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# taz.de -- Arbeitsagentur über Langzeitarbeitslose: Nur wenige schaffen Wiede…
> Für hunderttausende Langzeitarbeitslose rückt der reguläre Arbeitsmarkt
> in weite Ferne. Wer allerdings einen neuen Job findet, bleibt meist
> dauerhaft.
Bild: Die Bundesregierung hatte mit dem Teilhabechancengesetz neue Fördermögl…
Berlin dpa | Nur wenigen Langzeitarbeitslosen gelingt die Rückkehr in einen
regulären Job. Von den 1,15 Millionen Menschen, die 2019 ihre lange
Erwerbslosigkeit beendeten, kamen lediglich 124.000 auf dem ersten
Arbeitsmarkt unter. Dabei nimmt der Anteil derer, die den Wechsel schaffen,
seit Jahren mit leichten Schwankungen etwas ab. So waren es 2010 noch 14,2
Prozent, 2019 kehrten nur noch 10,8 Prozent in ein reguläres
Arbeitsverhältnis zurück.
Der Anteil der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt nach einem
Vorschlag der Jobcenter ist in den vergangenen Jahren dabei von 2,3 Prozent
(2010) auf 1,2 Prozent (2019) gesunken. Die Abgänge aus der
Langzeitarbeitslosigkeit aufgrund von [1][Teilnahmen an geförderten
Ausbildungen] jedoch stiegen von 21,3 Prozent im Jahr 2010 auf 24 Prozent
2019. Das geht aus einer Antwort der Bundesagentur für Arbeit auf eine
Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor.
Der größte Teil der Betroffenen wechselt in die sogenannte
Nichterwerbstätigkeit. Mehr als jeder zweite Langzeitarbeitslose – 611.570
Männer und Frauen – wurde dadurch im vergangenen Jahr als nicht mehr
arbeitslos geführt. Hierunter fallen beispielsweise Menschen, die länger
als sechs Wochen arbeitsunfähig gemeldet waren, Personen mit fehlender
Verfügbarkeit oder Mitwirkung sowie Menschen, die etwa wegen Eintritts in
die Rente aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind.
Allerdings bleiben Langzeitarbeitslose relativ stabil in Beschäftigung,
wenn sie den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erst einmal geschafft
haben. Das ist das Ergebnis einer Studie des Nürnberger Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die Anfang der Woche
veröffentlicht worden war. 58 Prozent seien in einem Zeitraum von
zweieinhalb Jahren nach ihrem Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt mehr als
zwei Jahre beschäftigt gewesen.
Die Bundesregierung hatte mit dem Anfang 2019 in Kraft getretenen
[2][Teilhabechancengesetz] neue Fördermöglichkeiten für Langzeitarbeitslose
geschaffen. Wer mehr als ein Jahr lang arbeitslos war, dessen Lohn kann
über zwei Jahre mit bis zu 75 Prozent im ersten und 50 Prozent im zweiten
Jahr bezuschusst werden. Für Menschen, die sehr lange in Arbeitslosigkeit
verbracht haben, ist eine Förderung von fünf Jahren möglich, die in den
ersten beiden Jahren 100 Prozent des Lohnes beträgt.
24 Jul 2020
## LINKS
[1] /Berliner-Projekt-fuer-Langzeitarbeitslose/!5606763
[2] /Langzeitarbeitslose-in-Bremen/!5603801
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