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# taz.de -- Verheerendes Kohlegesetz der Bundesregierung: Der Hambi ist noch ni…
> Das Kohlegesetz ist der endgültige Verrat der Politik an kommenden
> Generationen. Der Widerstand muss deshalb weitergehen.
Bild: Polizisten stehen im Hambacher Forst am Fuße eines Baumhauses
Berlin taz | Nur einen Steinwurf vor dem Hambacher Wald stehen die
Kohlebagger. Das einstige Niemandsland ist verschwunden. Eines Morgens im
Mai hoppelte hier ein Hase an mir vorbei, offenbar an Aktivist*innen
gewöhnt. Während ich das Ökosystem schützen will, sind die Bagger sein
Todesurteil. Wenn wir es nicht schaffen, den Tagebau zu beenden und die
Kraftwerke abzuschalten, rasen wir auf eine Welt vier bis sechs Grad heißer
zu. Weltweit werden Ökosysteme kollabieren, auch der Hambi.
Auch die Dörfer sind noch bedroht. Mit Paragraf 49 [1][des kommenden
Kohlegesetzes] wird die Bundesregierung ermächtigt, einen
öffentlich-rechtlichen Vertrag mit den Kohlekonzernen RWE und Leag zu
schließen. Dabei legt sie die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des
Tagebaus Garzweiler fest. Zukünftige Nachverhandlungen werden damit schwer
und teuer.
Die Alternative ist relativ einfach: Die Rohstoffe müssen im Boden bleiben.
Dafür braucht es neben einer starken Bewegung für Klimagerechtigkeit auch
endlich Politikerinnen, die sich der Fossilen Industrie mutig
entgegenstellen. Sorry, aber wenn ich das schon als freie Klimaaktivistin
schaffe, trotz starker [2][Einschüchterungsversuche] von RWE, sollten das
doch auch Abgeordnete mit Regierungsverantwortung im Bundestag hinbekommen.
Die jetzige Version des Kohlegesetzes scheitert immer noch krachend an der
1,5- Grad-Grenze. Auch die 2 Grad-Grenze wird nicht eingehalten werden
können. Deshalb darf auch der aktuelle Entwurf im Schredder entsorgt
werden. Das Kohlekraftwerk Datteln 4 muss außerdem wieder abgerissen werden
und die Milliarden, die an die Kohlekonzerne fließen sollen, gehören in die
sozial-ökologische Transformation.
Ihr seid gekommen, als die Kettensägen drohten den Hambi niederzumachen.
Leider ist er noch immer nicht gerettet. Lasst uns gemeinsam beenden, was
wir begonnen haben. Das Rheinland bleibt einer der zentralen Orte, an dem
unser aller Zukunft entschieden wird.
Ich zähle auf euch.
Kathrin Henneberger ist Klimaaktivistin aus dem Rheinland
26 Jun 2020
## LINKS
[1] /Kohlevertrag-der-Grossen-Koalition/!5691243
[2] /RWE-fordert-Strafgeld/!5599180
## AUTOREN
Kathrin Henneberger
## TAGS
Schwerpunkt Klimagerechtigkeit
Kohle
Schwerpunkt Hambacher Forst
IG
Polizei NRW
Braunkohle
Besetzung
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