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# taz.de -- Freizeitpark-Vertreter über Coronakrise: „Keineswegs überwunden…
> Trotz Pandemie in den Freizeitpark? Macht fast niemand. Corona hat die
> Branche hart getroffen, sagt Jürgen Gevers vom Park-Verband VDFU.
Bild: Schlechte Zeiten fürs Hochfliegen: Kettenkarussell in Düsseldorf
taz: Wie hoch beziffern Sie die Verluste, die den deutschen Freizeitparks
bisher durch die [1][Coronakrise] entstanden sind?
Jürgen Gevers: Das ist nur schwerlich zu benennen. In den Monaten März und
April wurden die Umsatzausfälle jedoch bereits auf rund 300 Millionen Euro
beziffert. Die Freizeitparks haben aufgrund von coronabedingten
Betriebsschließungen und reduzierten Kapazitäten nicht nur deutlich weniger
Umsätze erzielt als in den Vorjahren, sondern sehen sich aufgrund der
Umsetzung der strengen Hygienekonzepte mit zusätzlichen Kosten
konfrontiert.
Inwiefern konnten Ihre Mitglieder die Soforthilfen der Bundesregierung in
Anspruch nehmen?
Gevers: Freizeitparks haben in der Regel seit Oktober letzten Jahres
saisonbedingt keine Einnahmen mehr erzielt. Umso größer war der
Leidensdruck in der Branche, schnelle Hilfe zur Liquiditätssicherung in
Anspruch nehmen zu können. Leider hat eine Vielzahl der
VDFU-Mitgliedsunternehmen von teils erheblichen Schwierigkeiten bei der
Beantragung von Soforthilfen berichtet. Rund zwei Drittel der Unternehmen
bewerteten die Soforthilfeprogramme der Bundesregierung als unzureichend.
Wie viele Personen dürfen momentan einen Freizeitpark betreten?
Gevers: Die jeweilige Kapazität der einzelnen Freizeitparks richtet sich
nach den individuellen Hygienekonzepten, die mit den lokalen
Gesundheitsämtern abgestimmt sind. Ergänzend dazu kann es in einzelnen
Bundesländern Vorgaben geben, die eine Mindestquadratmeterzahl an
Verkehrsfläche pro Besucher gewährleisten. Aber auch diese Regelungen sind
regional sehr unterschiedlich.
Kommen denn genug Besucher?
Gevers: Die Besucherzahlen liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass die Besucher ihr
Freizeitparkerlebnis aktuell als besonders lohnenswert betrachten. Aufgrund
der vergleichsweise geringen Besucherzahlen berichten Besucher begeistert
von kürzeren Wartezeiten, einer familiäreren Atmosphäre und einem allgemein
besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wie gut haben Freizeitparks bisher die Coronakrise überwunden?
Gevers: Aktuell haben die deutschen Freizeitparks die Krise noch keineswegs
überwunden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Besucherzahlen für die
verbleibende Saison stabilisieren und weitere Lockerungen der
Coronaschutzmaßnahmen möglich sind. Es ist das Bestreben der Parks, aus
eigener Kraft die Auswirkungen der Krise zu überwinden. Ein einfaches
Instrument hierfür wäre die steuerliche Gleichbehandlung von Freizeitparks
gegenüber den meisten anderen Freizeiteinrichtungen, wie es in der
Gastronomie bereits zumindest befristet erfolgt ist.
23 Jul 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Steve Przybilla
## TAGS
Freizeitpark
Schwerpunkt Coronavirus
Kreuzfahrt
Mallorca
Lesestück Recherche und Reportage
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