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# taz.de -- Coronakrise in Berlin: Es darf wieder geschaukelt werden
> Zum langen 1.-Mai-Wochenende werden die Spielplätze wieder geöffnet. „Das
> war auch dringend nötig“, sagt Treptow-Köpenicks Bürgermeister Igel.
Bild: Kommt bald wieder in Schwung: Schaukel in Berlin
Berlin taz | Auch Kinder profitieren von den Lockerungen des
Corona-Shutdowns. Am 30. April, also kommenden Donnerstag, werden die
Spielplätze wieder geöffnet. Das hat der Rat der Bürgermeister in seiner
Sitzung am Donnerstag entschieden, wie Oliver Igel (SPD), Bürgermeister von
Treptow-Köpenick, der taz bestätigte. „Das war dringend nötig“, betonte
Igel, der sich auch eine früherer Öffnung hätte vorstellen können.
Anders als bei der [1][Schließung vor fünf Wochen] haben sich die zwölf
Berliner Bezirke diesmal auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Damals
hieß es erst, die Spielplätze bleiben offen; nachdem aber einige Bezirke
sich anders entschieden hatten, wurden nach und nach alle geschlossen. Der
Senat hatte es den Bezirken stets freigestellt, ob sie die Spielplätze in
der Coronakrise offen halten oder nicht.
„Wir hätten die Schließung nicht mehr länger durchgehalten – gerade vor …
langen 1.-Mai-Wochenende“, begründete Igel den Schritt. Und da die Schulen
ab kommender Woche wieder aufmachen, würden auch die Spielgeräte auf deren
Pausenhöfen wieder genutzt; es wäre „verwirrend“ für die BürgerInnen,
andere Spielplätze dann nicht nutzen zu können. Außerdem seien viele Kitas,
die keine eigenen Grünflächen haben, auf diese Freiräume angewiesen, weil
sie ebenfalls schnell wieder eine umfassende Betreuung der Kinder anbieten
sollen.
Igel betonte aber, dass natürlich die bekannten Abstands- und Hygieneregeln
auch auf Spielplätzen gälten und eine Überfüllung unbedingt vermieden
werden müsse. „Wir sind da auf die Vernunft der Eltern angewiesen“, sagte
er. Kontrollen seien mangels Kapazität nicht vorgesehen.
## Am Ende eine einstimmige Entscheidung
Dem Rat der Bürgermeister gehören der Regierende Bürgermeister Michael
Müller (SPD) und die zwölf Bezirksbürgermeister an. Nicht alle
TeilnehmerInnen waren nach taz-Informationen zu Beginn der Sitzung von
einer Öffnung überzeugt; einige wollten lieber noch gar nicht öffnen. Am
Ende fiel die Entscheidung indes einstimmig. Dennoch gab es Kritik, etwa
von Spandaus Bezirksstadtrat Frank Bewig (CDU). Er hielt dem Senat vor,
dass dieser nicht von sich aus versuche, „im Sinne des Infektionsschutzes
auch unpopuläre Maßnahmen zu treffen und die Spielplätze weiter geschlossen
hält“.
Die grüne Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Silke Gebel, lobte
hingegen die Entscheidung: „Gerade für Kinder und Familien, die in engen
Stadtwohnungen leben, sind Spielplätze wichtige Orte.“ Es sei gut, dass es
für sie mit der Spielplatzöffnung jetzt eine Perspektive gibt. Notwendig
sei nun allerdings ein bezirksübergreifendes Konzept in Abstimmung mit den
Gesundheitsämtern, „um auf Spielplätzen den Infektionsschutz
sicherzustellen“.
Unklar bleibt, ob etwa auch Skateanlagen nun wieder geöffnet werden. Zählen
diese als Spielplätze, können die Bezirke das entscheiden. Gelten sie als
Sportplätze, greift die Verordnung des Senats, wonach Einzelsportarten ohne
Körperkontakt – wie Tennis – wieder erlaubt sind. „Die Bezirke haben jet…
eine Woche Zeit, solche Fragen zu klären“, sagte Bürgermeister Igel. Damit
haben sie auch gut zu tun: Jeder Bezirk besitzt laut Igel eine dreistellige
Zahl an Spielplätzen.
23 Apr 2020
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## AUTOREN
Bert Schulz
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