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# taz.de -- Bildungsungerechtigkeit in Coronazeiten: Die digitale Kluft überwi…
> Kinder müssen beim Lernen zu Hause freien Zugang zur Technik bekommen.
> Irre? In Schweden ist das Standard.
Bild: Große Baustelle: Das digitale Lernen hält Einzug in Deutschland
In den verwaisten Schulen passiert gerade etwas Wunderbares: [1][Das
digitale Lernen hält Einzug]. Lernplattformen, die kaum jemand kannte,
ächzen unter Zugriffen. LehrerInnen haben E-Mail-Adressen und müssen nicht
mehr über Mitteilungshefte angeschrieben werden. Aufsätze können jederzeit
mit der ganzen Klasse geteilt werden. Allerdings haben nicht alle Zutritt
zu dieser wunderbaren Onlinewelt. Die Gefahr, dass eine existierende Kluft
breiter wird, steigt ausgerechnet mit dem Einzug der Technik, [2][die alle
verbinden soll].
Wenn die ganze Klasse über eine Lernplattform kommuniziert bis auf zwei
SchülerInnen, die ohne WLAN zu Hause sind, dann sind die erst mal raus.
Zumal alle alternativen Lernorte, etwa Bibliotheken, gegenwätig geschlossen
sind. [3][Für diese SchülerInnen werden die Coronaferien zu Zwangsferien].
Gleiches gilt, wenn LehrerInnen vor den Schulschließungen Stapel von
Arbeitsblättern verteilt haben und ihre SchülerInnen nur über die
E-Mail-Adressen der Eltern erreichen. Nicht alle Kinder sind von sich aus
so diszipliniert und setzen sich täglich an ihren Schreibtisch,
vorausgesetzt, sie haben überhaupt einen. In Familien, bei denen es den
nicht gibt, fallen dann oft auch die Eltern als engagierte HilfslehrerInnen
aus.
Deshalb müssen PolitikerInnen jetzt dringend klären, wie alle SchülerInnen
digital lernen können. Der Begriff „digitale Kluft“ wirkt in Zeiten, in
denen fast jedeR ein Smartphone besitzt, anachronistisch. Es gibt sie aber.
Es ist ein Unterschied, ob man in der Lage ist, lustige Bilder bei Snapchat
zu posten oder am Laptop ein Dokument zu bearbeiten. Beides irgendwie
digital, aber für die Schule ist nur Letzteres hilfreich.
In Zeiten der Krise [4][bekommen Bedürftige Grundsicherung]. Eine digitale
Grundsicherung muss es auch für Kinder geben. Ihre Schulen brauchen jetzt
Geld und Know-how, um ihre Netze auf- und auszubauen. Jedes Kind sollte bei
Bedarf einen Laptop gestellt bekommen, alle Familien mit schulpflichtigen
Kindern haben das Recht auf einen kostenlosen Internetanschluss. Klingt
irre? In Schweden ist beides längst Standard.
3 Apr 2020
## LINKS
[1] /Digitales-Lernen-in-Corona-Zeiten/!5669068
[2] /Folgen-der-Schulschliessungen/!5670367
[3] /Soziale-Folgen-von-Corona/!5673793
[4] /Milliardenhilfen-der-Bundesregierung/!5674412
## AUTOREN
Anna Lehmann
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Schwerpunkt Coronavirus
Digitales Lernen
Bildung
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