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# taz.de -- Reality-Star gegen soziale Medien: Kim Kardashians Beauty-Boykott
> Die TV-Ikone hat am Mittwoch Instagram boykottiert, um gegen Hassrede zu
> demonstrieren. Doch um etwas zu ändern, müsste sie ihren Account löschen.
Bild: Wenig glaubwürdig: Kim Kardashian hat für einen ganzen Tag ihren Instag…
Normalerweise ist der Instagram-Account von [1][Kim Kardashian] voller
Selfies – aus dem Alltag, vom Urlaub, mit der Familie. Doch am Mittwoch war
es ungewöhnlich ruhig, bloß eine schnöde Grafik mit dem Titel „Stop Hate“
bekamen ihre rund [2][185 Millionen Follower*innen] zu sehen.
Um gegen Hass und Desinformationen auf Facebook und Instagram zu
protestieren, haben Kardashian, Leonardo DiCaprio und andere Promis die
Plattformen boykottiert – für 24 Stunden. „Ich kann nicht zusehen, wie
diese Plattformen weiterhin die Verbreitung von Hass, Propaganda und
Fehlinformationen ermöglichen“, schrieb Kardashian. Sie rief ihre
Follower*innen dazu auf, ihrem Vorbild zu folgen. Aber was soll eine kurze
Instagram-Pause gegen Hate Speech bewirken?
Eine ganze Menge, wenn es nach der NGO Anti-Defamation-League geht. Der
Boykott ist Teil [3][der Kampagne „Stop Hate for Profit“,] die fordert,
konsequent etwa gegen rassistische und antisemitische Gruppen in sozialen
Medien vorzugehen. Dieses Ziel soll mit wirtschaftlichem Druck erreicht
werden. Bereits im Juni nahmen große Werbepartner wie Starbucks die Aktion
zum Anlass, [4][keine Anzeigen mehr zu schalten]. Facebookchef Mark
Zuckerberg [5][kündigte daraufhin erste zaghafte Moderationsschritte an].
Nun wirkt es wenig glaubwürdig, wenn Kardashian und andere zum Boykott für
ein Produkt aufrufen, das sie nach 24 Stunden selbst wieder ausgiebig
nutzen. Werbekund*innen wird sie mit dem Mini-Boykott nicht erschrecken und
Facebook auch nicht zum Einlenken zwingen.
## Influencer*innen könnten Facebooks Geschäft schädigen
Dabei hätten Influencer*innen wie Kim Kardashian die Macht, dem Konzern zu
schaden. So schaffte es ihre Halbschwester Kylie Jenner 2018 [6][mit einem
Tweet], den Börsenwert von Snapchat um 1,3 Milliarden US-Dollar fallen zu
lassen. War der Grund damals ein trivialer – ihr gefiel das neue Layout der
App nicht –, wäre ein gemeinsamer Boykott der sozialen Medien gegen
Hassrede ein wichtiges gesellschaftliches Zeichen [7][im Vorfeld der
US-Präsidentschaftswahl].
Doch dafür müssten die Influencer*innen viel weitergehen als bisher. So
könnten sie ihre Accounts für mindestens ein Jahr deaktivieren oder gleich
ganz löschen und mit wegbrechenden User*innenzahlen Facebook ökonomisch
weiter unter Druck setzen. Denn damit sich etwas ändert, muss man Facebook
richtig wehtun.
16 Sep 2020
## LINKS
[1] /Ende-von-Keeping-up-with-the-Kardashians/!5707985
[2] https://www.statista.com/statistics/421169/most-followers-instagram/
[3] https://www.stophateforprofit.org/productrecommendations
[4] /Anzeigenboykott-gegen-Facebook/!5693168
[5] /Anzeigenboykott-gegen-Facebook/!5693168
[6] https://twitter.com/KylieJenner?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7…
[7] /Schwerpunkt-US-Praesidentschaftswahl-2020/!t5575916/
## AUTOREN
Denis Giessler
## TAGS
Schwerpunkt Meta
Kim Kardashian
Soziale Medien
Mark Zuckerberg
Influencer
Schwerpunkt Coronavirus
Kim Kardashian
Unilever
Hate Speech
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