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# taz.de -- Klassik für den Alltag: Demokratie bei Alban Berg
> Die amerikanische Violinistin Clemency Burton-Hill hat einen
> Musikkalender erstellt. Wer ihn hört und liest, wird sinnbildlich
> entführt.
Bild: Immer wieder totgesagt, aber wahnsinnig lebendig ist die Klassische Musik
Dass die Welt der klassischen Musik für die meisten eine recht exklusive
Party ist, zu der sie nie eingeladen wurden, mit dieser Einschätzung dürfte
[1][Clemency Burton-Hill] richtig liegen. Das zu ändern, klassische Musik
zugänglich zu machen, ist die Absicht der New Yorker Radiomoderatorin und
Journalistin, die als erfolgreiche Violinistin mit Daniel Barenboim auf
Tournee war.
Ein Musikkalender mit einer täglichen Klassikempfehlung könnte eine eher
langweilige als exklusive Party sein. Anders bei Burton-Hill. Der Titel
„Ein Jahr voller Wunder. Klassische Musik für jeden Tag“ klingt zwar ein
bisschen nach Klassikradio, wo man Walzer und Traumschiffhymnen liebt, ist
aber anders. Und obwohl die Autorin ständig darauf hinweist, dass Musik
Kommunikation bedeutet, und Klassik wie ein Yogaseminar anpreist, gibt es
viel zu lernen und zu entdecken in ihrem Buch.
## 366 Stücke
366 Stücke hat sie ausgewählt und ihnen biografische Skizzen oder leichte
musikhistorische Einordnungen zur Seite gestellt. So kriegt man einen guten
Eindruck, wie sich Formen, Themen und Stile entwickelt haben oder was die
KlassiDie amerikanische Violinistin Clemency Burton-Hill hat einen
Musikkalender erstellt. Wer ihnk von der Romantik unterscheidet.
In Zeiten der ständigen Verfügbarkeit von Wissen und Musik im Netz grenzt
es an ein Experiment, sich so konkret durch die Musikgeschichte leiten zu
lassen. Lässt man sich darauf ein, erfährt man viel über die Demokratie in
Bergs Reihentechnik, über die Größe und gleichzeitige Alltäglichkeit in
Mozarts Konzerten für mehrere Solisten oder über die dämonischen Melodien
in Robert Schumanns Kopf und darüber, wie bei Philip Glass Barock zur
Minimal Music wird.
Und obwohl Burton-Hill nicht Alban Bergs Violinkonzert [2][„Dem Andenken
eines Engels“] ausgewählt hat, ein Werk, das mir noch nach dem
fünfhundertsten Hören weiche Knie macht, ist das Buch eine schöne
Entdeckung. Trotzdem: Hören Sie doch einmal, wie in Minute eins in Bergs
Violinkonzert die Fagotte einsetzen. Diesen Moment werden Sie nie
vergessen.
18 Oct 2020
## LINKS
[1] http://www.bbc.co.uk/cultureshow/presenters/index.shtml
[2] https://www.youtube.com/watch?v=Sr1mrAbtOZQ
## AUTOREN
Tania Martini
## TAGS
Klassische Musik
Neue Musik
Mozart
Ludwig van Beethoven
Musikfest Berlin
Klassische Musik
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