| # taz.de -- Fachkonferenz sucht Atommüllendlager: Experten auf steinigem Weg | |
| > Gorleben wird es nicht. Nun befasst sich eine Expertenkonferenz mit der | |
| > weiteren Suche. Ministerin warnt vor „politischen Erwägungen“. | |
| Bild: Gorleben, 4. Oktober: Endlager-Demonstranten auf dem Weg zur Ausscheidung… | |
| Berlin dpa/taz | Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat bei der Suche | |
| nach einem Atommüll-Endlager in Deutschland vor „politischen Erwägungen“ | |
| gewarnt. Die SPD-Politikerin sagte am Samstag zum Auftakt einer digitalen | |
| Fachkonferenz, sie könne gut nachvollziehen, dass sich niemand ein Endlager | |
| in seiner näheren Umgebung wünsche. „Aber Deutschland braucht ein | |
| Endlager.“ Es müsse das gemeinsame Ziel sein, einen Standort auszuwählen, | |
| der für eine Million Jahre die bestmögliche Sicherheit biete. | |
| Entscheidender Faktor seien wissenschaftliche Befunde und geologische | |
| Daten. Politische Erwägungen und Bundesländergrenzen spielten keine Rolle. | |
| Ende September hatte die [1][Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) einen | |
| Zwischenbericht] vorgelegt, wonach 90 Gebiete in Deutschland nach | |
| geologischen Kriterien grundsätzlich geeignet sind für ein Atomendlager. In | |
| der nächsten Phase sollen die Gebiete eingegrenzt werden. | |
| Gorleben ist aus der Suche herausgefallen. Daran und am Verfahren hatte es | |
| viel Kritik gegeben, etwa aus Bayern und aus ostdeutschen Ländern. | |
| An diesem Wochenende findet der Auftakt zu einer [2][Fachkonferenz zum | |
| Zwischenbericht der BGE] statt, coronabedingt in einem digitalen Format. | |
| Das Endlager für hoch radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken soll | |
| unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, | |
| entstehen. 2031 soll der Standort gefunden sein, der Bundestag entscheidet | |
| darüber. Ab 2050 sollen Behälter mit strahlendem Abfall unterirdisch | |
| eingelagert werden. | |
| ## Ein Weg ohne alternativen | |
| Der [3][Präsident des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen | |
| Entsorgung, Wolfram König], hat die Suche als einen langen und steinigen | |
| Weg bezeichnet. „Aber er ist leider ohne ernsthafte Alternativen“, sagte | |
| König. Zur Frage, was dabei die schwierigsten Herausforderungen seien, | |
| sagte König: „Dass die Seilschaft auch bei schwierigen Wetterverhältnissen | |
| zusammen bleibt und ganz wesentlich, dass die Kondition ausreicht.“ | |
| Auf die Frage, welche früheren Fehler vermieden werden sollten, sagte | |
| König: „Zu hoffen, dass Weggucken und Wegducken das Problem schon irgendwie | |
| aus der Welt schafft.“ Dauerhafte Sicherheit vor den gefährlichen Abfällen | |
| werde nur erreichbar sein, wenn sich jetzt darum gekümmert werde. | |
| 18 Oct 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.endlagersuche-infoplattform.de/webs/Endlagersuche/DE/Fachkonfer… | |
| [2] https://www.bge.de/de/ | |
| [3] /Bundesamtschef-ueber-Atommuelllagersuche/!5717699 | |
| ## TAGS | |
| Atommüllendlager | |
| Gorleben | |
| Endlager-Kommission | |
| Gorleben | |
| Atommüllendlager | |
| Atommüll | |
| Atommüllendlager | |
| Anti-AKW-Proteste | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Nutzung des Bergwerks Gorleben: Endlager als Wellness-Oase? | |
| Die CDU möchte das einstige Endlager-Bergwerk Gorleben für kommerzielle | |
| Zwecke nutzen. Atomkraftgegner warnen davor, die Grube offen zu halten. | |
| Bundesamtschef über Atommülllagersuche: „Vertrauen kann man nicht verordnen… | |
| Wolfram König, Chef des zuständigen Bundesamts, verspricht breite | |
| Beteiligung bei der Endlagersuche. Entscheiden müsse am Ende aber die | |
| Politik. | |
| Koordinatorin über Gorlebener Gebet: „Es muss weitergehen“ | |
| Christa Kuhl kämpft seit Jahren gegen ein Endlager für Atommüll in | |
| Gorleben. Und nun? Ein Gespräch über ein Ende, das keines ist. | |
| Nukleare Müllabfuhr: In Hölle, Leck oder Kothausen? | |
| Wo soll der deutsche Atommüll sein Endlager bekommen? Vielleicht an Orten, | |
| die allein schon durch ihre Namen genug gestraft sind? | |
| Gorleben wird nicht Atommüll-Endlager: Vierzig Jahre ist zu lang | |
| Am Ende triumphierte die Anti-AKW-Bewegung. Gibt es Gemeinsamkeiten mit der | |
| erfolgreichsten Protestbewegung der Gegenwart, Fridays For Future? |