Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Markt für Dinge aus zweiter Hand wächst: Ikea eröffnet Gebraucht…
> Auch der schwedische Möbelriese öffnet sich dem Trend zu Gebrauchtwaren.
> Der erste Laden entsteht in einer Shoppingmall für Secondhand-Ware.
Bild: Und wo bekomme ich meine Köttbullar, wenn Ikea nur noch Gebrauchtwaren v…
Stockholm taz | „Es wird unser bisher kleinstes Möbelhaus“, sagt Jonas
Carlehed, Nachhaltigkeitschef des schwedischen Konzerns Ikea. Das Neue ist
aber nicht die Größe: In der mittelschwedischen Stadt Eskilstuna soll in
diesem Herbst der erste ausschließlich Secondhand verkaufende Laden des
Möbelhändlers eröffnet werden.
Anbieten will Ikea hier in eigener Regie zum einen Möbel, die man auch
schon in anderen Gebrauchtwarenläden findet. Also Regale, Tische und
Schränke, von denen sich KundInnen trennen, weil sie sich neu einrichten
wollen. Zum anderen sollen auch beschädigte Produkte aus den eigenen
Warenhäusern verkauft werden, die repariert worden sind, aber wegen
möglicher Gebrauchs- oder Reparaturspuren nicht in das Konzept der jetzigen
Fundstückeabteilungen passen. „Der Preis wird davon abhängen, wie hoch der
Reparaturaufwand für uns war“, sagte Carlehed.
Die recycelte Ware solle ein neues Standbein von Ikea werden. Man habe sich
zum Ziel gesetzt, „binnen zehn Jahren nur noch zu verkaufen, was nachhaltig
produziert oder recycelt“ und so designed ist, dass [1][alle Produkte
wiederverwendbar sind oder recycelt] werden können. Ein aktuelles
ökologisches Projekt täte dem Konzern da gut, der derzeit mal wieder [2][in
dem Verdacht] steht, Holz aus illegal abgeholzten geschützten Wäldern zu
verwenden.
Ikea ist nicht das erste Handelsunternehmen, das neuerdings auch gebrauchte
Waren anbietet. Der Onlinehändler Zalando hat die Nachfrage bereits im
vergangenen Jahr mit einem Pop-up-Store in Berlin getestet und will in den
nächsten Wochen Secondhand-Mode ins Onlineangebot übernehmen. Auch einzelne
Karstadt-Warenhäuser wollen die Marktlage zunächst mit zeitlich befristeten
Abteilungen für gebrauchte Kleidung checken.
## Einkaufszentrum nur für Gebrauchtes
Den Standort Eskilstuna hat Ikea bewusst ausgesucht. Seit 2012 versucht
sich die eine Stunde Bahnreise von Stockholm entfernte Stadt als „grün“ zu
profilieren. Nach dem Verlust vieler Industriearbeitsplätze habe man ein
neues „Branding gebraucht“, sagt der sozialdemokratische Bürgermeister
Jimmy Jansson: Jetzt präsentiert man sich als „Stadt der Nachhaltigkeit“
und mit dem Einkaufszentrum [3][„ReTuna“] als dem „weltweit vermutlich
ersten Einkaufszentrum mit Geschäften, die ausschließlich Gebrauchtes
verkaufen“.
In dieser Mall soll nun der Secondhand-Ikea eröffnen. ReTuna-Chefin Sofia
Bystedt fürchtet keine Konkurrenz: „Ich finde das fantastisch“, sagte sie.
„Nur wenn alle zusammen agieren, werden wir zu einer Kraft, die hilft, der
Kreislaufwirtschaft näher zu kommen.“
15 Sep 2020
## LINKS
[1] /Finanzrisiko-neue-Produktionsanlagen/!5712090
[2] http://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/illegales-holz-bei-ikea-100.h…
[3] https://www.retuna.se/hem/
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Secondhand
Ikea
Recycling
Ikea
Grüne Bremen
Mode
Umzug
Konsum
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ikea-Katalog nicht mehr auf Papier: Aber es raschelt doch so schön!
Bei Ikea online einkaufen macht einen zwar irre, aber dennoch: Der
gedruckte Katalog soll 2022 eingestellt werden. Ein Abschied.
Bremer Grüne wollen Secondhand-Kaufhaus: Trödeln mit Format
Braucht Bremen ein Secondhand-Kaufhaus? Ja, finden die Grünen, und zwar
möglichst zentral, möglichst groß und mit einem vielfältigen Angebot.
Renaissance von Secondhand-Mode: Auf Schatzsuche
Secondhand-Mode verspricht emotionalen Mehrwert. Der Umsatz wird sich in
den nächsten fünf Jahren auf 51 Milliarden Dollar verdoppeln.
Umzüge und Ikea: „Das ist schon eher ein Grauton“
Auf den Kundenbeauftragten bei Ikea achtet niemand. Er aber sieht alle.
Eine Kurzgeschichte aus dem schwedischen Möbelhaus.
Nachhaltiger Konsum: Secondhand soll sexy werden
Raus aus der Bedürftigkeitsecke: Sozialkaufhäuser und Reparaturwerkstätten
gründen das Qualitätssiegel WIRD für bessere Lobbyarbeit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.