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# taz.de -- Schrittweise Lockerungen in Frankreich: Kaffee nur draußen
> Regierungschef Edouard Philippe kündigt weitere Lockerungen an. Für den
> Großraum Paris und zwei Überseegebiete gibt es Ausnahmen.
Bild: Restaurant in Paris: Hier wird bis auf Weiteres nur draußen bedient
Paris taz | Die erste Phase der Halbfreiheit seit dem Ende der strikten
Ausgangsbeschränkungen am 11. Mai ist glimpflich und sogar fast besser als
erwartet verlaufen. Das hat der [1][französische Premierminister Edouard
Philippe] am Donnerstagabend erklärt. Er konnte darum, wie von seinen
Landsleuten erhofft, eine zweite Etappe der Lockerungen ankündigen, die
fast das ganze Territorium betreffen. „Die Freiheit wird wieder zur Regel,
das Verbot die Ausnahme“, sagte der Regierungschef, der dann im Detail alle
Änderungen aufzählte.
Die bisherige Vorschrift, dass man sich nicht weiter als 100 Kilometer
Luftlinie von der Wohnadresse entfernen darf, fällt weg. Damit wird es mit
Blick auf die Sommerwochen für die Familien in den Städten realistisch,
Urlaub am Meer oder in den Bergen zu planen.
Die bisherigen Verbote für die Ufer an Seen und den Küsten des Atlantiks
und des Mittelmeers werden schrittweise aufgehoben. Campingplätze und
Hotels dürfen ebenfalls ab dem 2. Juni öffnen. Die französische Regierung
würde es begrüßen, wenn sich die EU-Länder auf eine koordinierte Öffnung
der Grenzen im Schengenraum einigen könnten.
Grundsätzlich beginnt in der kommenden Woche in allen Klassenstufen außer
in den Hochschulen wieder der Unterricht. Parks und öffentliche Gärten
werden überall wieder für Erholungsuchende und Jogger zugänglich. Ebenso
dürfen die Museen und Sehenswürdigkeiten in ganz Frankreich wieder
BesucherInnen (mit obligatorischer Schutzmaske) einlassen.
## Ausnahme orange
Mit den bereits hinlänglich bekannten Vorsichtsmaßnahmen dürfen auch die
Schwimmbäder und Fitnessklubs öffnen. Von der Welle der Lockerungen gibt es
aber eine große Ausnahme: Die Hauptstadtregion Ile de France (Paris und die
Umgebung) sowie die Überseegebiete Mayotte und Guyana bleiben auf der
Covid-Landeskarte als orangefarbene Zonen markiert und deshalb drei weitere
Wochen unter etwas strengerer Aufsicht als der Rest des Territoriums.
Das bedeutet für die Pariser Cafés, Bars, Restaurants, dass sie vorerst nur
auf ihren Terrassen Kunden bedienen dürfen. Außerdem soll dabei ein Abstand
von mindestens einem Meter zwischen den Gästen eingehalten werden. Für das
Service-Personal ist das Tragen von Gesichtsmasken Vorschrift.
Manche Gastwirte und Chefköche fühlen sich benachteiligt. Doch wenn alles
gut geht und es keine zweite Epidemiewelle gibt, dürfen auch sie am 22.
Juni wieder in ihren Sälen auftischen. Für den selben Tag wird auch die
Wiedereröffnung der Kinos, Theater und (kleineren) Konzertsäle erwogen.
Noch nicht entschieden ist, ob dann auch Nachtklubs und Bars öffnen.
Mit seinem fast ungewohnt wohlwollenden und optimistischen Tonfall
unterschied sich der Regierungschef von früheren Auftritten während der
[2][Covid-Krise], bei denen er die BürgerInnen ein wenig wie ungezogene
Kinder zu mehr Verantwortungsbewusstsein und kollektiver Disziplin
ermahnte. Freilich wiederholte er auch dieses Mal, dass trotz der
angekündigten Lockerungen Vorsicht und eine Respektierung der Regeln
angebracht seien.
29 May 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Rudolf Balmer
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Schwerpunkt Coronavirus
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