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# taz.de -- Urteil zu Mord an Fritz von Weizsäcker: Zwölf Jahre Gefängnis
> Ein Berliner Gericht hat einen 57-Jährigen wegen Mordes an Fritz von
> Weizsäcker schuldig gesprochen. Der Verurteilte hatte den Chefarzt 2019
> erstochen.
Bild: Das Landgericht hat entschieden: Der Mörder von Weizsäcker muss für 12…
Berlin afp/ dpa | Im Mordprozess um die [1][tödliche Messerattacke] auf den
Berliner Chefarzt Fritz von Weizsäcker ist der Angeklagte zu zwölf Jahren
Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Berlin ordnete am Mittwoch
zugleich die Unterbringung des Angeklagten in der Psychiatrie an. Er hatte
im vergangenen November den Mediziner von Weizsäcker während eines Vortrags
erstochen.
Der 57-jährige Angeklagte aus Andernach in Rheinland-Pfalz wurde außerdem
wegen versuchten Mordes an einem Polizisten verurteilt. Der Polizist, der
privat bei dem Vortrag war, bei dem Weizsäcker erstochen wurde, wollte den
Angreifer stoppen und wurde schwer verletzt.
Das Gericht entsprach mit dem Urteil weitgehend der Forderung der
Staatsanwältin. Sie hatte 14 Jahre Haft und die Unterbringung in der
Psychiatrie gefordert. In ihrem Plädoyer sagte sie, der Täter habe den
jüngsten Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker gegen
Ende des Vortrags in der Schlosspark-Klinik Berlin heimtückisch und aus
niedrigen Beweggründen erstochen. Es sei eine sinnlose Tat eines psychisch
nicht unerheblich gestörten Mannes. Als Mordmotiv sah die
Staatsanwaltschaft Hass auf die Familie des Getöteten, [2][insbesondere auf
den früheren Bundespräsidenten].
Fritz von Weizsäcker (59) war am 19. November 2019 durch einen Messerstich
in den Hals getötet worden. Die Tat hatte bundesweit Entsetzen
hervorgerufen.
Der Angeklagte, zuletzt als Packer in einem Logistikzentrum tätig, hatte
die Tat gestanden, aber keine Reue gezeigt. Laut einem psychiatrischen
Gutachten war er wegen einer Zwangsstörung in seiner Steuerungsfähigkeit
vermindert schuldfähig.
Die beiden Verteidiger sprachen sich für eine Verurteilung wegen Mordes an
dem Mediziner aus und verlangten im Fall des Polizisten einen Schuldspruch
wegen gefährlicher Körperverletzung. Eine konkrete Freiheitsstrafe
beantragten sie nicht. Er sehe nicht, dass weitere Gefahr von seinem
Mandanten ausgeht, so einer der Verteidiger.
8 Jul 2020
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## TAGS
Mordprozess
Richard von Weizsäcker
Gerichtsurteil
Justiz
Schwerpunkt Tag der Befreiung
Lesestück Interview
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