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# taz.de -- US-Republikaner nach der Wahl: Von Angst getrieben
> Nach der US-Wahl haben die Republikaner ein Problem: Donald Trump ist
> noch immer in der Lage, seine Partei zu zerstören – notfalls von außen.
Bild: Trump bleibt für die US-Republikaner auch nach der Wahl eine Gefahr
Eigentlich müsste die Republikanische Partei drei Tage nach dem erklärten
Wahlsieg des Demokraten Joe Biden mit Volldampf dabei sein, ihre künftige
Oppositionspolitik zu gestalten. Schlecht ist es den
[1][Republikaner*innen] in der Wahlnacht nicht ergangen: Zwar haben sie
die Präsidentschaft verloren, im Repräsentantenhaus jedoch Sitze
dazugewinnen und den Senat ziemlich sicher halten können. In den
Bundesstaaten haben sie ebenfalls zugelegt. Für den angekündigten
Neuzuschnitt von Wahlkreisen zu ihren Gunsten eine günstige Position.
Aber die Partei hat ein Problem: [2][Donald Trump]. Recht ultimativ
fordern er selbst, sein engstes Team und seine Familie Loyalität und
Solidarität für seine Behauptung ein, er habe die Wahl in Wirklichkeit gar
nicht verloren, der Wahlsieg Joe Bidens sei das Ergebnis von Wahlbetrug
und Fake News.
Das halten wohl auch die meisten bekannten Köpfe der Republikaner*innen für
Unsinn. Aber Trump bleibt für sie eine Gefahr. Zwar weiß noch niemand, ob
Trump nach seinem Abgang aus dem Weißen Haus überhaupt in der Politik
bleibt oder sich wieder ganz seinen Geschäften widmet (und den vielen
Verfahren, die auf ihn zukommen, wenn er keine Immunität mehr genießt).
Wenn er aber bleibt, Veranstaltungen abhält und twittert, womöglich gar
eine weitere Kandidatur für 2024 vorbereitet, dann ist seine Stimme für die
republikanischen Anhänger*innen so gewichtig wie keine andere. Mit wenigen
Tweets hat er in den vergangenen Jahren politische Karrieren zerstören
können – daran würde sich zunächst nichts ändern.
Und so ist es verständlich, dass sich derzeit noch kaum jemand vorwagt und
Trump offen sagt, dass er die Wahrheit akzeptieren und gehen soll. Das
heißt aber auch: Wenn Trump von außen die Geschicke der Republikaner*innen
weiter lenken kann, sind [3][Joe Bidens Hoffnungen] auf Zusammenarbeit in
den kommenden vier Jahren genauso illusorisch wie die bei Barack Obamas
Amtsantritt 2009. Trump kann nichts aufbauen, er kann nur zerstören. Aber
das sehr effektiv.
10 Nov 2020
## LINKS
[1] /Nach-der-Wahl-in-den-USA/!5723601
[2] /Trumps-Anfechtung-des-Ergebnisses/!5726849
[3] /Joe-Biden-wird-naechster-US-Praesident/!5726810
## AUTOREN
Bernd Pickert
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