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# taz.de -- Strengerer Lockdown in Österreich: Bleibt's dahoam!
> Schulen dicht, Ausgangsbeschränkungen rund um die Uhr – die
> österreichische Regierung plant neue Corona-Maßnahmen. Merkel appelliert
> weiter an die Vernunft.
Bild: Der jetzt schon fast leere Naschmarkt in Wien, wird im strengeren Lockdow…
Wien/Frankfurt a.M./Warschau dpa/epd | Wegen der [1][Coronakrise] sollen
drei Wochen lang Geschäfte und Schulen in Österreich schließen, auch eine
Ausgangsbegrenzung rund um die Uhr ist geplant. Das ging am Samstag aus
einem Verordnungsentwurf der österreichischen Regierung hervor, der der DPA
in Wien vorlag.
[2][Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)], Gesundheitsminister Rudolf
Anschober (Grüne) und weitere Regierungsmitglieder sollen den Plan am
Nachmittag bei einer Pressekonferenz verkünden. Gelten sollen die Maßnahmen
ab Dienstag und bis einschließlich Sonntag, dem 6. Dezember.
Geplant sind demnach weitreichende Eingriffe wie im sogenannten strengen
Lockdown im Frühjahr, als erstmals wegen der Pandemie ein völliger
Stillstand des öffentlichen Lebens inklusive Ausgangsregeln galt. Schon
seit dem 3. November sind Gastronomie, Tourismus, Kulturbetrieb und
Freizeiteinrichtungen geschlossen. Außerdem gelten Ausgangsbeschränkungen
von 20 bis 6 Uhr, die das Verlassen des „privaten Wohnraums“ nur für
mehrere konkrete Gründe wie etwa die Erfüllung von Grundbedürfnissen,
Arbeit und Ausbildung, die Betreuung Hilfsbedürftiger sowie zur Erholung im
Freien zulassen.
Diese Ausgangsbeschränkung gilt laut dem Entwurf nun rund um die Uhr.
Private Treffen sind demnach nur mit einem Partner, einzelnen engsten
Angehörigen oder einzelnen wichtigsten Bezugspersonen erlaubt. Offen
bleiben nur Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa
Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Kioske. Schulen stellen auf
Fernunterricht um und bieten Betreuungsmöglichkeiten bei Bedarf.
In Österreich sind die Infektionszahlen trotz des sogenannten
Teil-Lockdowns seit Anfang November weiter gestiegen. Mediziner befürchten
einen Zusammenbruch der Intensivversorgung. Der Durchschnittswert der
Neuansteckungen binnen sieben Tagen lag am Freitag österreichweit bei 554,2
Fällen pro 100.000 Einwohner, regional aber bei bis zu 850.
Auch in anderen europäischen Ländern entspannt sich die Zahl der
Neuinfektionen nicht oder kaum. Das polnische Gesundheitsministerium
meldete am Samstag fast 25.600 Neuinfizierte und einen Höchstwert von 548
Toten innerhalb von 24 Stunden. In Deutschland lag die Zahl der
Neuinfizierten innerhalb von 24 Stunden laut dem Robert Koch-Institut bei
22.461.
Während Nachbarland Österreich jedoch auf strengere Maßnahmen vertraut,
appeliert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiterhin an die Vernunft der
Bürger*innen. In ihrem am Samstag veröffentlichen Videopodcast schwört die
die Menschen in Deutschland auf harte Wintermonate aufgrund der
Corona-Krise ein. Er würde „uns allen noch viel abverlangen“, sagte Merkel.
„Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen.“ Das bedeute
auch, dass sich die Menschen nicht unbeschwert direkt begegnen könnten. Die
Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel könnten helfen, seien aber kein
Ersatz für persönliche Begegnungen, erklärte sie.
Die Regierungschefs von Bund und Ländern wollen am Montag eine
Zwischenbilanz der Beschränkungen ziehen, die sie vor knapp zwei Wochen im
Kampf gegen die Pandemie beschlossen hatten. Regierungssprecher Steffen
Seibert hatte am Freitag Hoffnungen auf baldige Lockerungen der Maßnahmen
gedämpft.
14 Nov 2020
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