# taz.de -- +++ Corona News am 5. Juni +++: US-Arbeitslosenquote sinkt wieder | |
> In den USA wurden in der Krise erstmals mehr Stellen geschaffen als | |
> abgebaut. Konjunkturprogramm wird teurer. Nachrichten zum Coronavirus im | |
> Live-Ticker. | |
Bild: Drei Jobs unter freiem Himmel | |
Den Live-Ticker bearbeitet [1][Anselm Denfeld]. | |
EU-Staaten wollen im Juli Reisebeschränkungen für Drittstaaten lockern | |
15.46 Uhr: Die Europäische Union will ab Juli die Reisebeschränkungen für | |
Länder außerhalb der Staaten-Gemeinschaft schrittweise abbauen. Innerhalb | |
der EU sollen die Restriktionen Ende Juni vollständig aufgehoben sein, | |
sagte Innen-Kommissarin Ylva Johansson am Freitag nach Beratungen der | |
EU-Innenminister. Die meisten EU-Staaten wie Deutschland heben ihre | |
Beschränkungen bereits am 15. Juni auf. Bundesinnenminister Horst Seehofer | |
kündigte für Nicht-EU-Staaten ab dem 1. Juli eine differenzierte Lösung an. | |
Dies hänge von der epidemiologischen Lage in den betreffenden Staaten ab. | |
Seehofer sagte, mit der Beendigung der Grenzkontrollen würden auch | |
Quarantänen beim Wechsel zwischen den Ländern wegfallen. (rtr) | |
Pariser Polizei verbietet Proteste vor US-Botschaft | |
15.28 Uhr: Die Pariser Polizei hat für Samstag angekündigte Proteste in der | |
französischen Hauptstadt untersagt. Zwei geplante Demonstrationen vor der | |
US-Botschaft verstießen gegen die coronabedingte Vorgabe, dass sich maximal | |
zehn Menschen als Gruppe treffen dürften, erklärte die Pariser | |
Polizeipräfektur auf Twitter. Die Nichtregierungsorganisation „Ligue de | |
défense noire africaine“ hatte für Samstagnachmittag zu einer Demonstration | |
und [2][zum Gedenken an den getöteten Schwarzen George Floyd] aufgerufen. | |
Die Organisation wollte nach eigenen Angaben trotz des Verbots die | |
Veranstaltung stattfinden lassen. Auf Facebook hatten bis Freitagnachmittag | |
mehrere tausend Nutzer Interesse an der Demonstration angemeldet. (dpa) | |
US-Arbeitslosenquote geht im Mai überraschend zurück | |
14.40 Uhr: Die Arbeitslosenquote in den USA ist trotz der anhaltenden | |
Folgen der Viruskrise überraschend gesunken. Sie ging im Mai auf 13,3 | |
Prozent von 14,7 Prozent im April zurück, wie die Regierung am Freitag | |
mitteilte. Experten hatten mit einem Anstieg auf 19,8 Prozent gerechnet. | |
Wie aus einer getrennt ermittelten Umfrage hervorgeht, wurden im vorigen | |
Monat rund 2,5 Millionen Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. | |
Die von Reuters befragten Ökonomen hatten hingegen mit einem Abbau von acht | |
Millionen gerechnet. | |
Die Pandemie hat den jahrelangen Boom auf dem US-Jobmarkt abrupt beendet | |
und zu Massenarbeitslosigkeit geführt. In der vergangenen Woche stellten | |
1,877 Millionen Bürger einen Antrag auf staatliche Stütze. Erstmals seit | |
Mitte März waren es damit immerhin weniger als zwei Millionen. (rtr) | |
Studierende demonstrieren für mehr finanzielle Hilfen | |
14.14 Uhr: Studierendenvertretungen aus mehreren deutschen Städten gehen am | |
kommenden Montag auf die Straße, um gegen die aus ihrer Sicht | |
[3][unzureichenden Corona-Hilfsmaßnahmen für Studierende] zu protestieren. | |
Kundgebungen angekündigt sind vor Landesparlamenten und | |
Wissenschaftsministerien in Hannover, Potsdam, Dresden, Mainz, Wiesbaden | |
sowie vor dem Gebäude des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in | |
Bonn, wie der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (Asta) der Uni Köln am | |
Freitag mitteilte. Die Teilnehmer setzten sich für eine bessere finanzielle | |
Unterstützung der in Not geratenen Studierenden ein. Den dezentralen | |
Kundgebungen folgt am 20. Juni eine Demonstration zum selben Thema in | |
Berlin. | |
Laut dem Kölner Asta haben 40 Prozent der Studierenden im Zuge der | |
Corona-Krise ihren Job verloren, etwa [4][20 Prozent seien in ernste | |
finanzielle Schwierigkeiten geraten]. Die bislang in Aussicht gestellten | |
KfW-Kredite und der Nothilfefonds reichten nicht aus und kämen zu spät, | |
sagte der Asta-Referent Jan Gärtner. Die Nothilfe von bis zu 500 Euro sei | |
„nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“. (epd) | |
Italien und Deutschland demonstrieren neue Einigkeit | |
13.56 Uhr: Nach Streitigkeiten über europäische Hilfen in der Coronakrise | |
demonstrieren Deutschland und Italien einen Schulterschluss. „Die | |
Unterstützung Deutschlands für Italien hat in der gesamten Zeit der | |
Pandemie nie gefehlt“, sagte der italienische Außenminister Luigi Di Maio | |
am Freitag nach einem Treffen mit Außenminister Heiko Maas in Berlin. „ | |
Maas dankt Di Maio dafür, dass dieser seine erste Auslandsreise nach der | |
Aufhebung der Corona-Beschränkungen in Italien nach Berlin unternahm. | |
Während der Hochphase der Pandemie hatte das besonders betroffene Italien | |
den EU-Partnern, darunter Deutschland, mangelnde Solidarität vorgeworfen. | |
Nun lobte Di Maio, dass Deutschland italienische Corona-Patienten | |
aufgenommen und [5][zusammen mit Frankreich einen Vorstoß für einen | |
EU-Wiederaufbaufonds gemacht habe]. (rtr) | |
Konjunkurpaket umfasst wohl deutlich über 130 Milliarden | |
13.54 Uhr: Das Konjunkturpaket hat womöglich ein noch deutlich größeres | |
Volumen als die von der Bundesregierung angegeben 130 Milliarden Euro. Laut | |
einer Übersicht der Zentralen Datenstelle der Landesfinanzminister, die der | |
Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag, summieren sich [6][die von | |
der großen Koalition beschlossen Maßnahmen] sogar auf 167,24 Milliarden | |
Euro. Der Löwenanteil davon entfällt auf dieses Jahr und den Bund. | |
Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte, teilweise seien die | |
Maßnahmen sehr langfristig angelegt und könnten nicht alle mitgerechnet | |
werden. Es bleibe beim genannten Volumen von 130 Milliarden Euro für die | |
Jahre 2020 und 2021. Die Übersicht für die Landesfinanzminister zeigt aber, | |
dass mehrere Projekte deutlich langfristiger ausgerichtet sind: Gelder zur | |
Förderung von Künstlicher Intelligenz sowie steuerliche Forschungszulagen | |
zum Beispiel jeweils bis 2025, [7][Gelder für die Wasserstoffstrategie] | |
mindestens bis 2030. (rtr) | |
Seehofer: Ab Juli wieder „volle Freizügigkeit“ in Europa | |
13.11 Uhr: Nach den Worten von Bundesinnenminister Horst Seehofer, CSU, | |
werden die innereuropäischen Grenzkontrollen bis Monatsende abgeschafft. | |
Auch infolge der Corona-Pandemie erlassene Quarantäne-Regelungen sollen | |
beendet werden, wie Seehofer am Freitag in Berlin nach Beratungen der | |
Innenminister der Europäischen Union (EU) in einer Videokonferenz | |
mitteilte. „Es ist dann wieder die volle Freizügigkeit hergestellt“, sagte | |
der Bundesinnenminister. | |
Das ursprünglich bis zum 15. Juni geltende Einreiseverbot aus Drittstaaten | |
soll noch einmal bis zum 1. Juli verlängert werden. Im Anschluss soll es | |
eine „differenzierte Lösung“ geben, die sich an der epidemiologischen Lage | |
des jeweiligen Herkunftslandes orientiert. (epd) | |
Laschet erwartet Sondersitzung für Mehrwertsteuer | |
12.59 Uhr: [8][Die geplante Absenkung der Mehrwertsteuer für ein halbes | |
Jahr] soll noch vor Ende des Monats von den Bundesländern gebilligt werden. | |
„Es wird eine Sondersitzung des Bundesrates geben müssen vor Ende Juni, | |
damit sie am 1. Juli in Kraft treten kann“, sagte Nordrhein-Westfalens | |
Ministerpräsident Armin Laschet, CDU, am Freitag in Berlin am Rande der | |
Sitzung der Länderkammer. „Wir sind dazu bereit, noch im Juni zu einer | |
Sondersitzung zusammenzukommen, wenn der Bundestag seine Entscheidung | |
gefällt hat.“ Der Bundestag könnte die bis Jahresende befristete | |
Verringerung des Mehrwertsteuersatzes von 19 auf 16 Prozent und beim | |
ermäßigten Satz auf fünf Prozent in seiner Sitzungswoche Mitte Juni | |
verabschieden. Die Bundesregierung könnte die Steuersenkung am kommenden | |
Mittwoch auf den Weg bringen. (rtr) | |
Phase der zeitweisen Übersterblichkeit scheint beendet | |
12.34 Uhr: In der 19. Kalenderwoche (4. bis 10. Mai 2020) sind in | |
Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen mindestens 17.014 Menschen | |
gestorben. Die Sterbefallzahlen sind im Vergleich zur Vorwoche (27. April | |
bis 3. Mai) um 501 Fälle gesunken, sie liegen damit etwa 2 % unter dem | |
Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Allerdings wird sich die Zahl der | |
Sterbefälle durch Nachmeldungen noch leicht erhöhen, sodass der | |
Durchschnitt noch erreicht oder geringfügig überschritten werden kann. | |
Von der 13. bis zur 18. Kalenderwoche (23. März bis 3. Mai) [9][hatten sich | |
dagegen erhöhte Sterbefallzahlen gezeigt]. In der 15. Kalenderwoche (6. bis | |
12. April) war die Abweichung mit 13 % über dem vierjährigen Durchschnitt | |
am größten. Auch die Zahl der COVID-19-Todesfälle erreichte mit 1 718 in | |
dieser Woche ihren Höchststand. Für die 19. Kalenderwoche sind nun keine | |
auffällig erhöhten Sterbefallzahlen mehr festzustellen. Die Phase einer | |
zeitweisen Übersterblichkeit scheint damit nach aktuellem Stand beendet. | |
[10][Im europäischen Vergleich war das Ausmaß der sogenannten | |
Übersterblichkeit in Deutschland vergleichsweise gering]. Das Statistische | |
Amt Frankreichs beispielsweise weist für den Zeitraum vom 1. März bis zum | |
20. April gegenüber 2019 eine um 27 % erhöhte Sterblichkeit aus. Das | |
nationale Statistische Amt Italiens (Istat) berichtet sogar von einer um 49 | |
% erhöhten Sterbefallzahl für den März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt | |
der Jahre 2015 bis 2019. (dpa) | |
Bordelle dürfen in Rheinland-Pfalz wieder öffnen | |
12.28 Uhr: Anders als in vielen anderen Bundesländern dürfen ab kommenden | |
Mittwoch (10. Juni) in Rheinland-Pfalz [11][Bordelle unter | |
Corona-Schutzauflagen wieder öffnen]. Nach der jüngsten Verordnung der | |
Landesregierung vom späten Donnerstagabend gilt aber eine Maskenpflicht, | |
wenn das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann und „sofern die Art | |
der Dienstleistung dies zulässt“. Die Kontaktdaten aller Personen müssen | |
auch in Bordellen erfasst werden. (dpa) | |
Ministerin: Keine schlechteren Abi-Arbeiten als vor Corona | |
12.27 Uhr: Schlechtere Noten wegen der schwierigen Corona-Umstände? Solche | |
Befürchtungen haben sich zumindest bei den schriftlichen zentralen | |
Abiturprüfungen in den Kernfächern an den Gymnasien und | |
Gemeinschaftsschulen in Schleswig-Holstein nicht bestätigt. Landesweit gebe | |
es gleich gute oder bessere Ergebnisse als im vergangenen Jahr, teilte | |
Bildungsministerin Karin Prien, CDU, am Freitag mit. Dies habe die | |
Auswertung ergeben. „In diesem Sinne wünsche ich allen Abiturientinnen und | |
Abiturienten viel Erfolg bei den nun folgenden mündlichen Prüfungen“, sagte | |
Prien. Diese Prüfungen beginnen in der nächsten Woche. (dpa) | |
Sächsische Heime müssen Besuche zulassen | |
11.56 Uhr: In Sachsen sind Alten- und Pflegeheime von Samstag an | |
verpflichtet, Besuche von Angehörigen trotz Coronavirus-Pandemie | |
zuzulassen. Im Rahmen eines Hygieneplans oder eines eigenständigen Konzepts | |
seien dafür Regelungen zu erstellen, teilte das Sozialministerium am | |
Freitag in Dresden mit. | |
Am Samstag tritt die neue Corona-Schutzverordnung für Sachsen in Kraft. | |
Unter anderem sollen Busreisen wieder erlaubt sein, Ferienfreizeiten für | |
Kinder und Familienfeiern mit bis zu 50 Personen. Zudem sind Treffen mit | |
bis zu zehn Personen möglich. Bisher durften sich nur Angehörige aus zwei | |
Hausständen begegnen. Die Verordnung gilt bis zum 30. Juni. (epd) | |
## Merkel mit chinesischem Ministerpräsidenten verabredet | |
11.44 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am nächsten Donnerstag per | |
Videokonferenz mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang beraten. | |
Themen seien unter anderem die Coronavirus-Pandemie und die | |
Wirtschaftspolitik, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Zuletzt wurde | |
das eigentlich für Mitte September in Leipzig geplante Gipfeltreffen von | |
China und der EU abgesagt. (rtr) | |
Umfrage: Jede:r zehnte Deutsche lehnt Corona-Impfung ab | |
11.22 Uhr: Jede:r zehnte Bundesbürger:in will sich nicht [12][gegen das | |
Coronavirus impfen lassen]. 67 Prozent der Deutschen bezeichnen es hingegen | |
als „sicher“ oder „wahrscheinlich“, ein Impfangebot anzunehmen, wie aus | |
einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar | |
hervorgeht, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Das sei | |
innerhalb der G7-Länder der großen westlichen Industrienationen der | |
zweitniedrigste Wert. | |
Mit 58 Prozent ist den Daten zufolge nur die Impfbereitschaft in Frankreich | |
noch geringer. Kantar-Politikforscher Torsten Schneider-Haase bezeichnete | |
die geringe Impfbereitschaft in Deutschland als problematisch. „Hier | |
schlägt die relativ hohe Zahl an Impfgegnern durch, was sich zum Beispiel | |
auch im Fall von Masern beobachten lässt“, sagte er den Funke-Zeitungen. | |
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar befragte in den USA, Japan, | |
Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada jeweils | |
mindestens 1.000 Menschen. (epd) | |
## Erdogan bläst Ausgangssperre nach Kritik ab | |
11.18 Uh: In der Türkei verzichtet [13][Präsident Recep Tayyip Erdogan] | |
nach öffentlicher Kritik auf die eigentlich für das Wochenende angekündigte | |
Ausgangssperre. Zugleich ruft er auf Twitter die Bevölkerung auf, | |
angesichts höherer Neuinfektionen mit dem Coronavirus Abstand zu halten und | |
die Hygienevorschriften zu befolgen. Am Donnerstag hatte das | |
Innenministerium die Ausgangssperre in 15 Städten verhängt. (rtr) | |
Tuifly will Flugzeug-Flotte etwa halbieren | |
11.19 Uhr: Der Ferienflieger Tuifly nimmt eine Halbierung seiner | |
Flugzeugflotte ins Visier und damit auch einen kräftigen Personalabbau. Ein | |
für die schwierige Marktlage vernünftiges Volumen sei wohl etwa die Hälfte | |
der 39 Maschinen vom Typ Boeing 737, sagte ein Tuifly-Sprecher am Freitag. | |
Dies werde zu einem Personalabbau führen, dessen Umfang sich aber erst aus | |
den anstehenden Gesprächen mit der Belegschaft ergeben werde. Die Airline | |
des weltgrößten Tourismuskonzerns TUI hat rund 2.000 Vollzeitstellen, davon | |
1.400 Piloten und Kabinenpersonal. Dem Branchendienst „Airliners.de“ | |
zufolge könnte etwa jede zweite Stelle wegfallen. [14][TUI hatte jüngst den | |
Abbau von rund 8.000 Arbeitsplätzen angekündigt]. | |
Die Corona-Krise trifft vor allem die Reisebranche extrem hart. TUI hat als | |
eines der ersten Unternehmen Anfang April einen staatlich gesicherten | |
Kredit von 1,8 Milliarden Euro unter Dach und Fach gebracht. Das | |
Nachrichtenportal Business Insider berichtete nun, TUI habe jüngst bei der | |
Bundesregierung vorgefühlt, ob der Konzern weitere Finanzhilfen erhalten | |
könne. (rtr) | |
Schweiz lockert vorübergehend Umweltauflagen | |
11.04 Uhr: Wegen der Pandemie lockert die Schweiz vorübergehend einige | |
Umweltauflagen. Das betrifft unter anderem Desinfektionsmittel. Weil der | |
Bedarf gestiegen sei und der Nachschub möglichst kostengünstig produziert | |
werden soll, wird etwa die Lenkungsabgabe auf flüchtige organische | |
Verbindungen (VOC) bei Flächendesinfektionsmitteln für insgesamt sechs | |
Monate ausgesetzt, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Das Verbot von | |
Thermopapier, das unter anderem bei Kassenzetteln, Lotteriescheinen und | |
Fax-Papier verwendet wird und fortpflanzungsgefährdende Stoffe enthält, | |
wird vom 1. Juni auf Mitte Dezember verschoben. Treibstoffanbieter erhalten | |
außerdem mehr Zeit, um ihr umweltschädlicheres „Winterbenzin“ zu verkaufe… | |
(dpa) | |
Länder billigen verlängerte Lohnfortzahlung von Eltern | |
10.18 Uhr: Eltern, die wegen corona-bedingter Kita- und Schulschließungen | |
nicht arbeiten können, erhalten eine längere Lohnfortzahlung. Der Bundesrat | |
billigte am Freitag [15][ein entsprechendes Gesetz der großen Koalition]. | |
Jeder Elternteil kann die Lohnersatzzahlung für zehn statt bisher sechs | |
Wochen in Anspruch nehmen. Alleinerziehende sollen bis zu 20 Wochen | |
unterstützt werden. | |
Nach einer Regelung im Infektionsschutzgesetz bekommen Eltern eine | |
Lohnfortzahlung von 67 Prozent des Nettoeinkommens bis zu einer Grenze von | |
2.016 Euro im Monat, wenn sie nicht arbeiten können, weil ihre Kinder wegen | |
der Schließungen von Kitas und Schulen nicht betreut werden. Die | |
Lohnersatzleistung gilt für Eltern mit Kindern unter zwölf Jahren und für | |
Eltern behinderter Kinder, unabhängig vom Alter, also auch dann, wenn diese | |
schon erwachsen sind. (epd) | |
## Ab 15. Juni: Grundschüler in NRW sollen täglich in die Schule | |
10.04 Uhr: Alle Kinder im Grundschulalter sollen in Nordrhein-Westfalen ab | |
dem 15. Juni wieder täglich zur Schule gehen. Das kündigte das | |
Schulministerium am Freitag in Düsseldorf an. Bis zuden Sommerferien sollen | |
die Kinder an allen Wochentagen die Grundschulen besuchen. (dpa) | |
Höchstwert bei Neuinfektionen in Südafrika | |
10.02 Uhr: Südafrika hat am Freitag 3267 neue Coronavirus-Fälle gemeldet, | |
so viele wie nie zuvor an einem einzelnen Tag. Insgesamt lag die Zahl der | |
bestätigten Infektionsfälle bei 40.792, mehr als 27.000 davon in der | |
Provinz Westkap mit der Metropole Kapstadt. In Südafrika wurden bislang die | |
meisten Virusfälle des Kontinents verzeichnet. (ap) | |
## Kein Rückgang der Infektionen, nur andere Betroffene | |
10.00 Uhr: taz-Journalist Malte Kreutzfeldt weißt darauf hin, dass | |
weiterhin weiterhin Höchsterwerte bei gemeldeten Neuinfektionen verzeichnet | |
werden. (taz) | |
Ifo – Firmen investieren viel weniger – „Beunruhigend“ | |
7.56 Uhr: Die deutschen Unternehmen halten sich einer Umfrage zufolge wegen | |
der Corona-Krise bei Investitionen immer stärker zurück. Jede zweite Firma | |
habe bereits geplante Projekte verschoben, wie das Münchner Ifo-Institut am | |
Freitag zu seiner Mai-Befragung mitteilte. Im April sprachen nur 46 Prozent | |
davon. 28 Prozent hätten ihre Vorhaben sogar ganz gestrichen. „Das sind | |
beunruhigende Zahlen für die längerfristige Entwicklung der Wirtschaft“, | |
sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. | |
Besonders die Industrie spart bei den Investitionen: 64 Prozent verschoben | |
im Mai Projekte, nachdem es im April noch 56 Prozent waren. Ganz gestrichen | |
wurden sie bei 32 Prozent der Industriebetriebe (April: 25 Prozent). „Die | |
Dienstleister waren etwas zurückhaltender“, erklärte das Institut. 45 | |
Prozent verschieben ihre Projekte, 28 Prozent wollen sie ganz wegfallen | |
lassen. Ähnlich sieht es im Handel aus. 44 Prozent verzichten zunächst, 20 | |
Prozent streichen ganz. (rtr) | |
## Weiterhin niedrige Infektionszahlen in Deutschland | |
4.14 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet für Deutschland 394 bestätigte | |
Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Fälle steigt damit | |
auf 183.271. 26 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit dem Virus | |
verstorben. Die Zahl der Toten erhöht sich damit auf 8613. (rtr) | |
## Niedrigeres Sterberisiko durch Bluthochdruck-Medikamente | |
3.27 Uhr: Gängige Medikamente gegen Bluthochdruck könnten einer neuen | |
Studie zufolge zu einem gewissen Maß vor schweren Covid-19-Erkrankungen | |
schützen. Eigentlich hätten Patienten mit hohem Blutdruck ein zwei Mal so | |
großes Risiko, an Covid-19 zu sterben, berichten die Forscher im „European | |
Heart Journal“. Sie müssten auch häufiger beatmet werden. Bei denjenigen | |
Patienten, die irgendeinen Blutdrucksenker nahmen, sei das Sterberisiko | |
jedoch deutlich reduziert gewesen. Die Studie umfasste 2900 Kranke, die im | |
Februar und März in einem Hospital in Wuhan behandelt wurden. (rtr) | |
## Brasilien hat mehr Corona-Tote als Italien | |
3.19 Uhr: Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien übersteigt die Zahl der | |
Opfer der Epidemie in Italien. Binnen 24 Stunden seien 1.437 Menschen im | |
Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, teilt das brasilianische | |
Gesundheitsministerium mit. 30.925 zusätzliche Menschen hätten sich mit dem | |
Virus angesteckt. Die Gesamtzahl der Toten liege nun bei 34.021. Das Land | |
hat damit die meisten Toten nach den USA und Großbritannien. (rtr) | |
## Deutsche trinken tendenziell weniger Alkohol | |
2.17 Uhr: Während der Ausgangssperren haben mehr Menschen ihren | |
Alkoholkonsum eingeschränkt als erhöht, wie eine Studie von Bier- und | |
Wein-Produzenten in neun Ländern ergibt. 30 Prozent der 11.000 Befragten | |
hätten angegeben, dass sie weniger als vorher trinken würden. Elf Prozent | |
hätten dagegen von einem Anstieg ihres Alkoholkonsums berichtet, teilt die | |
Internationale Allianz für verantwortungsbewusstes Trinken mit. | |
Das Bündnis wird von großen Getränkekonzernen wie Anheuser-Busch, Diageo | |
und Pernod Ricard getragen. Zu den Ländern, in denen weniger Alkohol | |
getrunken worden sei, zählten Frankreich, Deutschland, Japan, Australien, | |
Neuseeland und die USA. Großbritannien bilde mit fast ausgeglichenen Zahlen | |
eine Ausnahme: Dort hätten 21 Prozent der Befragten angegeben, weniger zu | |
trinken. 19 Prozent hätten trotz der vollständigen Schließung der Pubs von | |
einem höheren Alkoholkonsum gesprochen. (rtr) | |
## Coronavirus trifft verstärkt brasilianische Indigene | |
1.19 Uhr: Das Coronavirus breitet sich immer stärker unter brasilianischen | |
Natives aus. Die Todesfälle [16][in diesem Teil der Bevölkerung] | |
verfünffachten sich im vergangenen Monat, wie ein Verband der Indigenen | |
mitteilt. Viele Epidemiologen hatten vergebens gehofft, dass die Ethnien | |
durch ihre sehr abgelegenen Siedlungsgebiete geschützt würden. Die Natives | |
litten bereits in der Vergangenheit massiv [17][unter eingeschleppten | |
Krankheiten]: Die ersten Europäer brachten bei ihrem Vordringen in den | |
Amazonas-Regenwald die Pocken mit, die die autochthone Bevölkerung stark | |
dezimierten. (rtr) | |
## Oberster US-Gerichtshof blockiert Verlegung von Häftlingen | |
0.18 Uhr: Der Oberste Gerichtshof der USA blockiert die Verlegung von bis | |
zu 837 Häftlingen im Bundesstaat Ohio in ein anderes Gefängnis wegen der | |
Pandemie. Insassen des Bundesgefängnisses Elkton hatten im April gegen die | |
Haftbedingungen geklagt und argumentiert, sie verstießen gegen die | |
Verfassung, die grausame und ungewöhnliche Strafen verbietet. Die Kläger | |
sind alt beziehungsweise leiden unter Vorerkrankungen, was ihr Risiko im | |
Falle einer Ansteckung mit Covid-19 erhöht. Gerichte in Ohio gaben ihrer | |
Klage statt. Die US-Regierung forderte daraufhin Aufschub, um rechtlich | |
gegen die Entscheidung vorgehen zu können. Diesen Aufschub gewährt die | |
Richterin Sonia Sotomayor vom Obersten Gerichtshof in Washington nun. (rtr) | |
Lufthansa fliegt aus dem Dax | |
0.00 Uhr: Mit der Lufthansa steigt das dritte Dax-Gründungsmitglied | |
innerhalb von zwei Jahren aus der ersten deutschen Börsenliga ab. Die durch | |
die Coronaviruskrise in Schieflage geratene Fluggesellschaft wird durch die | |
Immobilienfirma Deutsche Wohnen aus dem Nebenwerte-Index MDax ersetzt, wie | |
die Deutsche Börse am Donnerstag mitteilte. Seit 2018 mussten sich die | |
Commerzbank und Thyssenkrupp aus dem Dax verabschieden. | |
Die Lufthansa ist von der Coronakrise hart getroffen, da der | |
Passagierluftverkehr weltweit fast völlig durch die Reisebeschränkungen | |
einbrach. Sie wird [18][vom deutschen Staat mit bis zu neun Milliarden Euro | |
Finanzhilfen vor der Insolvenz bewahrt]. Seit Jahresbeginn brach der | |
Aktienkurs um mehr als 40 Prozent ein – noch nie in der Firmengeschichte | |
ging es innerhalb eines knappen halben Jahres so steil bergab. „Es tut weh, | |
wir sind Gründungsmitglied im Dax“, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr in | |
dieser Woche mit Blick auf die bevorstehende Entscheidung. (rtr) | |
## Merkel mahnt zur Geduld bei Impfstoff-Entwicklung | |
0.00 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel warnt davor, auf der [19][Suche nach | |
einem Corona-Impfstoff] wichtige Testphasen zu überspringen. Auch sie hoffe | |
auf eine schnelle Entwicklung. Aber alle Experten meinten, dass dies ein | |
Jahr bis 18 Monate dauern werde, sagt sie im ZDF: „Wir dürfen auch nicht | |
zum Schluss alle Tests, die man machen muss und alle Erprobungen so | |
verkürzen, dass dann neue Schäden entstehen“, mahnt sie. (rtr) | |
## Scholz und Merkel lehnen längere Steuersenkung ab | |
0.00 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz | |
lehnen eine mögliche Verlängerung der geplanten Mehrwertsteuersenkung über | |
den 31. Dezember 2020 ab. „Das ist für mich ein Stichtag“, sagte Merkel am | |
Donnerstag im ZDF. In der ARD fügte die CDU-Politikerin hinzu: „Wir könnten | |
uns die Finanzausfälle auf Dauer gar nicht leisten. Da würden wir solche | |
Schulden machen, die nicht vertretbar sind.“ Auch Vizekanzler Scholz, SPD, | |
pocht auf das verabredete Auslaufen Ende des Jahres. Die Senkung der | |
Mehrwertsteuer sei gerade „effektiv, weil wir sie befristen. Sonst hat das | |
keinen ökonomischen Effekt“, sagte der Finanzminister im Handelsblatt. | |
(rtr) | |
[20][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der | |
taz zum Thema finden sich in unserem [21][Schwerpunkt Coronavirus]. | |
5 Jun 2020 | |
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[1] /!s=Anselm+Denfeld/ | |
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