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# taz.de -- Corona-Lockerungen in Südeuropa: Portugal setzt auf Selbstdisziplin
> Nach sechs Wochen Lockdown leitet auch Portugal eine schrittweise Öffnung
> ein. Das benachbarte Spanien wagt ebenfalls erste Schritte zur
> Normalität.
Bild: Portugal, Lissabon: Paulo Monteiro, Künstler aus Brasilien, desinfiziert…
Madrid taz | Portugals Präsident Marcelo Rebelo da Sousa kündigte am
Dienstag nach der Sitzung des technischen Krisenkomitees an, dass der
Corona-Ausnahmezustand am 2. Mai nicht erneut verlängert wird. Nach sechs
Wochen wird Lissabon damit eine schrittweise Öffnung einleiten. Zuerst
sollen kleine Geschäfte – unter strikten Sicherheitsmaßnahmen – wieder
öffnen dürfen. Ministerpräsident Antonio Costa verlangt von den Portugiesen
„Selbstdisziplin“.
Diese solle die Kontrolle und Zwangsmaßnahmen ablösen. Je nach Region wird
die Öffnung schneller oder langsamer ausfallen. Wenn die Neuinfektionen es
zulassen, wird Portugal im Sommer auch Tourismus zulassen – auch wenn
Strände, Restaurants und Hotels sicher Einschränkungen bei den
Besucherzahlen hinnehmen müssen.
Sollte die Zahl der Erkrankten erneut zunehmen, schließt Rebelo da Sousa
einen erneuten Alarmzustand nicht aus. Das südwesteuropäische Land ist
bisher relativ glimpflich davongekommen. Es starben 948 Menschen an
Covid-19.
Auch im benachbarten Spanien arbeitete am Dienstag das Kabinett des
sozialistischen Ministerpräsident Pedro Sánchez unter Hochdruck an einem
„nationalen Plan für einen Übergang zur neuen Normalität“, der noch im
Laufe des frühen Abends vorgestellt werden sollte. Bereits am vergangenen
Wochenende gab Sánchez bekannt, dass die Spanier nach einer mittlerweile
seit mehr als sechs Wochen anhaltenden Ausgangssperre ab kommenden Sonntag
wieder Sport im Freien treiben dürfen sowie unter Begleitung der Person,
mit der sie zusammenleben, spazieren gehen dürfen – wenn die
Neuansteckungen bis dahin weiter zurückgehen.
## Verstärkt das Fahrrad nutzen
[1][Kinder dürfen schon seit vergangenen Sonntag eine Stunde am Tag in
Begleitung eines Elternteils auf die Straße.] Die Regierung fordert die
Gemeinden und Städte auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit die Menschen statt
öffentlichen Verkehrsmitteln verstärkt das Fahrrad nutzen.
Der Plan soll – auch das stand bereits im Vorfeld fest – schrittweise
Öffnungen unterschiedlicher Branchen und öffentlicher Bereiche einleiten,
die je nach Zahl der Neuinfektionen, regional unterschiedlich angewandt
werden. In Ballungsgebieten soll ein Stundenplan eingeführt werden, der
festlegt, wer wann und für was hinaus darf. Sánchez wird dem technischen
Komitee, das den Übergang organisiert, persönlich vorstehen.
Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium die geringste Zahl der
Neuinfektionen seit Beginn des Ausnahmezustands am 14. März. In den letzten
24 Stunden verstarben 301 Menschen, weniger als ein Drittel der Toten, die
am schlimmsten Tag der Pandemie in Spanien, am 2. April zu verzeichnen
waren. Insgesamt erlagen bisher 23.822 Menschen dem Coronavirus.
28 Apr 2020
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## AUTOREN
Reiner Wandler
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