.
Viele Teilnehmer der Demonstration trugen keine Masken. Trump hatte in
seinem Wahlkampf stets behauptet, die USA würden in der Pandemie bald über
den Berg sein. Zudem verwies er oft darauf, dass er selbst seine
Covid-19-Erkrankung schnell überwunden habe – auch wenn er dafür mit einem
noch experimentellen Antikörper-Medikament behandelt worden war.
Die Corona-Situation in den USA gerät unterdessen immer mehr außer
Kontrolle. Am Freitag gab es mit 184 514 Neuinfektionen den nächsten
Rekord, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) hervorgeht. Mehr
als 1400 Menschen starben.
15 Nov 2020
## LINKS
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