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# taz.de -- Infektionsherde im Großraum Lissabon: Das Ende der „neuen Normal…
> Bislang kam das südeuropäische Land glimpflich durch die Corona-Krise.
> Neue Infektionen sorgen für Einschränkungen im Großraum Lissabon.
Bild: Es wird mehr getestet und es gibt mehr bestätigte Coronainfektionen in P…
Madrid taz | Portugal galt von März bis Mai als Musterschüler schlechthin,
wenn es um [1][das Coronavirus] ging. Die Infektionsrate war wesentlich
geringer als etwa im benachbarten Spanien oder in Italien. Schnelle und
umfangreiche Tests hatten Ausmaße wie in den anderen beiden südeuropäischen
Ländern verhindert. Doch nach der Rückkehr zu einem mehr oder weniger
normalen Leben wendet sich das Blatt.
Mehrere Infektionsherde in und um die Hauptstadt Lissabon lassen die Quote
von Neuinfektionen nach oben schnellen. Rund drei Viertel aller
Neuerkrankungen stammen aus dem Großraum Lissabon. Deswegen hat die
portugiesische Regierung ihre Corona-Auflagen für die Metropolregion
Lissabon bis mindestens Ende Juli verlängert. Fast im gesamten Land mit
Ausnahme von Lissabon und seiner Umgebung gingen die Neuinfektionen zurück,
begründete die Regierung ihre Entscheidung nach einer Dringlichkeitssitzung
am Dienstagabend.
Insgesamt wurden bisher in Portugal 47.051 Fälle bestätigt, 1.668 Menschen
starben an Covid-19. Während Spanien am 21. Juni den Lockdown endgültig
beendete, [2][ging Portugal ab dem 2. Mai in die „neue Normalität“]. Die
Grenze zwischen beiden Ländern ist seit Mitte vorvergangener Woche wieder
offen. Beiderseits der Grenze besteht strikte Maskenpflicht in
geschlossenen Räumen sowie dort, wo kein entsprechender Sicherheitsabstand
eingehalten werden kann.
„Die einzige wirksame Form, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen, ist,
dass die Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben und stets die
soziale Distanz sowie alle Schutz- und Hygienestandards einhalten“, mahnt
der [3][sozialistische Ministerpräsident Antonio Costa].
## Rund 700.000 Menschen unter Ausgangssperre
20 Gemeinden in Lissabon und dem Tejo-Tal stehen weiter unter
Ausgangssperre. Die rund 700.000 Bewohner dürfen die Wohnung nur verlassen,
wenn sie einkaufen gehen, zur Arbeit fahren oder einen Arzt oder eine
Apotheke aufsuchen.
Versammlungen sind nur noch mit maximal fünf Personen erlaubt. Auch in den
Gemeinden und Stadtteilen rund um diese Zonen wurde das tägliche Leben
stark eingeschränkt. Hier sind Versammlungen bis zu zehn Personen erlaubt,
Kneipen und Restaurants schließen um 20 Uhr, Geschäfte um 22 Uhr.
Es ist ein harter Schlag [4][für das Land im Südwesten Europas]. Dank der
glimpflich verlaufenen ersten Phase der Pandemie warb Portugal als sicheres
Urlaubsziel um internationale Touristen. Jetzt weist beispielsweise das
deutsche Auswärtige Amt auf die neuen Infektionsherde in und um die
Hauptstadt hin. Und die holländischen Behörden setzten Lissabon und Porto
gar von Warncode Gelb auf den nächsthöheren Code Orange. Von Urlaubsreisen
in die beiden Großstadtregionen wird dringend abgeraten.
Besonders besorgt über die Lage in Portugal ist die UEFA. Der europäische
Fussballverband will ab dem 12. August die verbleibenden Spiele der
Champions League in Lissabon austragen. Das Endspiel soll am 23. August
stattfinden. Die Entscheidung für Lissabon fiel wegen der damals geringen
Infektionsquote.
Nach ihrem letzten Treffen Anfang Ende Juni gaben sich UEFA-Präsident
Aleksander Ceferin und Ministerpräsident Costa betont optimistisch. Sie
erklärten, dass es nicht erforderlich sei, nach Alternativen zu suchen.
Costa erklärte, dass „alle Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen,
dass wir dieses Turnier auf sichere Art und Weise ausrichten können“.
15 Jul 2020
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## AUTOREN
Reiner Wandler
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