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# taz.de -- Die Wahrheit: Apocalypse Tesla
> Es ließe sich leicht als verschärfte Dummheit abtun, was Elon Musk und
> seine Gattin bei der Erziehung ihres bedauernswerten Kindes tun. Aber …
Bild: Klöckners Neuer, Kim Plauze, rührt lecker Schweinemett unter den Drei-S…
Im Käseblatt stehen Neuigkeiten über den bedauernswerten Sohn X Æ A-XII der
Sängerin Grimes und des Tesla-Gründers Elon Musk. Das fünf Monate alte Baby
muss sich mit seiner Mutter zusammen Filme wie „Apocalypse Now“ angucken –
wider die kindliche Unterforderung. Das sei ganz nach dem Geschmack des
Säuglings, den dieser bereits entwickelt habe, behauptet die Mutter.
Ein Stoffteddy mit eingebauter Spieluhr bremst die frühkindliche
Entwicklung, das Betrachten von mit Wagnermusik untermalten
Kriegsverbrechen fördert sie. Soso, aha. Von Angst zerfressene Junkies
taumeln durch einen düsteren und feindseligen Dschungel, „he’s enjoying
that so much, my little baby boy!“ Da kann ein noch so süßer Schnuller
natürlich nicht gegen anstinken.
Normalerweise könnte, nein, sollte man nun sagen, „lass diese kranken
Idioten doch labern – die leben eh in ihrer eigenen Nebelwelt, und solange
man sie nicht unnötig aufstöbert, bleiben sie hoffentlich auch dort.
Außerdem ist der öffentlich zelebrierte Schwurbelkram des poschen Gesindels
keinen Gedanken wert.“ Hinlänglich sei der an Grimes und ihren Ollen
gerichtete gut gemeinte Ratschlag, die Rezeptur ihres Drogencocktails einer
gründlichen Nachjustierung zu unterziehen, oder bitte einfach mal die
Schnauze zu halten.
Aber ich schaff es nicht. Zu dieser schillernden Verantwortungslosigkeit
kommt ja erschwerend noch die Namenswahl hinzu. Die lassen da ein Kleinkind
rücksichtslos ihren bizarren Brainfuck ausbaden. Sie missbrauchen es als
Selfiestick zur eitlen Projektion des eigenen Ichs, als lebendes
Lifestyle-Accessoire, kleiner körpereigener Satellit außerhalb des eigenen
Fleisches, wurmfortsatzähnliche Erweiterung des leeren Wortschaum blähenden
Darmtrakts, beliebig zu formende Kohlenstoffmasse, Besitz.
Dazu kann man doch nicht schweigen. #Quietsch. #Aufschrei. #Ich klage an.
Denn auch wenn es oft nicht so aussieht, sind wir am Ende doch alle
Mitglieder einer Gemeinschaft. Wir sind die Elefantentanten sämtlicher
Elefantenjungen dieser Welt. Und als solche nehmen wir unsere
Fürsorgepflicht auch für den kleinen Dings vernehmlich wahr.
Wir sorgen uns um seine Zukunft. Seine Mitschüler verspotten ihn als
„R2-D2“, leeren täglich seinen Lacoste-Schulranzen aus. Eine Zeit lang
treibt sich der Bub noch auf Incel-Subforen wie „MensRights“ oder
„TheRedPill“ herum, ehe er eines Tages zum Sturmgewehr greift, zehn volle
Magazine in eine Reisetasche packt und ein entsetzliches Massaker
anrichtet. Funfact: Mit Kugeln vom Kaliber 5,56 x 45 mm schreibt er
mehrmals seinen Namen in die panische Menge auf dem Gelände der
Tesla-Gigafactory in Brandenburg: X Æ A-XII.
Feierabend. Aber wenn das Auto so fährt, wie die drauf sind, dann ist mir
das sowieso zu unheimlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein gutes
Werk verrichte, wenn ich dem Tesla so eine vorsintflutliche Heizölschleuder
aus dem Hause Opel vorziehe.
5 Nov 2020
## AUTOREN
Uli Hannemann
## TAGS
Kolumne Die Wahrheit
Elon Musk
Tesla
Erziehung
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Schwerpunkt Coronavirus
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