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# taz.de -- Wahlen innerhalb von 18 Monaten: Friedensfahrplan für Libyen
> Bei Gesprächen in Tunis gibt es Fortschritte. Libyens Konfliktparteien
> wollen wählen lassen. Nun muss die Abstimmung noch organisiert werden.
Bild: Seit Montag sitzen sie zusammen: Vertreter der libyschen Konfliktparteien…
Gammarth afp | Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen haben sich
Dutzende Vertreter Libyens auf einen Plan für Wahlen in den kommenden
anderthalb Jahren geeinigt. Die Delegierten aus ganz Libyen hätten am
Mittwoch einen „vorläufigen Fahrplan für die Beendigung der Übergangsphase
und die Organisation von freien, fairen, allgemeinen und glaubwürdigen
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen“ vereinbart, sagte die UN-Gesandte
Stephanie Williams.
Ziel der Gespräche im tunesischen Gammarth ist es, einen Rahmenplan zu
verabschieden und eine Übergangsregierung zu bilden, um Wahlen zu
organisieren. Zudem müssen grundlegende Strukturen geschaffen werden, da
das nordafrikanische Land durch jahrelangen Krieg verwüstet wurde. Durch
die [1][Coronapandemie] hat sich die Lage noch verschlimmert.
Williams betonte die Notwendigkeit von baldigen nationalen Wahlen, die
„transparent und auf Grundlage vollen Respekts für die Meinungs- und
Versammlungsfreiheit“ erfolgen müssten. Die Gespräche hatten am Montag
begonnen und sollen etwa eine Woche dauern.
Überschattet wurden die Gespräche vom [2][Tod einer prominenten Anwältin
und Frauenrechtlerin] in der ostlibyschen Stadt Bengasi. Hanan al-Barassi,
scharfe Kritikerin von Korruption, Machtmissbrauch und Gewalt gegen Frauen,
wurde am Dienstag von einem unbekannten bewaffneten Mann getötet. Ihr
tragischer Tod zeige die Bedrohungen, denen libysche Frauen ausgesetzt
seien, „wenn wie es wagen, ihre Meinung zu sagen“, sagte Williams.
## Details der Waffenruhe
Parallel zu den Gesprächen in Tunesien finden im libyschen Sirte
militärische Verhandlungen statt, um Einzelheiten des [3][im Oktober
vereinbarten Waffenstillstandsabkommens] auszuhandeln. Die Konfliktparteien
in dem Bürgerkriegsland hatten sich im Oktober bei Gesprächen unter
UN-Vermittlung in Genf nach jahrelangen Kämpfen auf eine dauerhafte
Waffenruhe geeinigt.
Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi
im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten und Machtkämpfen geprägt. Die von
der UNO anerkannte Einheitsregierung in Tripolis befindet sich seit Jahren
im Krieg mit General Chalifa Haftar, dessen Truppen große Gebiete im Osten
und Süden Libyens kontrollieren und der eine im ostlibyschen Tobruk
angesiedelte Gegen-Regierung unterstützt.
12 Nov 2020
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