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# taz.de -- +++ Corona News am 3. Juni +++: Alle bleiben unter dem Grenzwert
> Laut RKI hat in den letzten sieben Tagen kein Landkreis mehr als 50
> Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner*innen gemeldet. Nachrichten zum
> Coronavirus im Live-Ticker.
Bild: Ein Corona-Schnelltest
Den Live-Ticker bearbeitet [1][Anselm Denfeld].
Landkreise mit wenigen oder keinen Neuinfektionen
15.21 Uhr: Die allermeisten Landkreise in Deutschland haben in den
vergangenen sieben Tagen überhaupt keine oder nur wenige
Corona-Neuinfektionen verzeichnet. 343 von mehr als 400 Landkreisen hatten
dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge am Mittwoch maximal fünf neue Fälle
pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen gemeldet.
Laut RKI-Daten hat Stand Mittwoch kein einziger Landkreis die kritische
Marke von 50 Neuinfektionen erreicht. Wird diese Obergrenze überschritten,
müssen Beschränkungskonzepte erlassen werden. Seit Mitte Mai gibt das RKI
zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren
Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach
RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 2.6. 0 Uhr) bei 0,87. (dpa)
Sachsen lockert Corona-Schutzmaßnahmen weiter
14.48 Uhr: Sachsen hat weitere Lockerungen in der Coronakrise beschlossen.
Vom 6. Juni an seien Familienfeiern mit bis zu 50 Personen wieder
zugelassen, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping, SPD, am Mittwoch
nach einer Kabinettssitzung in Dresden. Zudem müsse Angehörigen ein Besuch
in Alten- und Pflegeheimen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt werden.
Die neue Verordnung tritt zum 6. Juni in Kraft.
Auch Busreisen sollen wieder möglich sein sowie Ferienfreizeiten und -camps
für Kinder. Allerdings müssten sich Veranstalter dafür Hygienekonzepte
genehmigen lassen. Im öffentlichen Raum sind von Samstag an Treffen mit bis
zu zehn Personen möglich. Ein Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und im
öffentlichen Nahverkehr soll beibehalten werden. (epd)
## Hessische Studie soll Rolle von Kindern ermitteln
14.45 Uhr: Hessen will herausfinden, welche Rolle Kinder bei der
Verbreitung des Coronavirus spielen. Dazu sollen in 60 Kindergärten jeweils
25 Kinder und ihre Erzieherinnen wöchentlich auf das Virus getestet werden,
sagt Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am
Universitätsklinikum Frankfurt. Die sogenannte Safe-Kids-Studie solle
möglichst in der kommenden Woche beginnen und sei auf acht bis zwölf Wochen
ausgelegt. Im Moment sei unklar, welche Rolle Kinder bei der Übertragung
des Virus spielen und wie gefährdet die Kinder und das Personal in den
Kindergärten seien. (rtr)
„Corona-Rebellen“ breiten sich in NRW aus
14.13 Uhr: Selbst ernannte „Corona-Rebellen“ breiten sich nach
Erkenntnissen des Bundesinnenministeriums zunehmend aus. Allein in
Nordrhein-Westfalen gibt es demnach 29 entsprechende Untergruppen im
Messengerdienst Telegram, über den die Anhänger sich vernetzen. Begründer
der Gruppierung soll ein Reichsbürger sein. Die „Corona-Rebellen“ rufen
bundesweit zu Demonstrationen gegen die Corona-Einschränkungen auf.
„Wie hoch der Anteil von ‚Reichsbürgern‘ und ‚Selbstverwaltern‘ an d…
Protestmilieu ist, ist nicht bekannt“, heißt es in der Antwort des
Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion. Diese Gruppen
nutzten jedoch die Proteste gegen Corona-Maßnahmen, um
Verschwörungstheorien zu verbreiten. Auch Rechtsextremisten rufen nach
Angaben des Ministeriums dazu auf, sich an Demonstrationen gegen die
Corona-Beschränkungen zu beteiligen und „auch bei Kundgebungen außerhalb
des rechtsextremistischen Spektrums Präsenz in der Öffentlichkeit zu
zeigen“. [2][Dabei seien teilweise „antisemitische Agitationsmuster zu
beobachten]“. (dpa)
## 50.000 Todesfälle in Großbritannien gemeldet
13.50 Uhr: In Großbritannien sind mehr als 50.000 Menschen gestorben, bei
denen zumindest der Verdacht auf Covid-19 besteht. Neue offizielle Zahlen
aus Schottland lassen die Gesamtzahl auf 50.059 steigen, wie eine
Reuters-Zählung ergibt. Darin sind die bis zum 22. Mai gemeldeten
Verstorbenen aus England, Wales und Nordirland enthalten, bei denen im
Todesschein Covid-19 erwähnt wird. Hinzu kommen entsprechende Todesfälle in
Schottland, die bis zum 31. Mai registriert wurden. Die von der Regierung
täglich gemeldeten Zahlen enthalten nicht die Verdachtsfälle. (rtr)
Elternverbände fordern Betreuung in den Sommerferien
13.26 Uhr: Elternverbände fordern qualifizierte [3][Betreuungsangebote für
Schulkinder in den Sommerferien]. Wegen der wochenlangen Schulschließungen
in der Coronakrise hätten Eltern häufig ihren Jahresurlaub aufgebraucht,
gleichzeitig ende für zahlreiche Arbeitnehmer nun die Kurzarbeit. „Viele
Familien sind in den Ferien auf Betreuungsangebote angewiesen, um ihren Job
retten zu können“, sagte die Vorsitzende der Landeselternkonferenz NRW,
Anke Staar, am Mittwoch.
„Urlaubskontingente sind aufgebraucht, Homeoffice und Kinderbetreuung sind
nicht wirklich zu vereinbaren und die Großeltern müssen immer noch geschont
werden“, erklärte auch der Vorsitzende der Landeselternschaft der
integrierten Schulen in NRW (LEiS), Ralf Radke. Deshalb müsse es während
der gesamten Ferien Betreuungsangebote für Schüler bis zur achten Klasse
sowie für alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf geben.
„Andernfalls haben viele Eltern keine Chance, ihre Arbeitszeiten
nachzuholen“, betonte Radke. (dpa)
## Handel und Immobilienwirtschaft für Mietminderungen
13.21 Uhr: Einzelhandel und Immobilienwirtschaft haben sich auf
Empfehlungen für Mietminderungen in der Coronakrise verständigt. Einem
gemeinsamen Verhaltenskodex zufolge sollen Händler für den Zeitraum der
staatlich verfügten Betriebsschließungen [4][auf eine Mietreduzierung um 50
Prozent setzen können], teilten der Branchenverband HDE und der Zentrale
Immobilien Ausschuss (ZIA) am Mittwoch gemeinsam mit. Für die darauf
folgenden drei Monate solle ein geringerer Wert gelten. „Handel und
Immobilienwirtschaft haben ein gemeinsames Interesse an zukunftsfähigen
Innenstädten“, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Bei einer langen
gerichtlichen Klärung von Miet-Streitigkeiten [5][drohten die Innenstädte
zu veröden]. „Handel und Immobilienwirtschaft sind eine
Schicksalsgemeinschaft“, betonte ZIA-Präsident Andreas Mattner: „Wir haben
beide ein Interesse daran, vorhandene Rechtsunsicherheiten kurzfristig,
einvernehmlich und außergerichtlich zu beseitigen.“ (rtr)
## Bundesregierung schließt zweite Rückholaktion aus
13.23 Uhr: Die Bundesregierung betont, dass deutsche Touristen nach der
Aufhebung der Reisewarnung für EU-Staaten nicht mit einer erneuten
Rückholaktion bei neuen Corona-Beschränkungen in diesen Ländern rechnen
können. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts weist darauf hin, dass eine
Wiederholung [6][der Aktion im März und April] nicht möglich sei, als
hunderttausende gestrandete Touristen mit Hilfe der Bundesregierung nach
Deutschland zurückgebracht worden waren. „Jeder muss sich des Risikos
bewusst sein“, betont er. Das ändere nichts an einer konsularischen
Betreuung im Notfall. (rtr)
## Heiko Maas fliegt erstmals seit Beginn der Krise
13.11 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas will am Donnerstag erstmals seit
Monaten wieder ins Ausland fliegen. Er werde seinen niederländischen
Amtskollegen in Den Haag treffen, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
Es werde um die Pandemie, den EU-Haushalt sowie den geplanten
Wiederaufbaufonds für Europa gehen. (rtr)
## EU-Kommission stuft Corona-Risiko für Arbeiter*innen ein
12.56 Uhr: Die EU-Kommission ordnet das neuartige Coronavirus in die
zweithöchsten Risikostufe für Arbeiter ein. Nach Beratungen mit der
Wissenschaftlern und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die dritte
von insgesamt vier Stufen ausgewählt. Die Entscheidung hat Auswirkungen auf
die [7][Schutzmaßnahmen, die Arbeitgeber am Arbeitsplatz ergreifen müssen].
(rtr)
## Brasiliens Opposition will Amtsenthebung von Bolsonaro
12.47 Uhr: In Brasilien wächst der Druck auf den rechtsextremen Präsidenten
Jair Bolsonaro wegen seines Umgangs mit der Coronkrise. Ex-Präsident Luiz
Inácio Lula da Silva warf dem Amtsinhaber kriminelles Handeln vor und
forderte seine Amtsenthebung. „Im Kongress liegen 35 Anträge auf
Amtsenthebung vor“, sagte Lula in einem Interview mit dem TV-Sender CNN.
Der Parlamentspräsident müsse einen davon zur Abstimmung bringen.
Der Linkspolitiker Lula warf Bolsonaro [8][Verantwortungslosigkeit im
Umgang mit der Corona-Pandemie] vor. Brasilien ist nach den USA am
schwersten von der Pandemie betroffen. Offiziell sind bereits mehr als
30.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Zahlen steigen
weiter rasant an.
Der konservative Parlamentspräsident Rodrigo Maia hatte keinen der Anträge
auf Amtsenthebung zur Beratung zugelassen und steht deshalb in der Kritik.
Bolsonaro hatte die Pandemie mehrfach öffentlich als „kleine Grippe“ und
als Inszenierung der Medien bezeichnet. Er widersetzt sich den von den
Gouverneuren der Einzelstaaten verhängten Versammlungsverboten und
Quarantäne-Maßnahmen. Gleichzeitig hat das [9][oberste Gericht
Untersuchungen gegen Bolsonaro wegen möglicher Beeinflussung der Justiz
eingeleitet]. Die brasilianische Verfassung setzt hohe Hürden für eine
Amtsenthebung. Unter anderem müssen Abgeordnetenhaus und Senat mehrheitlich
dafür stimmen, dass ein Amtsenthebungsverfahren überhaupt eingeleitet wird.
(epd)
## Niederlande planen Tötung von Nerzen
12.17 Uhr: Die niederländische Regierung will infizierte Nerze in
Pelztierfarmen töten lassen, wie der Sender RTL unter Berufung auf
Regierungskreise berichtet. Das Landwirtschaftsministerium meldete im Mai
ein Auftreten des Virus in 8 der 155 entsprechenden Farmen des Landes.
Dabei soll in zwei Fällen die Krankheit auf Menschen übertragen worden
sein. (rtr)
## Tests mit Ibuprofen an Covid-19-Patient*innen durchgeführt
12.15 Uhr: Ärzte in Großbritannien testen den Einsatz von Ibuprofen bei
Covid-19-Patienten. Sie wollen herausfinden, ob das Schmerzmittel
Atemversagen reduziert. „Sollte es erfolgreich sein, wäre der Wert dieser
Studienergebnisse für die öffentliche Gesundheit angesichts der geringen
Kosten und Verfügbarkeit dieses Arzneimittels immens“, sagt Matthew Hotpot,
Direktor des NIHR Maudsley Biomedical Research Center.
## Jens Spahn kritisiert die Berliner Schlauchboot-Party
11.50 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn kritisiert die Berliner
Schlauchboot-Party vom Wochenende. „Die Bilder bereiten mir Sorgen“,
twittert er. Beim Feiern verbreite sich das Virus besonders leicht. Man sei
noch mitten in der Pandemie. „Lasst uns das Erreichte sichern.“ Rund 3.000
Menschen hatten auf dem Berliner Landwehrkanal mit 400 Booten an einer
Techno-Party teilgenommen, die für 100 Teilnehmer angemeldet war. (rtr)
## Schwedens Chefepidemologe sieht Versäumnisse
11.40 Uhr: Schwedens Chefepidemiologe am Gesundheitsamt räumt nach
wachsender Kritik am [10][Sonderweg des Landes] Versäumnisse ein. Mit dem
Wissen von heute würde man vermutlich etwas mehr zum Vorgehen wie in der
übrigen Welt tendieren, sagt Anders Tegnell im Hörfunk. „Ich glaube, wir
hätten es in Schweden besser machen können, eindeutig.“ Die schwedischen
Behörden haben mehr auf freiwillige Maßnahmen statt auf Vorschriften
gesetzt. Mit fast 4.500 Toten liegt die Sterblichkeitsrate jedoch höher als
in anderen nordischen Staaten. (rtr)
Israel zieht 1,5 Millionen Masken aus dem Verkehr
11.24 Uhr: Die Behörden in Israel haben die Auslieferung von 1,5 Millionen
fehlerhaften Corona-Schutzmasken an medizinisches Personal verhindert.
Diese entsprachen nicht den Standards des Gesundheitsministeriums, wie die
Polizei und das Ministerium für Sicherheit am Mittwoch mitteilten. Ihre
Verwendung sei verboten worden. Die Masken waren den Angaben zufolge im
April vom Verteidigungs- und Gesundheitsministerium über einen israelischen
Importeur geordert worden. Das Produktionsland wurde in der Mitteilung
nicht genannt. Zwei Verdächtige im Alter von 37 und 57 Jahren wurden im
Zuge der Ermittlungen festgenommen. (dpa)
Hilfsorganisation: 400 Flüchtlinge sitzen vor Malta fest
11.23 Uhr: Die Hilfsorganisation SOS Mediterrannee hat auf die gravierenden
Folgen der ausbleibenden Seenotrettung im Mittelmeer hingewiesen. Mehr als
400 schutzsuchende Menschen säßen aktuell vor Malta fest, erklärte die
Organisation am Mittwoch in Berlin. Sie forderte die EU zu sofortigem und
koordiniertem europäischen Handeln auf. Die 400 Betroffenen befänden sich
auf vier privaten Kreuzfahrtschiffen auf See, manche von ihnen bereits seit
mehr als einem Monat.
Die Touristenschiffe seien von der maltesischen Regierung gechartert
worden. Laut SOS Mediterranne sind die Überlebenden vor extremer Gewalt und
Misshandlungen in Libyen über das zentrale Mittelmeer geflohen. Dort seien
wegen der Corona-Pandemie fast keine Rettungsschiffe vor Ort gewesen.
„Anstatt die Geretteten an einem sicheren Ort an Land zu bringen, wie es
das Völkerrecht verlangt, werden sie für politische Verhandlungen unter den
EU-Mitgliedstaaten benutzt“, kritisierte die Hilfsorganisation. Trotz der
Dringlichkeit sei bisher keine koordinierte Lösung für die Verteilung der
Menschen vorgeschlagen worden. (epd)
## Aufhebung von Reisewarnung ab 15. Juni
10.57 Uhr: Das Bundeskabinett hat am Mittwoch beschlossen, die geltende
weltweite Reisewarnung ab dem 15. Juni für die meisten europäischen Staaten
aufzuheben. Gelten soll dies für die EU-Staaten, weitere Mitgliedstaaten
des Schengener Abkommens sowie für Großbritannien, wie Außenminister Heiko
Maas (SPD) anschließend mitteilte. Allerdings bedeutet dies nicht
automatisch, dass dann touristische Reisen in die genannten Länder in allen
Fällen wieder möglich sind. (afp)
Südafrikas Justiz weist Regierung in ihre Schranken
10.53 Uhr: Teile der in Südafrika verhängten Corona-Restriktionen sind nach
Ansicht des obersten Gerichtshof in Pretoria nicht verfassungskonform und
daher nichtig. Zur Nachbesserung setzte das Gericht der Regierung eine gut
zweiwöchige Frist – so lange bleiben die bestehenden Einschränkungen
vorerst in Kraft. Das Gremium hatte damit am späten Dienstagabend der Klage
einer bisher kaum bekannten Gruppierung namens Liberty Fighters
entsprochen. Bestimmte Beschränkungen der verfassungsmäßig verankerten
demokratischen Grundrechte stünden rational nicht im Zusammenhang mit einer
Begrenzung der Corona-Infektionen, hieß es im Urteilsspruch.
Südafrika hatte Ende März im Kampf gegen das Coronavirus landesweit eine
strenge Ausgangssperre verhängt – verboten waren zunächst selbst
Joggingrunden. Auch der Verkauf von Alkohol und Tabak war untersagt. Am
Montag war das fünfstufige Restriktionsverfahren dann auf Stufe drei
gesenkt und gelockert worden. Zwar wurde der Alkoholverkauf unter Auflagen
wieder erlaubt, der von Tabak aber nicht. (dpa)
Insider: Regierung will Reisen ab Mitte Juni ermöglichen
10.11 Uhr: Die Bundesregierung will Reisen innerhalb Europas ab dem 15.
Juni wieder ermöglichen, soweit es das Infektionsgeschehen in den
Zielstaaten erlaubt. Voraussetzung sei zudem, dass die Länder ihre Grenzen
für Urlauber wieder öffneten, verlautete am Mittwoch nach einer
Kabinettssitzung aus Regierungskreisen. Das Auswärtige Amt plane, die Mitte
März ausgesprochene weltweite Reisewarnung ab dem 15. Juni für die
Mitgliedstaaten der EU, Großbritannien sowie Island, Norwegen,
Liechtenstein und die Schweiz aufzuheben. Stattdessen sollten
länderspezifische Hinweise veröffentlicht werden, die die Lage in den
einzelnen Regionen mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie bewerteten. (rtr)
## Demonstration für ökologisches Konjunkturprogramm
10.06 Uhr: Vor [11][der Wiederaufnahme der Koalitionsgespräche über ein
Konjunkturprogramm zur Überwindung der Coronakrise] haben
Greenpeace-Aktivist*innen für eine stärkere Berücksichtigung des
Klimaschutzes demonstriert. „Kein Geld für gestern!“ projizierten sie am
Mittwochmorgen in großen Lettern auf das Reichstagsgebäude. Die geplanten
Konjunkturhilfen dürften nicht „in alte klimaschädliche Geschäftsmodelle
fließen“, forderte die Organisation.
Stattdessen müssten Union und SPD den [12][Klimaschutz ins Zentrum der
geplanten Corona-Hilfen stellen]. „Die Bundesregierung muss die Chance
nutzen, die Wirtschaft mit diesem Konjunkturpaket in eine klimaschonende
und damit sichere Zukunft zu steuern“, erklärte die Sprecherin der
Umweltschutzorganisation, Sonka Terfehr. (afp)
## Arbeitslosigkeit steigt wegen Coronakrise im Mai weiter
9.55 Uhr: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist [13][im Mai wegen
der Folgen der Coronakrise im Vergleich zum April noch einmal um 169.000
auf 2,813 Millionen Menschen gestiegen]. Die Arbeitslosenquote kletterte um
0,3 Punkte auf 6,1 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch
in Nürnberg mit. Im Vergleich zum Mai 2019 ging die Arbeitslosigkeit sogar
um 577.000 Personen nach oben. (dpa)
Deutsche Messe erhält Überbrückungskredit
9.16 Uhr: Die Deutsche Messe AG erhält zur Überbrückung der Coronakrise
Medienberichten zufolge einen Bankkredit über 50 Millionen Euro. Der NDR
und die Hannoversche Allgemeine Zeitung nannten diese Summe unter Berufung
auf Aufsichtsratskreise.
„Die Finanzierung des Unternehmens ist gesichert und die Anteilseigner
unterstützen unsere Unternehmensstrategie mit Fokus auf
Geschäftsentwicklung und Kostenmanagement ausdrücklich“, sagte
Vorstandschef Jochen Köckler der Deutschen Presse-Agentur. „Damit sind wir
für die Krise gewappnet und hoffen, dass wir unseren [14][Messebetrieb im
Herbst langsam wieder aufnehmen können].“ (dpa)
## Städte- und Gemeindebund will Anteil am Konjunkturpaket
8.42 Uhr: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert im Rahmen des
geplanten Konjunkturpakets Hilfen für die klammen Kommunen. „Wir müssen
investieren“, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im
ZDF-Morgenmagazin. Wie genau den Kommunen dabei geholfen werde, sei nicht
entscheidend. Das könne über höhere Zuschüsse des Bundes bei den
Sozialkosten gehen, einen Ausgleich bei den wegbrechenden
Gewerbesteuereinnahmen und eine Übernahme von Altschulden. „Das eine
schließt das andere ja gar nicht aus.“ (rtr)
Lufthansa plant ab September 60 Prozent weniger Angebot
8.41 Uhr: Wegen der Auswirkungen der Coronakrise wird die Lufthansa lange
Zeit nur einen Bruchteil ihrer Flüge anbieten: Im September rechnet die
Airline mit lediglich 40 Prozent ihrer Kapazität, wie sie am Mittwoch
mitteilte. Im kommenden Jahr würden noch 300 ihrer 763 Flugzeuge am Boden
bleiben, im Jahr 2022 voraussichtlich noch 200. Im ersten Quartal 2020
machte die Lufthansa ein Minus von 1,2 Milliarden Euro.
„Angesichts der absehbar nur sehr langsam verlaufenden Erholung der
Nachfrage müssen wir nun mit tiefgreifenden Restrukturierungen
gegensteuern“, kündigte Lufthansa-Chef Carsten Spohr an. Im Mai hatte die
Airline nur 3 Prozent der ursprünglich geplanten Flüge angeboten. Seit
Anfang Juni hat sie ihr Angebot wieder ausgeweitet und fliegt unter anderem
wieder Urlaubsziele in Europa an. (afp)
## FDP lehnt Autokaufprämie ab
7.38 Uhr: Die FDP kritisiert den Ansatz der Bundesregierung, viel Geld mit
dem Konjunkturpaket ausgeben zu wollen. „Ich bin da sehr skeptisch“, sagt
ihr haushaltspolitischer Sprecher Otto Fricke im Deutschlandfunk. Man könne
Strukturen auch ohne Geld verbessern und so für mehr Wirtschaftswachstum
sorgen. Die FDP lehne deswegen [15][Prämien zum Kauf von Autos] ab, obwohl
die Branche sehr wichtig sei. „Das ist eine falsche Subvention.“ Sie lenke
das Einkommen der Bürger in die falsche Richtung und sorge dafür, dass Geld
an anderer Stelle dann fehle. (rtr)
Lufthansa macht 2 Milliarden Verlust durch Coronakrise
7.01 Uhr: Der Geschäftseinbruch durch die Pandemie hat der Lufthansa im
ersten Quartal einen hohen Verlust eingebrockt. Von Januar bis März
summierte sich der Fehlbetrag nach Steuern und Abschreibungen auf 2,1
Milliarden Euro, teilte die Lufthansa am Mittwoch mit. Das Unternehmen
bestätigte die schon Ende April veröffentlichten Zahlen, nach denen sich
der bereinigte operative Verlust im saisonal schwachen Quartal auf 1,2
Milliarden Euro erhöhte. Das Konzernergebnis wurde von einem erwarteten
Verlust bei Termingeschäften mit Treibstoff in Höhe von 950 Millionen
belastet. Die Lufthansa nahm zudem Abschreibungen auf 50 dauerhaft
stillgelegte Flugzeuge sowie auf Firmenwerte vor.
Die Pandemie hat den Luftverkehr weltweit seit März weitgehend lahmgelegt.
Die Airline-Gruppe muss wegen des Schocks mit [16][staatlichen Finanzhilfen
von bis zu 9 Milliarden Euro] vor der Pleite gerettet werden. (rtr)
## Rasanter Anstieg: Indien meldet 200.000 Infektionen
6.35 Uhr: In Indien sind inzwischen mehr als 200.000 Menschen nachweislich
mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Zahl der Ansteckungen stieg
binnen 24 Stunden um 8.909 auf 207.615, wie die Behörden mitteilen. Das
Land liegt damit weltweit auf Rang sieben. [17][Ein weiterer rasanter
Anstieg wird erwartet]. Indien sei noch weit vom Höhepunkt der
Infektionswelle entfernt, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden.
Bislang sind in dem Land 5.815 infizierte Menschen gestorben. (rtr)
## RKI: Neuinfektionen in Deutschland bleiben gering
5.35 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt
nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) binnen 24 Stunden um 342 auf
182.370. Weitere 29 sind an den Folgen von Covid-19 gestorben. Damit steigt
nach offiziellen Angaben die Zahl der Todesopfer in Deutschland auf 8.551.
(rtr)
## Südkorea lässt Remdesivir zu
5.27 Uhr: Südkoreas Ministerium für Lebensmittel- und
Arzneimittelsicherheit lässt den Import des [18][Medikaments Remdesivir zur
Behandlung von Covid-19] zu. Das Ministerium erklärt, es werde mit den
Zentren für Seuchenbekämpfung und -prävention, weiteren Ministerien und dem
Hersteller Gilead Sciences zusammenarbeiten, um das Medikament so schnell
wie möglich zu importieren. Vergangene Woche war ein Regierungsgremium zu
dem Schluss gekommen, dass Remdesivir positive Ergebnisse bei der
Behandlung der neuartigen Lungenkrankheit erziele. (rtr)
## Mexiko meldet Höchstwert an Neuinfektionen
2.45 Uhr: Mexikanische Gesundheitsbehörden melden mit 3.891 Fällen binnen
24 Stunden die höchste Zahl neuer Infektionen innerhalb eines Tages.
Weitere 470 Menschen sind nach offiziellen Angaben dem Virus erlegen. Damit
steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 97.326 und der Todesfälle
auf 10.637. Die Gesundheitsbehörden vermuten, dass die Dunkelziffer
deutlich höher liegt. (rtr)
## 1.262 Infizierte sterben binnen 24 Stunden in Brasilien
1.03 Uhr: [19][In Brasilien] sind in den vergangenen 24 Stunden mehr
Menschen dem neuartigen Coronavirus erlegen als bislang täglich zuvor. Das
Gesundheitsministeriums bestätigt 1.262 Todesfälle und 28.936 weitere
Infektionen. In dem lateinamerikanischen Land gibt es inzwischen insgesamt
555.383 bestätigte Coronavirus-Fälle, 31.199 Menschen sind an den Folgen
von Covid-19 verstorben. Bislang gibt es keine Anzeichen für eine
Verlangsamung des Ausbruchs im größten lateinamerikanischen Land. (rtr)
[20][Hier] finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der
taz zum Thema finden sich in unserem [21][Schwerpunkt Coronavirus].
3 Jun 2020
## LINKS
[1] /!s=Anselm+Denfeld/
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[3] /Unterricht-in-der-Coronakrise/!5690177
[4] /Mietstreik-in-Berlin/!5686251
[5] /Urteil-gegen-Hausprojekt-Liebig-34/!5690410
[6] /Rueckholaktionen-wegen-Corona/!5670786
[7] /Prekaere-Arbeit-beim-Lieferservice/!5685347
[8] /Krisen-in-Brasilien/!5690138
[9] /Bolsonaro-Skandalvideo-in-Brasilien-freigegeben/!5687602
[10] /Corona-Eindaemmung-in-Schweden/!5679762
[11] /Corona-Hilfen-der-Bundesregierung/!5686170
[12] /SPD-Chef-ueber-Konjunkturprogramme/!5686196
[13] /Auswirkungen-der-Coronapandemie/!5690403
[14] /Frankfurter-Buchmesse-trotz-Corona/!5689011
[15] /Streit-um-die-Abwrackpraemie/!5686826
[16] /Lufthansa-akzeptiert-EU-Auflagen/!5689274
[17] /Corona-in-Indien/!5689297
[18] /Medikament-gegen-das-Coronavirus/!5687247
[19] /Krisen-in-Brasilien/!5690138
[20] /Corona-Live-Ticker/!t5679126/
[21] /Schwerpunkt-Coronavirus/!t5660746/
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häufig.
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Das Smartphone soll helfen, die Pandemie zu bekämpfen. Dazu müssen wir aber
der Warn-App vertrauen können.
Demo in Berlin ohne Anstandsregeln: Ziemlich falsch gelaufen
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Corona-Krise läuft aus dem Ruder. Überraschend kommt das nicht.
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