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# taz.de -- Regierungsautos belasten Umwelt: Vorbildfunktion beginnt am Auspuff
> Deutschlands Spitzenpolitiker*innen lassen sich immer noch in
> CO2-Schleudern durchs Land kutschieren. Das rügt die Deutsche
> Umwelthilfe.
Bild: Deutschlandflagge an einem Regierungsfahrzeug
Berlin taz | Nur 7 von 240 Dienstwägen deutscher Spitzenpolitiker*innen
halten die EU-Grenzwerte für CO2-Emissionen von Dienstwagenflotten ein. Das
hat der [1][neue Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe] (DUH)
ergeben. Obwohl die DUH bereits im vergangenen Jahr massive
Grenzwertüberschreitungen festgestellt hatte, fiel der durchschnittliche
CO2-Ausstoß der deutschen Politkarossen auf Bundes- und Landesebene 2020
sogar noch etwas höher aus.
„Unser diesjähriger Dienstwagen-Check zeigt, dass die
Regierungspolitikerinnen und -politiker die verbindliche Verpflichtung, CO2
zu reduzieren, selbst nicht umsetzen“, mahnt Barbara Metz, stellvertretende
Bundesgeschäftsführerin der DUH.
Die DUH legte bei ihrer Analyse nicht die Herstellerangaben zugrunde,
sondern bezieht sich auf Daten des International Council on Clean
Transportation (ICCT), bei denen die Abgasemissionen deutlich über den
Herstellerangaben liegen. Doch die meisten Dienstwagen reißen auch schon
den Herstellerangaben zufolge den seit 2020 verbindlichen
EU-Flottengrenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer. [2][Messungen des ICCT]
hatten 2015 zur Aufdeckung des Dieselabgasskandals bei VW geführt.
Die DUH erteilt dem [3][gesamten Bundeskabinett eine „rote Karte“] für ihre
Dienstwagen, auch die [4][Fuhrparks der Landesregierungen] fallen durch.
Mit durchschnittlichen Emissionen von immer noch 194 Gramm CO2 pro
Kilometer belegt die Flotte der rot-grün-rot regierten Bremer
Landesregierung den ersten Platz. Bemerkenswert: Bremens Senatorin für
Jugend, Integration und Sport ist die Einzige, die dienstlich CarSharing
nutzt.
## Berlins Bürgermeister auf letztem Platz
Das umweltfreundlichste Auto fährt Berlins grüne Umweltsenatorin Regine
Günther mit ihrem Tesla Model 3. Der letzte Platz geht auch dieses Jahr
wieder an Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit satten 405 Gramm
pro Kilometer. Müllers Mercedes S-Guard 600 Limousine ist auch das älteste
Auto im Ranking, während seine Kolleg*innen sich fast jährlich neue
Dienstwägen gönnen.
Die DUH kritisiert vor allem die aus ihrer Sicht umweltschädlichen
Plug-In-Hybride, die mittlerweile fast die Hälfte der untersuchten
Fahrzeuge in den Ministerien stellen. Deren CO2-Ausstoß ist laut DUH im
Extremfall fast fünfmal so hoch, wie die Hersteller angeben.
11 Nov 2020
## LINKS
[1] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/trend-zu-klim…
[2] /Abgasskandal-auch-bei-CO2-Werten/!5355689
[3] https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Verkeh…
[4] https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Verkeh…
## AUTOREN
Maximilian Berkenheide
## TAGS
Deutsche Umwelthilfe
Hybridauto
Dienstwagen
Schwerpunkt Klimawandel
Dienstwagen
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