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# taz.de -- StVO-Verschärfung für TemposünderInnen: Raser sollen doch zahlen
> Wegen Formfehlern wurde die neue Straßenverkehrsordnung gestoppt.
> Verbände fordern, an den scharfen Sanktionen festzuhalten.
Bild: Wenn jemand erwischt wird, soll es teuer werden: Blitzer in Schleswig-Hol…
Berlin taz | Die härteren Strafen für RaserInnen sollen so eingeführt
werden, wie es mit der Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) vorgesehen
war. Das fordern die Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace, der Verkehrsclub
Deutschland (VCD) und vier weitere Verkehrsverbände. Sie verlangen von
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und den Ländern, bei der im
ersten Anlauf verpatzten Novellierung nur die Formfehler zu korrigieren.
Die StVO sah in ihrer [1][im April in Kraft getretenen Fassung] unter
anderem vor, dass AutofahrerInnen bei Tempoverstößen von mehr als 21
Stundenkilometern innerorts und 26 Stundenkilometern außerorts den
Führerschein verlieren. Die Reform musste nicht durch den Bundestag, aber
[2][der Bundesrat musste zustimmen]. Dazu waren die Länder nur bereit,
nachdem sie gegenüber der von Scheuer vorgelegten Fassung die
Verschärfungen gegen RaserInnen durchgesetzt hatten. Scheuer hatte danach
nur die Wahl, die Reform als Ganzes oder gar nicht in Kraft zu setzen.
Zwar hat der Bundesverkehrsminister im April die StVO mit den
Verschärfungen per Rechtsverordnung auf den Weg gebracht. Im Juni wurde
aber bekannt, dass sein Haus einen Formfehler gemacht hatte. Die BeamtInnen
hatten vergessen, auf die gesetzliche Grundlage im Straßenverkehrsgesetz
hinzuweisen. Um das zu korrigieren, müsste die Reform nur mit einem Zusatz
ergänzt und neu beschlossen werden. [3][Stattdessen wurde sie von den
Ländern außer Kraft gesetzt].
Jetzt versucht Scheuer, die schärferen Strafen zu mildern. Dagegen wehren
sich die Verbände. „Rasen ist kein Kavaliersdelikt, deshalb brauchen wir
Strafen, die wirklich abschrecken“, sagt die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin
Haarmann. „Wir können nicht hinnehmen, dass der Verkehrsminister dem Druck
der Autolobby nachgibt und ein vom Bundesrat beschlossenes Gesetz wieder
abschwächt.“ Die Länder müssten standhaft bleiben, forderte sie. Zurzeit
arbeitet eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern an einer Lösung. Wann ein
Ergebnis vorliegt, sei nicht absehbar, sagte eine Sprecherin des
Bundesverkehrsministeriums. Zu einzelnen Punkten wollte sie keine Stellung
nehmen.
27 Aug 2020
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[1] /Neue-Verkehrsregeln-fuer-Autofahrer/!5678581&s=Stra%C3%9Fenverkehrsord…
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[3] /Chaos-um-die-Strassenverkehrsordnung/!5701447&s=Stra%C3%9Fenverkehrsor…
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Andreas Scheuer
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