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# taz.de -- Programm für sicherere Elektronik: Technologische Souveränität
> Forschungsministerin will mehr Chips aus deutscher oder europäischer
> Produktion. Die Abhängigkeit von den USA und Fernost soll reduziert
> werden.
Bild: Mehr Geld für deutsche Chips – hier der erste Universalcomputer der We…
Berlin taz | Soll der Göttervater Zeus die Entwicklung deutscher
Elektronikbauteile aus dem mythologischen Jenseits inspirieren? Oder
[1][Computer-Ahnherr Konrad Zuse], was schon mehr Sachlogik hätte. Beide
Namen tauchen als Akronyme für zwei neue Elektronikförderprogramme auf, die
in dieser Woche im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in
Berlin vorgestellt wurden.
Mit ihnen soll die sogenannte „Vertrauenswürdige Elektronik“ gestärkt
werden, die nicht nur mehr IT-Sicherheit verspricht, sondern auch eine
industriepolitische Komponente enthält.
Mehr Chips aus deutscher oder europäischer Produktion sollen die
Abhängigkeit von Mikroprozessoren aus den USA und Fernost reduzieren, bei
denen man nie genau wissen kann, ob in ihrem Code vielleicht doch Zugänge
für die dortigen Geheimdienste eingebaut sind. [2][Seit Edward Snowden ist
die Welt klüger.] „Technologische Souveränität“ lautet dafür die aktuel…
Chiffre in der politischen Diskussion.
Im Rahmen der BMBF-Digitalstrategie wurden jetzt die ersten Projekte aus
der Förderlinie „Zukunftsfähige Spezialprozessoren und
Entwicklungsplattformen (ZuSE)“ mit einer Förderung in Höhe von rund 25
Millionen Euro gestartet. Für das Programm ZEUS, für das von Forschern
Projektskizzen zu Entwurf, Herstellung und Analyse Vertrauenswürdiger
Elektronik eingereicht werden können, stehen ab Anfang 2021 bis zu 20
Millionen Euro bereit.
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) betonte bei der Vorstellung des
Programms, dass ihr Haus die Förderung in diesem Bereich verstärke, weil
die Elektronik immer mehr sicherheitskritische Funktionen übernehme, wie in
der Medizintechnik, in der sich selbst steuernden Fabrik der Industrie 4.0,
beim autonomem Fahren oder im Mobilfunk. Karliczek: „Dafür ist es wichtig,
dass wir uns bei Schlüsseltechnologien im internationalen Wettbewerb
behaupten und technologisch souverän sind.“
## Robuste Prozessoren
Ein Projekt („Scale4Edge“) untersucht zum Beispiel, wie die Kosten und
Entwicklungszeiten für „Edge-Prozessoren“ nennenswert reduziert werden
können. In diese Bauteile fließen die Messdaten von externen Sensoren ein,
etwa Maschinendaten aus der Industrie 4.0. Gleichzeitig werden erste
Berechnungen vorgenommen. Derartige „Rechenknechte“ an der Schnittstelle
zwischen realer Fabrikwelt und virtueller Welt von Computern und
Datenclouds müssen besonders zuverlässig, robust, aber auch
energieeffizient arbeiten.
Weitere Projekte entwickeln Spezialprozessoren für die künstliche
Intelligenz (KI) beim autonomen Fahren. Hier hat der Autobauer BMW die
Projektführerschaft. An der Technischen Hochschule Nürnberg geht es im
Projekt „KI-Power“ um Prozessoren, die KI-Algorithmen zur effizienten
Steuerung von Leistungselektronik einsetzen.
14 Jun 2020
## LINKS
[1] /Erinnern-an-den-Ur-Computer-in-Berlin/!5301498
[2] /Autobiografie-von-Edward-Snowden/!5626634
## AUTOREN
Manfred Ronzheimer
## TAGS
Elektronik
Forschungsministerium
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Souveränität
Schwerpunkt Überwachung
Schwerpunkt Überwachung
NSA
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